Yoga-Kurse und Yoga-Seminare bei W. Bracun
Da dieser Beitrag etwas länger als üblich geraten ist, hier eine kurze Übersicht, worüber du dich nachfolgend informieren kannst. Ich habe einige Überschriften verlinkt, so kannst du schneller und bequemer zum jeweiligen Thema (und wieder hierher zurück) gelangen.
- Spezielles bei meinen Yoga-Kursen bzw. -Seminaren
- * Kurse und -Seminare - indoor
~ Mache dich frei!
~ Auch Pünktlichkeit ist Disziplin
~ Ein Yoga-Kurs ist kein Schauspiel
~ Vorzeigen, mitmachen oder nicht?
~ Meine Nachbarin ist viel beweglicher!
~ Wende deine Energie nach innen!
~ Atmung - dein Bauch ist wie ein Luftballon
~ Fliegende Tiere und andere Imponderabilien
~ Partnerübungen
~ Ich will abschalten!
~ Entspannung: Ja! - Schlaf gut: Nein!
~ Ein Hoch der Techno-Musik!
~ Singen macht Spaß und mit Hingabe sowieso
* Yoga-Kurse und -Seminare - outdoor
~ Wenn ich das gewusst hätte ...
~ Du brauchst die Bäume nicht zu stützen
* Yoga-Kurse und -Seminare - Diverses
~ Einfache Empfehlungen (Regeln)
~ Ich bin ver-rückt! - Na und!?
~ Ich gebe mein Bestes
~ Ich habe immer Recht! - Du allerdings auch!
Meine Yoga-Kurse und Yoga-Seminare
Bei all meinen Kursen und Seminaren geht es im Prinzip immer um das Eine: Das höchste Ziel im Yoga zu erreichen, nämlich den Geist bzw. die Gedanken zu beruhigen. Egal welche Übung ausgeführt wird, es geht dabei immer um dieses eine Ziel. Daher ist es wichtig da zu sein, da mit Körper, Seele und Geist, da zu sein bei der Übung, die gerade durchgeführt wird.
Yoga-Kurse
Wenn ich von einem „Yoga-Kurs" spreche, meine ich das Folgende: Ein Kurs-Abend pro Woche (üblicherweise in der Dauer von zwei Stunden) über den Zeitraum von meist fünf oder sieben Wochen.
Yoga-Seminare
Wenn ich von einem „Yoga- bzw. Selbsterfahrungsseminar" rede, meine ich das Folgende: Ganztägige Teilnahme an zwei, drei, in Ausnahmefällen auch an mehreren Tagen, vorrangig an einem Wochenende.
Yoga-Seminare - warum?
Die wöchentliche Teilnahme an meinen Yoga-Kursen ist gut und hilft dir, dich zu entspannen, deinen Geist zu beruhigen, den Alltag hinter dir zu lassen und dich auch persönlich weiter zu entwickeln.
Wenn du jedoch wirklich etwas in deinem Leben verändern möchtest, kann ich dir nur empfehlen Seminare zu besuchen, denn erst der Besuch von diesen Fortbildungen wird dein Leben grundlegend verändern (natürlich nur, wenn du dies auch wirklich möchtest und du dich beim Seminar entsprechend einbringst).
Während dieser Fortbildung verbringst du deine Zeit fernab vom Alltag, bist unter Gleichgesinnten, die alle Dasselbe wollen und die Energie der Gruppe hilft dir, dich selbst besser kennen zu lernen. Schritt für Schritt kommst du dir selbst (deinem Selbst) näher, du erkennst, wer/was du bist und welche Aufgabe dir in diesem Leben zugeteilt worden ist.
Wenn du mir einen Vergleich mit Autos gestattest:
- Yoga-Kurse sind (wirken) wie ein gemütlicher PKW
- Yoga-Seminare sind (wirken) wie ein hochklassiger Sportwagen (auch wenn du mit Autos nichts „am Hut" hast, glaube ich doch, dass du verstehst, was ich damit meine :-)).
