"Während seines Pontifikats hatte Benedikt XVI. bei vielen Anlässen auf eine strikte Entkopplung von Messfeiern und sonstigen liturgischen Elementen gedrängt." Und diese Änderungen setzen sich nun nach der Papstwahl fort. War es bisher üblich, daß die Kardinäle nach der Papstwahl dem neuen Papst Gehorsam gelobten, so soll das nach der nächsten Wahl auch öffentlich geschehen.
Der neue Papst wird die Amtsübernahme nicht in der hl. Messe vollziehen, sondern dieser Ritus soll der hl. Messe vorgeschaltet sein.
Somit setzt Benedikt XVI zum Ende seines Ponitifikates fort. Kleine Zeichen, die er gesetzt hat, hin zu einer Reform der Liturgiereform des Vatikanums II.
Dieses Herausnehmen von liturgischen Elementen aus der hl. Messe empfinde ich gewinnbringend für alle Seiten. So habe ich das bei diversen Eheschließungen im AO-Ritus erfahren, denen ich nach 2007 beiwohnen durfte.
1. Wird das liturgische Element nicht durch die hl. Messe überlagert. Eheschließung ist Eheschließung und nicht von der Eucharistie eingeschlossen. Das Sakrament der Ehe wird wieder als eigenständiges Sakrament erfahrbar. Das gleiche gilt auch für Taufen in der normalen Sonntagsmesse (Ausnahme ist die Osternacht, da in diesem Ritus die Tauferneuerung vorgesehen ist; dort könnte dann auch eine Taufe stattfinden.).
2. Die Ehepartner haben erfahren, daß ein eigenes Sakrament empfangen haben. Die direkt anschließende hl. Messe haben sie so mehr als nährendes, speisendes und stärkendes Sakrament empfunden.
3. Als Liturgievorsteher ist so eine Trennung angenehmer, da mir mehr "Freiheiten" geschenkt werden, als wenn der Ritus in die hl. Messe mit eingebunden ist. Die hl. Messe ist ein heiliges Geschehen und da fällt es mir schwer, "animateurhaft" zusein, wie immer wieder gefordert wird. Eine Trennung der Riten gäbe mir die Möglichkeit, in den vorgeschalteten Riten lockerer zusein und mal einen Joke einzubauen (der ist natürlich dem Rahmen der Handlung angepaßt; keine falsche Sorge) als in der hl. Messe.
Hoffentlich wird dieser liturgische Kurs weiter beibehalten unter dem neuen Papst. Der größte Wunsch wäre, daß die Liturgiereform wirklich an der Basis ankommt. So z.B. beide Sonntagslesungen + Evangelium; daß endlich der Antwortpsalm zur Normalität wird wie der Hallelujaruf vor dem Evangelium (außerhalb der Fastenzeit); daß endlich mehr Energie darauf verwendet wird, den Kantorendienst als liturgischen Dienst zu etablieren.