Eigentlich zitiere ich nicht gern, sondern hacke lieber eigene Gedanken zu Kommentaren und die in meine Tastatur. Aber zu den Demonstrationen in Belgrad fehlen mir einfach die Worte. Belgrad liegt übrigens in Serbien. Und Serbien reichte am 22. Dezember 2009 seine Kandidatur für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union ein. Die EU wiederum bekennt sich zu freiheitlich-demokratischen Werten, versteht sich als Verbund fortschrittlich-liberaler und ehtisch-humanitärer Staaten. Vielleicht sollte man in Serbien doch noch einmal darüber nachdenken, ob man sich mit Ländern verpartnern möchte, die die Akzeptanz von Homosexualität nicht nur als Grundrecht verankert haben, sondern Schwule und Lesben auch noch gleichstellen – also heiraten lassen?
Die Männer von der serbisch-orthodoxen Kirche haben Mut bewiesen. Sie haben sich über staatliche Anweisungen hinweggesetzt, weil es um ein höheres Gut ging. Es darf Gewalt gegen Sachen angewendet werden, wenn das Große und Ganze auf dem Spiel steht. Sie schritten voran und führten die aufgebrachte Menge rechtschaffener Bürger, die sich am Sonntag in Belgrad zusammengefunden hatte, um dagegen zu demonstrieren, dass die Nation und ihre Ordnung zerstört werden. Da ging dann auch die eine oder andere Fensterscheibe zu Bruch – aber man muss sich doch dagegen wehren dürfen, wenn Männer Männer küssen und Frauen Frauen.
(Gefunden in der TAZ.)