In diesem Zusammenhang: Hätte nicht auch ich jahrelang (Selbsterfahrungs-)Seminare besucht, würde ich wahrscheinlich noch immer beim Militär sitzen und auf meine Pensionierung warten (so wie viele meiner damaligen Kollegen es noch heute tun: Traurig, aber wahr!).
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Meine Angebote an Kursen und Seminaren
Yoga-Kurse
Grundsätzlich biete ich die folgenden zwei Kurse an (bei Bedarf kommen aber auch zusätzliche Kurse (siehe Pt. 3.)) ins Angebot:
1. Yoga 1-Kurse
mit dem Titel:
„ Yoga zum Kennen lernen"
oder auch
„ Yoga: Gesundheit - Fitness - Lebensenergie!"
(Erklärung siehe weiter unten).
Hier die Inhalte meiner Yoga 1-Kurse:
Diese Kurse haben, auch an jedem Kurs-Abend, immer den gleichen Inhalt, nämlich Hatha Yoga, also:
- Atmen (Zwerchfell- und Wechsel-Atmung)
- Sonnengebet bzw. den Gruß an die Sonne
- Körpergrundstellungen (den Kopfstand (eine der zwölf Grundstellungen) lasse ich beim ersten Kurs immer weg).
- Tiefenentspannung
2. Yoga 2-Kurse
mit dem Titel:
„ Yoga zum Vertiefen"
oder auch
„ Spüre, fühle, erlebe und entspanne dich! "
Diese Kurse haben, wie beim Yoga 1-Kurs, die beiden Atemtechniken und den Gruß an die Sonne zum Inhalt, die am Anfang jeder Stunde ausgeführt werden. Ergänzend zu den Grundstellungen des Yoga 1-Kurses kommen weitere Körperstellungen zur Anwendung und die Tiefen-Entspannung am Schluss darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Eine weitere Aufmerksamkeit widme ich den nachfolgend angeführten (möglichen) Inhalten, d. h. ich lasse meine Kurs-TeilnehmerInnen das Programm der einzelnen Kursstunden mitbestimmen; es ist ihr Kurs,
daher dürfen sie sich auch immer etwas wünschen, solange die Wünsche positiv formuliert sind. Also „Ich will diese oder diese Übung nicht" gilt nicht, da negativ formuliert.
Hier also die (möglichen) Inhalte bei meinen Yoga 2-Kursen:
- Atemtechniken (grundsätzlich die beiden von Yoga 1, fallweise auch andere)
- Sonnengebet und „Sonnengebet spezial" (Halten der einzelnen Stellungen des normalen Sonnengebets und eingebaut einige zusätzliche Körperhaltungen)
- Körperstellungen (wie bei Yoga 1 sowie zusätzliche Stellungen, auch in Form von Partnerübungen)
- Tiefenentspannung (wie bei Yoga 1 sowie weitere Möglichkeiten der Entspannung)
- Meditationen in stiller und dynamischer Form (geführte Meditationen wie z. B. Chakra-Meditation, Japa (Meditation mit Konzentration auf ein Mantra) etc.)
- Bhakti Yoga (singen verschiedener spiritueller Lieder; siehe hierzu weiter hinten unter „Singen macht Spaß und mit Hingabe sowieso")
- Yoga aus Tibet: Die 5 Riten zur Verjüngung (fünf einfache dynamische Übungen aus den Klöstern Tibets, die bei stetiger Anwendung eben zur Verjüngung führen)
- Yoga aus dem Norden: Runen (ursprünglich Schriftzeichen aus dem Norden; diese Buchstaben können wie die Körperstellungen im Yoga eingenommen werden; dazu wird der Name des Buchstabens intoniert; tolle Reinigungsübungen)
- Übungen aus China: Qi Gong (wörtlich: Energie-Arbeit bzw. die Fähigkeit, die Energie zu nutzen; tolle Energie- und Konzentrationsübungen)
- Übungen aus Japan: Do.In (wörtlich: Der Weg nach innen; Massage, Druck-, Reibungs- und Klopf-Anwendungen, um ebenfalls den Energiefluss anzuregen)
- U. a. m.
