hängt es ziemlich von meiner seelischen Befindlichkeit ab, wie oft ich einen Satz lesen muss. Als Lesezeichen verwende ich ein leeres Blatt, auf das ich Notizen mache wie:
Anna – Steinzeitalter lernen
-Karla “ The Angel Gabriel ”üben
-aufräumen
-Doku
_Sprachförderung vorbereiten.
Ich ärgere mich über Swann, der seine Zeit damit verbringt allabendlich irgendwelche Gesellschaften zu besuchen.Der einfach nicht verstehen will, dass Odette ihn nicht liebt und ihr seit geschlagenen 200 Seiten nachläuft.
Monsieur Swann; hätte ich nur ihre Zeit!
Weihnachtsbasteln im Gymnsaium…..Neiiiin ….Hilfe!!!Ich bastele gefühlt mein ganzes Leben schon.Ich dachte das hört jetzt auf !Ich will nicht in Elternkreisen basteln.—————–
Proust liegt im Bett, während er an der verlorenen Zeit schreibt.
Ich ertappe mich dabei, ihn zu beneiden. Er darf tagsüber schlafen und nachts in Stille schaffen.
—————-Ich gehe halb neun ins Bett um am nächsten Tag in der Lage zu sein, das für das für uns zum Existieren notwendige zu erarbeiten. (Die Harfe ist geliehen …) Ich will nur ein klitzekleines Reservoir an Zeit um die im Bett geschriebene ”verlorene Zeit” auch im Bett lesen zu können.Ab und zu schaue ich bei
Jochen Schmidt nach, was der gerade macht, während er Proust liest. Aber auch der hütet heute nicht seine Tochter, sondern weilt in Odessa.Ich habe am heutigen Tage schon Brötchen geholt, die Strecke zum Ballett geübt und mich prompt verfahren, werde jetzt aufräumen, mit Anna für Geschichte lernen, die Doku schreiben, die ich nie in der Arbeitszeit schreiben kann, das Förderprogramm vorbereiten. Der Puls im LangzeitEKG lag zwischen 90 und 142.
Tatsächlich sinniere ich darüber, ob es nicht einfacher wäre mit einer Untertanenmentalität durchs Leben zu gehen. ” Nein, Nein, es ist alles gut. Natürlich. Kein Problem )” Nach oben buckeln, wo es sich lohnt und nach unten treten , um beim Buckeln erworbene Spannungen effektiv abzubauen.
Nein, dass hat mit Proust nichts zu tun. Es hat damit zu tun , das eine Figur in meinen Adern kreist, die ich als nicht sonderlich angenehm empfinde. Es ist ein Seelenrettungsversuch, ihr ein schriftliches zu Hause zu geben. Vielleicht verschwindet sie dann oder wird zumindest händelbarer.