Beim Kauf eines neuen Fernsehgerätes muss man beim Stromverbrauch genauer hinsehen

Energieeffizient Fernsehen, wenn man genau hinsieht, Quelle: Initiative EnergieEffizienz / dena

Energieeffizient Fernsehen, wenn man genau hinsieht, Quelle: Initiative EnergieEffizienz / dena

Wer sich heute einen Fernseher kauft, kann sich schnell einen Überblick verschaffen über den Stromverbrauch des Gerätes, denn seit fast einem Jahr ist das Energieeffizienz-Label auch für Fernsehgeräte Pflicht. Somit kann man, wie bei Kühlschränken, Waschmaschinen, etc., die Energieeffizienz der Geräte auf einen Blick erkennen.

Ist das wirklich so einfach und wirklich vergleichbar mit der weißen Ware? Gestern bin ich über einen Artikel der PC-Welt gestolpert, der aufzeigt, dass man genauer hinschauen sollte und der Blick auf die Energieeffizienzklasse nichts sagt über den Stromverbrauch in der Praxis. Das muss ich mir dann doch auch mal genauer ansehen. Dabei stelle ich fest, dass das Problem nicht neu ist und es schon einige ältere Meldungen zu diesem Thema gibt.

Ende November 2011 hatte die Stiftung Warentest schon darauf hingewiesen, dass bei den Energieeffizienz-Label für Fernsehgeräten getrickst werden kann, und dass größere Geräte besser abschneiden.

Sie hatten damals darauf hingewiesen, dass die eingestellte Helligkeit Einfluss auf den Stromverbrauch hat. Bei geringerer Helligkeit wird auch weniger  Strom benötigt. Wer die voreingestellte Helligkeit verändert, und auch den Kontrast, der ändert erhöht damit auch den Stromverbrauch des Gerätes. Bei neuen Geräten sind die Bilder in einer hellen Umgebung oft zu dunkel.

Auch die eingestellte Bildqualität des Fernsehgerätes hat Einfluss auf den Stromverbrauch. Oft ist die Bildqualität vom Hersteller so eingestellt, dass ein guter Wert für das Energieeffizienz-Label erreicht wird. Will der Kunde die Einstellungen optimieren, dann steigt auch der Stromverbrauch an.

Der nächste Faktor ist die Größe des Fernsehgerätes. Je größer das Gerät, umso mehr Leistung wird für den Betrieb benötigt. Das ist eigentlich logisch und für jeden nachvollziehbar, die absolute Leistungsaufnahme wird auch auf dem Energieeffizienz-Label angezeigt. Aber bei der Ermittlung der Effizienzklasse geht die Größe des Gerätes in die Berechnung ein. So kann es vorkommen, dass ein kleiner Fernseher mit Energieeffizienzklasse B weniger Strom benötigt als ein großer Fernseher mit der Klassifizierung A++. Der Nutzer wird damit nur verwirrt, zur Transparenz trägt das Energielabel in der Form leider nicht bei.

Wenn man nach solchen Informationen beim deutschen Ansprechpartner für Energieeffizienz und dem Energielabel, der dena,  umschaut, findet man jede Menge Erklärungen des Labels für Fernsehgeräte. Auf die Probleme wird aber nicht hingewiesen. Es findet sich nur der Hinweis, dass man die Energielabel nur bei Geräten gleicher Größe und Ausstattung vergleichen soll, sowie dass die Geräte auch einen echten Ausschalter haben sollen (Broschüre Energiespartipps für TV, Hi-Fi & Co., pdf-Datei).

Schwerpunktthema Energieeffizienz im Haushalt zur IFA 2012

Dieser Artikel ist der zweite Teil von einer ganze Reihe von Artikeln über Energieeffizienz bei Haushaltsgeräten und in der Unterhaltungselektronik. Der Höhepunkt wird dann die Messe IFA 2012 sein, die führende Fachmesse in diesem Gebiet. Dort werde ich auch persönlich den Ausstellern in Sachen Energieeffizienz auf den Zahn fühlen.

Alle Artikel zu diesem Thema werden jetzt auf einer Seite zur Messe IFA 2012 gesammelt. Aussteller und andere interessierte Unternehmen können auf dieser Seite mit einem kostenpflichtigen Eintrag werben.


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