Nun fragst du dich möglicherweise, was gewisse dieser Übungen mit Yoga zu tun haben? -
Grundsätzlich steht in meinen Lehrgängen klassisches Yoga an der Tagesordnung, doch fallweise kommen zur Auflockerung eben auch einige der oben angeführten Übungen zum Einsatz, da sie den Zielen im Yoga (den Geist zu beruhigen, zu sich zu kommen etc.) nahe stehen. Diese Techniken nehmen jedoch, wenn sie zur Anwendung kommen, nur einen geringen Zeitaufwand (meist max. 20 Minuten) in Anspruch.
3. Zusätzliche Kurse
Je nach Bedarf (und vorhandener Zeit) kommen zu den beiden oben angeführten Kursen außerdem noch Lehrgänge mit folgenden Bezeichnungen in die Kursprogramme:
- Raja Yoga - der königliche Yoga-Pfad
- Meditation - der Weg zum Selbst
- Mantra-Singen
- Atme bewusst - atme dich frei!
- (Hatha-)Yoga: Kurz und intensiv!
- Lachen - Feiern - Loslassen
Yoga- bzw. Selbsterfahrungsseminare
Auch bei dieser Art der Fortbildung habe ich grundsätzlich zwei Kategorien in meinem Angebot, wobei diese einen, zwei oder auch mehrere Tage dauern können:
Yoga-Seminare: Diese Seminare beinhalten immer Übungen aus den Bereichen Hatha Yoga, Bhakti Yoga und auch Meditationen.
Selbsterfahrungsseminare dagegen beinhalten verschiedenste Übungen, um sich selbst besser kennen zu lernen bzw. seinem Selbst näher zu kommen, also wie der Name es schon ausdrückt: sich selbst (sein Selbst) zu erfahren.
Natürlich führt auch Yoga zu Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis. Allerdings habe ich diese Unterscheidung getroffen, um damit auszudrücken, dass ich bei den Selbsterfahrungsseminaren kaum Yoga-Übungen im klassischen Sinn einsetze so wie ich dies bei den Yoga-Seminaren mache.
Am Bild siehst du den Ausbildungsleiter beim Selbsterfahrungsseminar
„Die Tage des Shiva
(mit der Nacht der Shakti)"
im Jahr 2008
in voller Aktion.
- Lass los vom Alltag, sei bei dir bzw. in dir.
- Erhöhe deine Konzentrationsfähigkeit.
- Entdecke neue Erkenntnisse und Sichtweisen.
- Steigere deine Gesundheit, Fitness und Lebensenergie.
- Spüre, fühle und erlebe dich.
- Entspanne dich.
- Lebe bewusster.
- Stärke dein Selbstvertrauen.
- Harmonisiere Körper, Seele und Geist.
- Komme dir selbst (deinem Selbst) wieder ein Stückchen näher.
- Lerne Gleichgesinnte und neue FreundeInnen kennen.
- Tanke frischen Mut und neue Kraft für den Alltag.
Je nach Titel und somit Thema werden die vorhin angeführten Punkte selbstverständlich durch seminar-spezifische Ziele und Inhalte erweitert.
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Spezielles bei meinen Kursen bzw. Seminaren
Yoga-Kurse und -Seminare - indoor
Mache dich frei!
Kommt ein neuer Kurs- bzw. Seminar-Teilnehmer zur Tür herein und hat
Schuhe an, wird sie/er als erstes von mir gebeten, die Schuhe vor der Tür zu deponieren. Warum? -
Unter anderem werden in allen hinduistischen und buddhistischen Tempeln, aber auch in islamischen Moscheen die Schuhe vor dem jeweiligen Gebäude ausgezogen und mehr oder weniger ordentlich verstaut. Die positive Energie im Heiligtum soll hoch gehalten werden und in diesem Sinne sind Schuhe nicht gerade förderlich, um nicht zu behaupten, dass Schuhe dem sogar entgegen wirken.
Auch im Yoga geht es um diese Energie, daher also: Bitte Schuhe aus und vor der Tür lassen!
Weiter behindern Schuhe bei gewissen Übungen und sie engen ein, was wiederum den Energiefluss einschränkt.
