Beliebteste Arbeitgeber für Studenten: BMW vor Audi und Volkswagen. "No" Banken !

Von Gerd Bewersdorff @derallrounder

Geht es nach den Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen Fächern, sind Jobs bei Deutschlands Auto-Konzernen besonders gefragt. Beliebtester Arbeitgeber ist erstmals seit fünf Jahren BMW, die sich knapp vor Audi geschoben haben. Bei den Ingenieuren liegt Audi aber mit einem Stimmenanteil von 17,5 Prozent weiterhin vorn, wenn auch mit Verlusten gegenüber dem Vorjahr.

Das ist eines der neuesten Ergebnisse des "Graduate Barometers", das das Trendence Institut unter rund 14.000 abschlussnahen Studierenden aus Wirtschaftsfächern und etwa 12.000 aus Ingenieurfächern in Deutschland durchführte.

Frauen lieben BMW

Einer der Gründe für den Aufstieg von BMW: Der Münchner Automobilbauer konnte insbesondere bei Frauen um 1,5 Prozentpunkte an Beliebtheit zulegen. Der Vorsprung auf Audi beträgt insgesamt allerdings nur 0,2 Prozentpunkte. Auch auf dem dritten Platz folgt mit Volkswagen ein Automobilhersteller.
Auch Automobilzulieferer wie Bosch profitieren von der Attraktivität der Branche: Immer mehr Absolventen wollen sich bei ihnen bewerben. Auffällig beim Beliebtheits-Ranking ist Lufthansa, die unter den Business-Absolventen einen Sprung von Platz 9 im Vorjahr auf Rang 4 verzeichneten und sich vor Porsche und Daimler schoben.

Die zehn beliebtesten Arbeitgeber beider befragter Studenten-Gruppen (Quelle: Trendence)

Unter den Ingenieuren führt Audi weiterhin, allerdings ging der Stimmenanteil von 18,4 Prozent im Vorjahr auf 17,5 Prozent zurück. Gleichzeitig wuchs der BMW-Anteil von 15,5 auf 16,7 Prozent. Audi ist der einzige Arbeitgeber unter den Top 10, der einen Stimmenrückgang verzeichnete.

Banken bei Absolventinnen nicht unter Top-Adressen

Weiterhin Probleme bei weiblichen Bewerbern haben hingegen Wirtschaftsberatungen und Banken. "Die Talfahrt nach der Wirtschafts- und Banken-Krise scheint zwar vorerst unterbrochen, aber die Zahlen verharren derzeit auf einem für die Branche niedrigen Niveau", so Trendence-Geschäftsführer Holger Koch. Nur 3,6 Prozent der Wirtschaftsabsolventen reizt ein Job bei der Deutschen Bank (Rang 16) und auch McKinsey bleibt auf Rang 18 weit entfernt von den Top 10.
"Die Banken und Wirtschaftsberatungen schaffen es bislang nicht, Frauen für sich zu begeistern. Hier können sie von BMW lernen. Der Automobilhersteller hat vorgemacht, wie das in einer männerdominierten Branche funktioniert."

Aufsteiger Deutsche Bahn

Ein Aufsteiger der letzten fünf Jahre ist die Deutsche Bahn. Das Unternehmen ist seit 2010 unter Wirtschaftsstudierenden von Platz 57 auf Platz 16 und bei angehenden Ingenieuren von Platz 28 auf Platz 13 der beliebtesten Arbeitgeber gestiegen.
"Die Erfolgsgeschichte der Deutschen Bahn zeigt, dass Unternehmen mit gezielten Employer-Branding-Kampagnen ihre Attraktivität als Arbeitgeber deutlich steigern können", so Koch. Mit der im Herbst 2012 gestarteten Kampagne "Kein Job wie jeder andere" konnte das Unternehmen unter anderem seine Sympathiewerte bei den Absolventen deutlich steigern.

Höhere Gehaltsforderungen

Unternehmen müssen sich bei jüngeren Wirtschaftsabsolventen und Ingenieuren auf höhere Gehaltsforderungen einstellen. Während sich die Gehaltserwartungen der Master-Absolventen der Wirtschaftswissenschaften in den vergangenen fünf Jahren um nur 500 Euro auf 45.200 Euro (1,1 Prozent) erhöht haben, erwarten Bachelor-Absolventen dieses Jahr 3400 Euro mehr Gehalt als 2010. Das entspricht einem Anstieg von 8,5 Prozent auf durchschnittlich 43.400 Euro.
Egal ob Master oder Bachelor, Frauen sind nach wie vor sehr bescheiden. Sie fordern im Schnitt 5600 Euro weniger Gehalt als ihre männlichen Kommilitonen.
Deutschlands größte Absolventen-Studie mit insgesamt etwa 35.000 Teilnehmern wird seit 15 Jahren jährlich als Barometerstudie durchgeführt. Trendence ist nach eigener Aussage Europas führendes Forschungsinstitut im Bereich Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting.

Aber aufgepasst !

Was wissen eigentlich Absolventen von den Dingen hinter dem Werkstor. Monotone Arbeit, strenge Betriebsführung, Leistungsdruck, Kantinenessen, usw. Die schielen wahrscheinlich auf die Gehälter und setzen das gleich mit tollem Arbeitsmilieu. Ziemlich naiv ?!
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