Fuer ganz Verrueckte oder Fitnessfanatiker besteht die Moeglichkeit, den Walk bereits am Fusse der Gondola zu beginnen, aber zu dieser Gruppe zaehle ich mich nicht. Wenn man sieht, wie sich die Gondola fast senkrecht nach oben quaelt will ich wirklich nicht wissen, wie es sich mit dem Wanderweg verhaelt. Ich nahm also guten Gewissens die Gondola nach oben und gegen 10 Uhr begann ich die Wanderung bei schoenstem Wetter. Laut Beschreibung im Internet sollte der erste Abschnitt bis auf den Ben Lomond Sattel so ungefaehr 1.5-2 Stunden dauern und streckenweise sehr steil sein. Tja und leider hatten sie recht. Zum Glueck ist die Aussicht so genial, dass man genuegend Ausreden zum Stehenbleiben und Fotografieren hat und das kann man ganz gut mit lebensnotwendigen Atempausen verbinden. Trotz der zahlreichen Pausen gings ganz gut voran und ich war sehr erstaunt (und auch insgeheim froh), dass ich es meistens schaffte, die weibliche Haelfte eines Paaerchens hinter mir zu lassen, die die Wanderung ungefaehr zur gleichen Zeit wie ic
Nach 2 Stunden kam ich oben an und lag noch voll im Zeitlimit, wer haette das gedacht. Ich wollte eigentlich mein Broetchen essen, um ein wenig Kraft fuer den bevorstehenden Kletterakt zu tanken ("man kriecht da fast auf allen Vieren hoch"), aber die einzige Bank auf dem Sattel war belegt und die Buesche sahen nicht sehr bequem aus. Also gings weiter - mit einem skeptischen Blick in Richtung meines Ziels. Der Berg sah von dort unten gar nicht mal so hoch und steil aus und ich machte mir schon Hoffnungen, dies alles in der vorschriebenen 1 Stunde schaffen zu koennen. Das erste Stueck war auch gar nicht so schlimm und war mit den bekannten zahlreichen Verschnaufpausen gut zu meistern. Ich habe inzwischen eine gute Technik fuer mich entwickelt und die hilft mir bei steilen Passagen. Nicht nach oben gucken, das entmutigt naemlich. Den Blick immer Richtung Boden und kleine Schritte machen, das spart Energie und wenn man ab und zu mal aufblickt, ueberrascht man sich selbst, wie weit man es bereits geschafft hat. Bei meinen Verschnaufpausen genoss ich den Ausblick auf Queenstown, Lake Wakatipu und auf unzaehlich viele Berge auf der anderen Seite. Nach einer halben Stunde sah es so aus, als sei ich schon fast oben und ich gratulierte mir schon, dass ich das ganze wohl bald geschafft haben duerfte. Was fuer ein Fehler! Man sollte den Tag halt doch nicht vor dem Abend loben, denn der schwierige Teil stand mir noch bevor. Denn oben war ich noch lange nicht und was ich bisher als den Gipfel gehalten hatte, war nur ein gewaltiger Felsvorsprung. Da hoerten die schlechten Nachrichten leider nicht auf. Irgendwie gab es keinen richtigen Weg mehr, sondern man kletterte nur noch ueber Geroell und riesige Brocken, teilweise groesser als meine Beine spreizen konnten. Meine Technik mit den kleinen Schritten war also dahin. Ich war so fertig, dass ich alle 3 Schritte stehen bleiben musste. Das Klettern war wirklich ein Kraftakt und manchmal befand ich mich wirklich auf allen Vieren, um nicht das
Am liebsten waere ich den ganzen Tag da oben geblieben, aber der Rueckweg wuerde nicht einfach werden und so verliess ich den Gipfel nach knapp 45 Minuten wieder. Wer nun denkt, dass der Rueckweg doch ein Klacks sein duerfte, weil es ja nur bergab geht, hat sich geirrt. Schliesslich war es so steil, dass ich teilweise sogar rueckwaerts ueber die vielen Huerden kletterte, um bei einem eventuellen Sturz nicht auf meinem Ruecken zu lande
Was habe ich fuer meine naechsten freien Tage geplant? Ich kann wohl guten Gewissens sagen, dass ich erstmal keine weiteren Berge besteigen muss. Vielleicht sollte ich mir ein Auto mieten.... ;-)
Eure Katja (mit hoellischem Muskelkater)