Atoms For Peace
“AMOK”
(XL Recordings)
Why so afraid? Zugegeben, nicht alles, was in den letzten Jahren ‘Supergroup’ genannt wurde, war dann auch wirklich richtig super. Aber die Aufnahmen von 2010, als die Atoms For Peace mangels Selbstgemachtem noch Yorke’s Solokompositionen auf dem Fuji-Festival zur Aufführung brachten und eben dort veredelten, sind hinlänglich bekannt. Auch das DJ-Set von Yorke und Godrich aus dem MoMa, das man hätte auch als clevere Werbeveranstaltung für das Werkzeug mit dem angebissenen Apfel missverstehen können, war ja durchaus gelungen. Was sollte da also schiefgehen? Erwartungsdruck scheint nicht das zu sein, womit sich der Frontmann von Radiohead quälen muss, seine Mitmusiker Flea, Joey Waronker und Mauro Refosco sind ebenso über jeden Zweifel erhaben – ergo ist “AMOK”, das Debüt der Fünferbande, genau das geworden, was erhofft war: Eine richtig gute Platte.
Fast hätte man sie allerdings gar nicht erkannt – der anfängliche Latinogroove von “Before Your Very Eyes” vermag einen kurz zu überraschen. Loops, Samples, Geräusche, einfach an den richtigen Stellen miteinander verknotet und fertig ist die Laube – tja, “einfach”, als ob man es nicht besser wüsste. Etwas mehr gehört wohl schon dazu, damit es an der richtigen Stelle poppt und ploppt – die Technobeats von “Default”, der Wassertropfen als Taktgeber bei “Ingenue” und das dunkle Wummern und Pochen, mit dem “Dropped” eröffnet und das sich dann zaghaft aufhellt und belebt. Der Part von Flea geht dabei deutlich über den einer Assistentenstelle hinaus – die Stücke auf “AMOK” hätten ohne ihn ganz sicher nicht den Vibe, mit dem sie hier glänzen.
Auch wenn die eher düsteren, ja paranoiden Texte auf’s erste nicht ganz so zum flirrenden Sound passen wollen, das gewohnt emotionale Belcanto von Yorke harmoniert einmal mehr erstaunlich gut mit der nervösen Maschinenmusik der Band. Ein permanent tickendes Schlagwerk untermalt die klug gesetzten Gitarrenspuren von “Stuck Together Peaces”, “Judge Jury And Executioner” wird von Flea regelrecht durch die Membranen gejagt, auch dem Schlußstück dient sein Bass als Grundgerüst, auf welchem sich allerlei Instrumente zum vielstimmigen Finale treffen. Man darf sich also ein Runde ungetrübter Freude gönnen, muss danach aber gleich ans Tagesgeschäft denken und mit jeder Menge Stoßgebeten dafür sorgen, dass Atoms For Peace nicht nur dieses eine Mal im Berliner Berghain stoppen, sondern noch ein paar Termine dazubuchen – wir jedenfalls wären sicher vor Ort.
Komplettstream des Albums unter http://amok.atomsforpeace.info/
“AMOK”
(XL Recordings)
Why so afraid? Zugegeben, nicht alles, was in den letzten Jahren ‘Supergroup’ genannt wurde, war dann auch wirklich richtig super. Aber die Aufnahmen von 2010, als die Atoms For Peace mangels Selbstgemachtem noch Yorke’s Solokompositionen auf dem Fuji-Festival zur Aufführung brachten und eben dort veredelten, sind hinlänglich bekannt. Auch das DJ-Set von Yorke und Godrich aus dem MoMa, das man hätte auch als clevere Werbeveranstaltung für das Werkzeug mit dem angebissenen Apfel missverstehen können, war ja durchaus gelungen. Was sollte da also schiefgehen? Erwartungsdruck scheint nicht das zu sein, womit sich der Frontmann von Radiohead quälen muss, seine Mitmusiker Flea, Joey Waronker und Mauro Refosco sind ebenso über jeden Zweifel erhaben – ergo ist “AMOK”, das Debüt der Fünferbande, genau das geworden, was erhofft war: Eine richtig gute Platte.
Fast hätte man sie allerdings gar nicht erkannt – der anfängliche Latinogroove von “Before Your Very Eyes” vermag einen kurz zu überraschen. Loops, Samples, Geräusche, einfach an den richtigen Stellen miteinander verknotet und fertig ist die Laube – tja, “einfach”, als ob man es nicht besser wüsste. Etwas mehr gehört wohl schon dazu, damit es an der richtigen Stelle poppt und ploppt – die Technobeats von “Default”, der Wassertropfen als Taktgeber bei “Ingenue” und das dunkle Wummern und Pochen, mit dem “Dropped” eröffnet und das sich dann zaghaft aufhellt und belebt. Der Part von Flea geht dabei deutlich über den einer Assistentenstelle hinaus – die Stücke auf “AMOK” hätten ohne ihn ganz sicher nicht den Vibe, mit dem sie hier glänzen.
Auch wenn die eher düsteren, ja paranoiden Texte auf’s erste nicht ganz so zum flirrenden Sound passen wollen, das gewohnt emotionale Belcanto von Yorke harmoniert einmal mehr erstaunlich gut mit der nervösen Maschinenmusik der Band. Ein permanent tickendes Schlagwerk untermalt die klug gesetzten Gitarrenspuren von “Stuck Together Peaces”, “Judge Jury And Executioner” wird von Flea regelrecht durch die Membranen gejagt, auch dem Schlußstück dient sein Bass als Grundgerüst, auf welchem sich allerlei Instrumente zum vielstimmigen Finale treffen. Man darf sich also ein Runde ungetrübter Freude gönnen, muss danach aber gleich ans Tagesgeschäft denken und mit jeder Menge Stoßgebeten dafür sorgen, dass Atoms For Peace nicht nur dieses eine Mal im Berliner Berghain stoppen, sondern noch ein paar Termine dazubuchen – wir jedenfalls wären sicher vor Ort.
Komplettstream des Albums unter http://amok.atomsforpeace.info/