Belfast 2011 (3)

Von Nicsbloghaus @_nbh

Kirchen, Kino und Kaffee

Belfasts Kirchen werben mit markigen Sprüchen, warnen vor dem Tag der Abrechnung, erpressen mit Jesus Kreuzigung und fordern ständig auf, sich auf die Begegnung mit THY GOD bereit zu machen. Nun ja. Was Schönes aus einem Kirchengebäude entstehen kann, zeigt der Umbau eines solchen in ein gemütlichen Pub.

Die Kaffees dagegen sind friedliche Orte mit gutem Kaffee, wundervollen Kuchenstücken, Guardian und Shankill News. Hier lässt sich vieles ertragen, sogar die unerträglichen Hochzeitsvorbereitungen des britischen royal offspring. Kaum zu glauben, wie weit die Loyalität der Loyalisten geht, und das nicht nur in Belfast, befürchte ich.

In all dem Wahnsinn zeigt das QFT , Queens Film Theater, einen Film: Man of Aran. Wir sehen schwarz weiß Aufnahmen von einer kleinen Gruppe tapferer IrInnen (sieht gut aus, so) aus den 50ern, die in der unwirtlichen, unwirklichen Gegend einer kleinen Insel nahe des Festlandes um ihr Überleben kämpfen. Es mutet an wie die Aufnahmen aus einem sozialistischen Mobilisierungsfilm oder einer Reklame für ein Kibbuz – eben aus den 50ern. Wie klein Menschen sind, angesichts der Macht eines wilden Meeres und zerklüfteter Ufer, wie kreativ sie sind, wenn sie aus Seetang und dem bisschen Erde, das zur Verfügung steht, einen Acker für die berüchtigten Kartoffeln aufbauen – das ist interessant.

Sus

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