beim „westen“ schreiben die pressesprecher ihre hohelieder selbst!

Erstellt am 8. September 2010 von Stenographique @stenographique

„mega-erfolg“, „unglaublicher ansturm“, „riesen-erfolg“, „mehr als voll…

der autor des artikels „rock am stock ein mega-erfolg“ meinte es offensichtlich gut mit den veranstaltern einer ü60-party in isernlohn und lobte die organisatoren (campus symposium) und das ergebnis ihrer bemühungen sprichwörtlich über den klee. doch was auf den ersten blick wie eine harmlose lokal-meldung auf der nachrichtenseite „der westen“ aussieht, wurde in den kommentaren von user frank nur wenige stunden nach der einstellung des textes als krasse verquirlung von unabhängigem journalismus und der vertretung unternehmerischer unterdessen entlarvt…

der autor david lucas, seines zeichens schreiberling von 171 artikeln auf „der westen“, hat noch einen nebenjob. er ist pressesprecher des campus symposiums, also des veranstalters der „rock am stock“-party. das kann man sich in 10 sekunden zusammengooglen. in dieser funktion ist es schon weniger überraschend, dass sich seine kritik an den veranstaltern in sehr überschaubaren grenzen hält.

nun hört man ja oft genug, dass der lokal-journalismus unter mittelkürzungen leidet und das tagesgeschäft praktisch nur noch mit freien mitarbeitern abwickeln muss. dennoch, lieber westen: ein bisschen mehr fingerspitzengefühl bei der auswahl der beiträge bzw. deren autoren wäre wünschenswert – zumindest um den anschein seriösen und unabhängigen journalismus zu wahren. dem autor selbst muss man seinen kleinen moralischen irrweg vielleicht nachsehen. sein abi-zeugnis, das er in sein xing-profil (nur für mitglieder sichtbar) geladen hat, lässt anhand seines alters vermuten, dass herr lucas noch nicht über jahrzehntelange erfahrung im journalismus verfügt. also: alles halb so wild? mag für den autor gelten, für die zeitung mit sicherheit nicht.