Ebenso: Uhren, Schmuck und weiteren (unnötigen) Ballast ablegen. Warum? -
Ähnlich wie bei den Schuhen behindern diese Dinge den Energiefluss, die Beweglichkeit, aber auch die Konzentrationsfähigkeit.
Vor allem Quarzuhren wandeln positive in negative Energie um. Du kannst dies gerne überprüfen: Stelle dich aufrecht hin, strecke beide Arme zur Seite und lass eine Freundin einen deiner Arme hinunter drücken. Nun nimm' eine Quarzuhr in die Hand, balle diese Hand zur Faust und strecke wiederum beide Arme zur Seite. Lass deine Freundin jetzt den Arm mit der Quarzuhr hinunter drücken. Spüre den Unterschied!
Oder wie findest du es, wenn du z. B. im Kopfstand stehst und der Anhänger deiner Halskette baumelt die ganze Zeit in deinem Nasenloch herum? -
Praktisches Beispiel: Eine Kurs-Teilnehmerin trug eine (wirklich) schwere Halskette und klagte darüber, dass sie keine Luft bekäme. Logisch, wenn ich dir den Hals zudrücke, wirst auch du keine Luft bekommen. Auf körperlicher Ebene ist das vollkommen einsehbar, jedoch verhält es sich auf energetischer Ebene genauso; in diesem Beispiel leistet die Halskette ihren Beitrag.
Also genieße es (zumindest für die Dauer deiner Anwesenheit beim Kurs oder Seminar) dich frei zu machen, frei von unnötigem Ballast, den du glaubst, tagtäglich mit dir herumschleppen und natürlich für andere zur Schau stellen zu müssen.
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Auch Pünktlichkeit ist Disziplin
Als ich vor langer, langer Zeit mein erstes (Yoga-)Seminar besuchte, mussten (durften) wir knien, bis alle anwesend waren.
Zu Beginn eines neuen Kurses (Seminars) teile ich den Anwesenden mit, dass ich zum vorgesehenen Zeitpunkt beginne und auch (grundsätzlich) pünktlich die Ausbildung beende. Mit diesem Wissen versorgt, halten sich die Meisten auch daran.
Von manchen Kursleitern wird gewartet, bis alle gemütlich eintrudeln und fünfzehn bis zwanzig Minuten sind dabei gleich einmal um. Frage: Wie kommen die dazu, die zur rechten Zeit anwesend sind? - Es haben alle den Kurs bezahlt und daher ein Anrecht auf die volle Anzahl der Stunden. Wenn also bei fünf Abenden jeweils fünfzehn Minuten gewartet wird, ist dieser eine Kurs bereits mehr als eine Stunde kürzer als ausgeschrieben und dementsprechend bezahlt.
Bei anderen Kursen wiederum sitzen die Kurs-TeilnehmerInnen pünktlich auf ihrer Matte, doch es fehlt der Kursleiter! - Entweder kommt er/sie gleich zu spät (manchmal erscheint er auch gar nicht) oder er stürmt unmittelbar vor Kursbeginn abgehetzt und voll beladen mit Belastungen des Alltags in den Kursraum. Super, das kann ja ein entspannter Yoga-Kurs werden!
Wieder andere Kursleiter benützen die Kurse, um ihre eigenen Probleme aufzuarbeiten, indem sie die Anwesenden mit ihrem Ballast volllabern; erst nachdem sie ihren persönlichen Müll (auf die Anwesenden) abgeladen haben, beginnen sie mit der „echten" Yoga-Stunde.
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Ein Yoga-Kurs ist kein Schauspiel
Hin und wieder kommt es vor, dass Leute im Kurs auftauchen und nicht mittun, sondern nur einfach zusehen wollen. Meine Reaktion: „Wir sind hier nicht im Theater und zum Zuschauen hier, sondern um praktische Erfahrungen zu sammeln! - Wenn ich dir zwei Stunden über Honig erzähle, weißt du zwar viel über Honig, du weißt aber immer noch nicht, wie Honig schmeckt. Um Yoga zu schmecken (zu erfahren, zu spüren, zu erleben etc.) musst du es also tun, denn Yoga ist keine Theorie, sondern ein praktischer Lebensweg."
