“Bei Menschen ohne Freunde sollte eine Warnlampe angehen” – meine Reportage aus Oslo 2 Jahre nach Breivigk

Nationalfeiertag 17.MaiDie Jüdische Gemeinde in Oslo engagiert sich für eine tolerante Gesellschaft  - Von Robert Fishman

Die Anschläge des Rechtsfanatikers Anders Behring Breivigk vor zwei Jahren haben die Juden in Norwegen erschüttert – auch wenn sie sich sonst relativ sicher fühlen. Die jüdische Gemeinde in Oslo will verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.

Auf dem zentralen Friedhof in Oslo singen Mitglieder der jüdischen Gemeinde die norwegische Nationalhymne. Wie jedes Jahr am Nationalfeiertag versammeln sie sich am Grab von Henrik Wergeland. Ihm sei es zu verdanken, dass Artikel 2 aus der Verfassung von 1814 gestrichen wurde. Darin war bis 1851 festgeschrieben, dass Juden und Jesuiten nicht nach Norwegen einwandern dürfen.

Der große Andrang kam auch danach nicht. Heute leben in ganz Norwegen rund 850 Juden, die meisten von ihnen in der Hauptstadt Oslo und rund 120 in Trondheim.

Auf dem Friedhof hält eine junge Frau aus der jüdischen Gemeinde eine Ansprache. Die meisten Besucher haben sich zum Nationalfeiertag schick angezogen. Viele halten, wie andere Norweger auch, eine norwegische Fahne in der Hand. Ein junger Vater im dunklen Jacket lauscht, wie alle, still der Zeremonie. Seine Frau mit dem kleinen Kind auf dem Arm trägt eine traditionelle norwegische Tracht. Die kleine jüdische Familie fühlt sich norwegisch. 

“Ich war immer ein glücklicher und stolzer Norweger…….



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