BELLA ITALIA // Unser erster Urlaub als Familie. Wie das am Strand so klappt mit einem Baby und wie wir die lange Autofahrt überstanden haben? Erzähle ich euch heute:
Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, waren wir im Urlaub. Entweder habt ihr es mitbekommen, weil hier Pause auf dem Blog war, oder aber ihr folgt mir auf Instagram und habt meine kleinen Geschichten dort täglich mitgelesen und meine Instastories gesehen. Heute möchte ich hier auf dem Blog über unseren ersten Familienurlaub berichten.
Wo waren wir, warum wollten wir dorthin und warum wollen wir da nie wieder hinfahren? Wir waren in Ravenna / Italien in Punta Marina Terme, auf dem Campingplatz „Camping Marina Village“ vom Club del Sole. Letztes Jahr waren wir gar nicht im Urlaub, davor die zwei Jahre waren wir aber auch genau an dem selben Ort wie dieses Jahr. Es hat uns dort immer sehr gut gefallen und daher war die Entscheidung schnell gefallen als wir überlegten wohin es dieses Jahr gehen soll. Wir dachten uns, dort kennen wir alles, das kann nur gut werden wenn man mit Kind nicht alles neu entdecken muss. Dass in den letzten zwei Jahren dort ein unfassbarer Tourismus aufgebaut wurde war irgendwie an uns vorbeigezogen. Ohne Kind liebten wir es zu Campen und fühlten uns pudelwohl zwischen all den italienischen Dauercampern. Jetzt mit Kind wollten wir ein Bungalow mieten und bekamen daher auch überhaupt nicht mit, dass es dort keine Campingplätze mehr gibt. Denn die einst so schöne, ruhige Anlage ist nun überseht mit Bungalows (vorher nur vereinzelt vorhanden) und es ist dort nichts mehr mit Ruhe und Entspannung. Sogar der private Strandabschnitt „Massimo Bagno“ wurde von dem Club aufgekauft und in ein von Animateuren gepflastertes Stück Land mit aufgeschüttetem Sand und massenhaft Liegen verwandelt. Die schönen beigen Liegen mit blauen Schirmen im Abstand von 4m mussten gelben Schirmen mit riesem Werbeaufdruck des Clubs im Abstand von 2m weichen und wir fühlten uns wie in der Sardinenbüchse. Aus jeder Richtung wehte der Wind uns Gespräche und Gerüche der anderen Gäste entgegen. Den ganzen Tag beschallte uns live über zig Lautsprecher ein unfassbar ambitioniertes Animateurteam. Es fing morgens mit dem Weckruf an, dann kam die Durchsage welche Aktivität man wann und wo am Tag erleben konnte, Livemusik am Strand, Italienische Charts rauf und runter…den Höhepunkt erreichte es dann abends wenn man in Ruhe zu Abend essen wollte und die Kinder ab 19Uhr ins Bett wollten, aber nicht konnten, denn: Ab 18Uhr ging die Animationi erst so richtig los. Bambinidisko, eingeprobte 2-Stündige Programme á la ich wollte aber konnte nicht singen, gefolgt von Erwachsenendisko. Also ein großes NEIN, da wollen wir vorerst nicht wieder hin! Schade!