Eben aus diesem Grund halte ich meine Kurse und natürlich auch die Seminare vorrangig praxisbezogen mit kaum Theorie. Wer will, kann die Theorie irgendwo (z. B. in meinen Skripten) nachlesen. Ist nach der Lektüre noch etwas schleierhaft, beantworte ich selbstverständlich die gestellten Fragen.
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Vorzeigen, mitmachen oder nicht?
Als ich begonnen habe Yoga-Kurse zu leiten, habe ich meistens die jeweilige Stellung vorgezeigt und danach meine Kurs-TeilnehmerInnen diese Position einnehmen lassen. Da die Anwesenden jedoch ohnehin meist etwas anders gemacht haben als vorgeführt, bin ich im Laufe der Zeit davon abgekommen.
Nun zeige ich nur mehr in seltenen Fällen, vor allem bei schwierigeren Übungen vor, ansonsten sage ich die Übungen an; der Effekt ist derselbe wie früher: Die Einen setzen das Angesagte in die Praxis um, die Anderen tun irgendwas.
Positiv dabei: Ich spare die Zeit, die ich früher mit dem Vorzeigen verbraucht habe.
Es gibt auch Kollegen (andere Yoga-Lehrer), die alle Übungen während des Kurses mitmachen. Die Pflicht eines Lehrers sehe ich darin, festzustellen ob die Übung korrekt ausgeführt wird oder ob etwas zu verbessern ist. Wie soll das jedoch funktionieren, wenn z. B. alle im Kopfstand stehen und der Lehrer ebenso? -
Als Yoga-Lehrer hast du deine Yoga-Praxis nicht während des von dir geleiteten Kurses, sondern gefälligst außerhalb dieses Kurses durchzuführen!
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Meine Nachbarin ist viel beweglicher!
Foto-Quelle: TonyFelgueiras / Foter / CC BY-NC-ND
Kaum hat die Praxis der Körperstellungen begonnen, schauen viele zu ihren Nachbarn und bringen sich dadurch selbst in Verzweiflung.
Warum? -
Von Natur aus ist es so, dass sich Einige bei gewissen Körperstellungen leichter tun als andere. Diesen Anderen fällt jedoch die Ausübung anderer Stellungen wieder leichter. Ja, und selbstverständlich fällt (wenn du in die Runde blickst) immer gerade dort dein Blick hin, wo du glaubst, dass der-/diejenige alles besser kann als du.
Daher: Bleib' bei dir und konzentriere dich auf dich selbst; dies ist auch die Forderung im Yoga (wenn man von dieser sprechen kann), da zu sein (folglich bei dir) und zwar mit Körper, Seele und Geist (also deinen Gedanken). Es ist in Ordnung, wenn deine Gedanken hin und wieder etwas abschweifen, wenn du dich jedoch z. B. auf einmal gedanklich in einem Urlaub befindest, der vor Jahren stattgefunden hat, bist du allerdings schon ein bisschen sehr weit weg von dir. Also: Hole deine Aufmerksamkeit wieder zurück und mache bewusst das, was eben gerade gemacht werden soll.
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Wende deine Energie nach innen!
Weil wir gerade bei der Nachbarin sind: Viele sind es gewohnt zu tratschen, ja und das nicht nur fallweise, sondern am besten den ganzen Tag. Kaum treffen sie eine Bekannte, geht es schon wieder los; Lieblingsthema bei Vielen: ihre Krankheiten und die damit verbundenen Operationen. -
Wenn ich da fallweise so nebenbei zuhöre, kommt mir das fast wie ein Wettbewerb vor: Diejenige hat gewonnen bzw. ist die Bessere, der das Meiste aus ihrem Körper herausgeschnitten wurde (dies gilt natürlich auch für Männer).
Nun meinen Diejenigen, dass während eines Yoga-Kurses dieser Tratsch unbedingt fortgesetzt werden müsste. Kaum wird eine Körperstellung aufgelöst, geht die Tratscherei mit der Nachbarin schon wieder los, anstatt sich der geforderten Entspannung (in Form der Totenlage) hinzugeben. Fehlt gerade noch, dass sie während dem Halten einer Körperstellung auch noch den Mund aufreißen! - Ja, du wirst es kaum glauben, auch das geschieht; selten, aber doch!
Das ist natürlich nicht in meinem, und im Sinne von Yoga schon gar nicht.
Ich mache daher die Betroffenen darauf aufmerksam, dass sie ihren Kaffee-Plausch möglichst im Anschluss an die Yoga-Stunde fortsetzen mögen und ich sie nötigenfalls sogar auseinanderlegen müsse, denn auch die anderen Anwesenden werden durch das dauernde Gerede abgelenkt. Zusätzlich erkläre ich ihnen, dass es wichtig sei, ihre Energie nicht nach außen, sondern nach innen zu lenken. Sprechen lenkt die Energie nach außen und ist somit Energie-Verschwendung!
Ob dieser getätigten Aussage streifen mich dann fragende und sogar missbilligende Blicke. Wie kann sprechen Energie-Verschwendung sein, wenn ich es doch den ganzen Tag lang vollziehe? -
Bist du schon einmal einen Berg hinauf gestiegen (bzw. gewandert)? -
Was passierte mit deiner Atmung? -
Hast du noch immer gequatscht, je höher du gestiegen bist oder musstest du deinen nach Energie (sprich: Sauerstoff) „lechzenden" Lungen jenen Sauerstoff zuführen, den du üblicherweise beim Reden verbraucht hättest? -
Ich nehme an, wir sind uns einig, dass, je höher und je steiler du steigst, umso weniger wirst du reden, denn du musst deine Energie anderwertig einsetzen.
Fazit: Reden ist Energie-Verschwendung!
Was jedoch am Berg (beim Hinaufsteigen) sonnenklar erscheint, ist im Alltag freilich nicht so einsehbar. Doch vom Prinzip her ist es Dasselbe.
Ebenso ist schauen (also mit den Augen umherblicken) Energie-Verschwendung, denn auch hier richtest du deine Aufmerksamkeit nach außen. Daher sind im Yoga die Augen, vor allem bei der Meditation geschlossen.
Wenn du es schaffst, deine Aufmerksamkeit von außen weg nach innen zu lenken und die dadurch zur Verfügung stehende Energie im Inneren zu sammeln, wirst du dich nach einer Yoga-Stunde nicht nur entspannt, sondern obendrein energievoll fühlen, so wie das Manche auch immer wieder erleben.
Abschließend sei hier allerdings noch festgehalten, dass der eingangs erwähnte Tratsch meist nur bei den ersten Kursabenden angestrebt wird; nicht nur, weil er von mir meist sofort unterbunden wird, sondern weil sich mit fortschreitender Yoga-Praxis ohnehin der Wunsch einstellt, bei sich und in sich zu bleiben und so die bestmögliche Wirkung einer Yoga-Stunde zu erfahren.
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Atmung - dein Bauch ist wie ein Luftballon
Immer wieder tauchen Kurs-TeilnehmerInnen auf, die Probleme mit der richtigen Atmung haben. Hierbei sind vorrangig, aus welchen Gründen auch immer, die Frauen betroffen.
Einige atmen durch den Mund ein und aus, andere nur durch den Mund ein und wieder andere nur durch den Mund aus.
Einzelne ziehen beim Einatmen den Bauch zusammen und lassen ihn beim Ausatmen sich wieder nach vorne wölben.
Viele atmen sehr oberflächlich und Manche dabei so, dass sie beim Einatmen die Schultern hochziehen und beim Ausatmen wieder (mehr oder weniger) fallen lassen.
Grundsätzlich wird im Yoga durch die Nase, sowohl ein, als auch ausgeatmet. Es gibt nur zwei diesbezügliche Ausnahmen, nämlich Sitali und Sitkari; dabei handelt es sich um fortgeschrittene Atemtechniken.
Bei Ein- und Ausatmung durch die Nase kann zudem der Atem besser gelenkt werden, daher auch der Name Pranayama, also Kontrolle bzw. Steuerung des Atems bzw. der Lebensenergie.