Wie seid ihr gereist, wie lange dauerte es und wie hat J das mitgemacht? Da ich total ungern fliege gab es nur noch die Möglichkeit mit dem Auto zu fahren, was sich bei dem ganzen Gepäck das man mit Kind nunmal hat als super praktisch erwies. Wir haben auf dem Hinweg dank Stau, gesperrten Autobahnen und uneingeplanten Pausen unfassbare 23 Stunden gebraucht. Der Rückweg ging mit 17 Stunden dann doch etwas schneller (mal zum Vergleich, das Navi sagte beides Mal bei Abfahrt etwas von unter 12 Stunden…). Janosch ist nun 8 Monate alt und schläft seit ein paar Monaten durch (also eigentlich, nur Momentan dank Schub nicht…), daher dachten wir uns fahren wir über Nacht, dann bekommt er nicht so viel von der Fahrt mit. Das klappte gut und er schlief in seinem neuen Kindersitz, den wir extra noch vor dem Urlaub gekauft hatten auch total bequem (er ist für den MaxiCosi einfach schon zu groß! Unfassbar!). Natürlich wurde er dann irgendwann etwas nöckelig als die Fahrten überhaupt kein Ende nahmen und so machten wir immer ausgedehntere Pausen, was das ganze dann natürlich nochmal mehr in die Länge zog. Und ja, jetzt hat er momentan überhaupt keinen Bock auf Autofahren, aber das legt sich bestimmt wieder. Hoffe ich. Oh man, haben wir ihm damit den Spaß am Autofahren genommen??!
Wie hat Janosch die Hitze vertragen, wie fand er Strand und Meer? Nach anfänglicher Skepsis war er jedes Mal total aufgeregt wenn wir ihn gefragt haben ob er „plantschiplantschi“ machen möchte und liebte es besonders wenn er in seinem Schwimmring auf den Wellen reiten durfte. Salzwasser ins Gesicht? Kein Problem! Kaltes Wasser? Kein Problem! „DuschiDuschi“ nach dem Baden? Och nö, muss das sein? ;-) Aber auch die kalte Stranddusche war nach ein paar Tagen kein Problem mehr! Der Sand war wohl seine tägliche „Kirsche auf dem Sahneeis“. Und boah, der schmeckt ja sooo gut! Ich denke wir haben den ersten von den 10kg Sand, die durch den Darm eines Kindes „müssen“, bereits geschafft ;-) Und die Hitze war für ihn gar kein Problem, er war schneller als Papa und Mama aklimatisiert ;-)
Von verlorenen Dingen, Wiedersehensfreude und kleinen Problemchen: Natürlich konnte nicht alles glatt laufen. Wäre ja langweilig! Und so habe ich einfach mal Arti´s Personalausweis auf der Hinfahrt irgendwo an einem Rastplatz in Österreich verloren. Natürlich dachte ich mir nichts dabei als mir seine Geldbörse in der Tankstelle runterfiel und sich die Karten in alle Himmelsrichtungen verteilten. Natürlich war ich davon überzeugt, dass ich alle wieder eingesammelt hatte. Zum Ende des Urlaubs fiel es uns dann irgendwann auf und wir durften dann erstmal zu den Carabinieri – denn so ein verlorener Perso muss gemeldet werden! Die erwiesen sich aber als überaus freundlich und hilfsbereit und wir hatten nach kurzer Wartezeit und ein bisschen Papierkram einen vorübergehenden Ausweis für ihn. Das war aber leider nicht das einzige was wir verloren haben…der arme Janosch durfte auch zweimal dran glauben (nein, wir haben ihn nicht verloren, was denkst du denn?!): Direkt am Anfang verloren wir seine Sophie. Sophie die Giraffe ist absolut hoch bei ihm im Kurs und wird täglich gebissen, gebogen und gespielt. Die dachte sich aber nach einem großen Einkauf in einer Mail „Och, hier ist es schön, hier bleib´ich erstmal ein paar Tage“. Typisch Girl halt, wollte wohl shoppen…Ein paar Tage später durften wir sie dann wieder bei uns aufnehmen, die lieben Verkäufer hatten sie gefunden und bei Seite gelegt. Janosch´s Freude war groß, er