Denen, die den Bauch bei der Einatmung zusammenziehen und umgekehrt, erkläre ich, dass sie sich ihren Bauch als Luftballon vorstellen sollen: Also, wenn ein Luftballon aufgeblasen wird (der Einatmung entsprechend), dehnt er sich aus (also Bauch hinaus). Wenn die Luft aus dem Luftballon herausgelassen wird (der Ausatmung entsprechend), zieht er sich wieder zusammen (also Bauch hinein).
Diese bildhafte Vorstellung können die Meisten ganz gut umsetzen und die demzufolge richtige Atmung funktioniert nach zwei bis drei Kursabenden schon perfekt.
Bleiben noch die, die zu oberflächlich atmen. Vor allem für diese, aber auch für alle anderen habe ich, um ein besseres Verständnis für die volle Yoga-Atmung, die auch als Drei-Phasen-Atmung bezeichnet wird, nachfolgend ein paar Punkte angeführt.
Es gibt 3 Grundtypen der Atmung- Schlüsselbeinatmung (oberflächlich)
- Rippen- oder Brustatmung (mittel)
- Zwerchfell- oder Bauchatmung (tief)
verbindet diese drei Arten. Sie beginnt mit einem tiefen Atemzug in den Bauch und setzt die Einatmung über Brustkorb sowie Schlüsselbein fort. Dies bewirkt, dass durch die Bewegung des Zwerchfells alle Organe im Bauchraum angeregt werden, dass die Rippenmuskeln und somit der Brustkorb zum Ausdehnen gebracht werden und dass Nacken- und Schultermuskel durchblutet werden, um die Lungenspitzen zu durchlüften.
Beachte für die richtige Atmung folgende Punkte- Atme immer durch die Nase. Sie hat die Funktion eines Filters und verhindert eine Verstopfung der Lungen. Des Weiteren wird die Luft in der Nase erwärmt und angefeuchtet.
- Sitze immer vollkommen aufrecht, um den Brustkasten nicht einzuengen.
- Übe im Freien oder bei offenem Fenster.
- Konzentriere dich beim Einatmen auf die Ausdehnung des Bauches und in weiterer Folge des Brustkorbs. Der Bauch bleibt bei der Erweiterung des Brustkorbs ebenfalls ausgeweitet.
- Beim Ausatmen lass' zuerst den Bauch sich von alleine zusammenziehen; in weiterer Folge ziehe den Bauch so weit wie möglich ein, um die verbrauchte Luft auszustoßen.
- Nach einer derartigen Ausatmung, brauchst du den Bauch nur loszulassen und die Einatmung durch die Nase geschehen lassen.
- Beachte die Polarität: Je tiefer du ausatmest, umso intensiver ist auch die Einatmung.
- Lass die Atmung zu einem fließenden Bewegungsablauf werden ohne
irgendwelche Muskeln zu verspannen. - Zehn Minuten Vollatmung täglich lohnen sich: Sie schaffen Ausgeglichenheit, Energie und gute Laune.
Fliegende Tiere und andere Imponderabilien
Fliegen und Lärm
Fallweise setze ich Fliegen im Kursraum aus bzw. bestelle einen Musiker der im Kursraum oberhalb des Raumes in dem ich meine Yoga-Kurse abhalte, einen Takt mit seinem Fuß auf den Boden des Kursraumes schlägt. Die Fliegen krabbeln auf der Haut herum, der Musiker produziert Lärm. Beide Maßnahmen dienen dazu die Konzentrationsfähigkeit der Kurs-TeilnehmerInnen zu testen bzw. zu erhöhen.
Das war natürlich ein Scherz! -
Gerade in ländlichen Gegenden treiben sich die Fliegen ganz von selbst in den Kursräumen herum und bei dem Musiker handelt es sich um einen Musiklehrer an einer Volkshochschule, der seine Kurse parallel zu meinen Yoga-Kursen genau einen Stock höher hält.
Jedenfalls das ist nun kein Scherz: Beide Vorkommnisse, also Fliegen und Lärm, können (könnten) unter anderem wirklich dazu verwendet werden, sich besser zu konzentrieren (bzw. dies zu lernen).