kreischte sogar! Ja. Und dann haben wir seinen Trinkbecher verloren. Am gleichen Ort. Wahrscheinlich sogar an dem Tag als wir Sophie dort abholten… Er trinkt seit ein paar Wochen selbstständig aus dem Nuk Magic Cup (er verwehrt jegliche andere Flaschentypen!) und das bei der Hitze! Wir waren grade froh, dass er nun endlich Wasser trinkt und dann sowas! So musste er dann lernen aus Gläsern zu trinken – was auch gut klappte. Denn erst zurück in Deutschland konnten wir ihm einen neuen Magic Cup besorgen, denn die Italiener leben in Sachen Babyzeug absolut hinter dem Mond! Dort gibt es nur 3 verschiedene Flaschentypen…Sonst haben wir aber nichts verloren, bzw. ist es uns bis jetzt nicht aufgefallen ;-) (Nachtrag: Haben wir doch…die liebgewonnene Paybackkarte von Arti hab´ ich auch verloren…die liegt jetzt ebenfalls irgendwo in Österreich, höchst wahrscheinlich ist sie dem Perso also näher als wir…)
Dann doch noch Erholung am Ende: In weiser Voraussicht planten wir für die Rückfahrt einen Zwischenstopp in Dogliani ein. Ein Ort in Italien wo super leckerer Wein herkommt. Ein Ort an den ich sofort ziehen würde. Dogliani liegt eine Stunde von Monaco entfernt und hat wunderschöne Landschaften. Unser Hotel stelle ich euch demnächst noch in einem gesonderten Blogpost mit ganz vielen Fotos vor! Es gab einen eiskalten Pool, tolle Restaurants in der Nähe und atemberaubende Kulissen in denen ich hunderte Outfits hätte shooten wollen, aber ich hatte mir für den Urlaub ja blogfrei genommen und daher auch wirklich nur private Bilder geschossen, die ich euch dann aber gerne auch zeige. Hier schon mal ein Vorgeschmack:
So. Das war er also unser erster Familienurlaub. Erkenntnisse nach dem ersten Urlaub mit Kind? Ja, die gibt es. Es ist was ganz anderes als wenn man als Paar verreist. Was ganz anderes als das was man sich sonst so unter „Urlaub“ vorstellt. Aber auch was ganz Besonderes. Man lernt sein Kind irgendwie nochmal anders kennen. Man wächst als Familie noch fester zusammen. Urlaub mit Kind ist wie Alltag in einem anderen Land. Zumindest für mich als Mama in der Elternzeit (Wenn ich erst wieder arbeiten gehe ist es vielleicht nochmal was anderes vom Gefühl her). Alltag hört sich vielleicht doof an als Beschreibung, aber man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass auch im Urlaub das Kind zuerst kommt. Der Urlaub steht und fällt mit der Laune/Gesundheit/Bedürfnissen des Kindes. Kind glücklich -> Eltern glücklich -> Urlaub schön. Daher direkt von Anfang an alles genau nach der eben genanten Formel planen und alles ist gut. Ich muss sagen, dass mir das in den ersten Tagen eher schwer fiel, denn wir waren sonst als Paar an dem Ort und natürlich erinnert man sich dann daran was man sonst die Jahre um eine bestimmte Uhrzeit gemacht hat (z.Bsp. abends essen gehen, oder am Hafen spazieren…), oder wie relaxt man am Strand lag! Vielleicht wäre das an einem anderen Ort anders gewesen. Und noch eine Erkenntnis: Ein kleines Kind braucht für einen Strandurlaub folgende Dinge: Windeln, Sonnencreme 50+, einen schattigen Platz, Strandspielzeug, zwei Outfits und ein Outfit für kalte Tage. Sonst nichts! Keine 10 Hosen, 10 T-Shirts, 20 Bodies, 30 Socken und Strumpfhosen. Wirklich nicht! Zur Not kauft man es vor Ort, oder wäscht dreckige Kleidungsstücke schnell mit der Hand und lässt sie in der Sonne am Strand trocknen. Und Schwimmwindeln könnt ihr auch Zuhause lassen…Oder sie euch bei mir abholen…ich hab da jetzt so 50trillionen im Schrank liegen…
LG, Ka