Konzentration bedeutet, dass alle Sinne zur selben Zeit auf einen Punkt gerichtet werden. Wenn dies geschieht, sollten weder die Fliegen, noch die Takt-Klopferei des Musiklehrers stören.
Aber kaum kommt, vor allem bei der Entspannung im Liegen, eine dieser (ganz gewöhnlichen (Stuben-)Fliegen in die Nähe einer Anwesenden, beginnen die Meisten, anstatt sich zu konzentrieren, mit ihren Händen herumzufuchteln, als ob ein Wespen-Schwarm im Angriff begriffen sei.
Versucht dann noch der Eine oder die Andere eine dieser Fliegen (vor meinen Augen) umzubringen bzw. setzt dieses Vorhaben in die Tat um, kann ich schon sehr sauer werden und der/die Betroffene wird von mir zurechtgewiesen.
Fliegen sind ebenso Lebewesen! -
Bringst du (d)ein Kind auch gleich um, wenn es dir ein bisschen lästig fällt? -
Nein, jedoch bei Insekten ist das ganz was anderes! -
Konzentriere dich (lass demgemäß deine Gedanken zur Ruhe kommen) und die Fliegen werden dich nicht irritieren, weil du erstens in dir ruhen und dich ergo im Außen nichts stören wird und zweitens die Fliegen erst gar nicht zu dir kommen werden, denn sie halten sich ohnehin immer nur bei denjenigen auf, die (geistig) unruhig sind und somit diese Unruhe auf ihr Umfeld (in dem Fall die Fliegen) übertragen.
Räucherstäbchen
Wieder andere haben mit den Räucherstäbchen, die ich bei jedem Kurs anzünde, um eine spirituelle Atmosphäre zu schaffen, überhaupt keine Freude.
Früher beharrte ich auf meinem Vorhaben, in letzter Zeit verzichte ich jedoch auf die Räucherstäbchen, wenn jemand der Geruch stört und spare somit auch noch Geld.
Totenlage, Totenstellung
Und schließlich gibt es noch Jene, die jedes Mal zusammenzucken, wenn ich den Begriff „Totenlage" fallen lasse. Die Totenlage (auch Totenstellung) ist die Entspannungslage, die zwischen einzelnen Körperstellungen und auch bei der so genannten End-Entspannung, also am Schluss der Yoga-Stunde eingenommen wird.
Diejenigen, die diese Wortwahl stört, sollten sich also mehr mit dem Tod auseinandersetzen, um diesem Wort die offensichtlich Angst einflößende Wirkung zu nehmen.
Wer sich zu Lebzeiten, also zeitgerecht und auch hin und wieder bewusst macht, dass es einen selbst ebenfalls irgendwann treffen wird und er/sie die leibliche Hülle zurücklassen muss, wird, wenn es dann so weit ist, kaum Probleme haben, diese Erde zu verlassen.
Die Moral von diesem Abschnitt: Gewisse Dinge sind nicht änderbar, sie sind einfach (da). Es geht also darum, diese Dinge akzeptieren zu lernen und so ihren Schrecken bzw. ihren Einfluss, den sie auf einen ausüben, los zu lassen.
Schwindelgefühle
Die Zwerchfellatmung wird nicht nur zur Kontrolle des Atems, sondern auch zur Reinigung der Atemwege und Atmungsorgane praktiziert. Durch diesen Reinigungsprozess kommt es gelegentlich vor, dass Manche Schwindelgefühle entwickeln, wenn sie die Zwerchfellatmung das erste Mal durchführen.
Zwerchfellatmung bzw. Kapalabhati
Denen erkläre ich dann, dass sie sich ein Zimmer vorstellen mögen, in dem sich eine dicke Staubschicht angesammelt hat. Zudem sollen sie sich vorstellen was passiert, wenn jemand beginnt dieses Zimmer mit einem Besen aufzukehren. - Eine dicke Staubwolke wird sich unmittelbar erheben.
Durch die Praxis der Zwerchfellatmung wurde begonnen, ebenfalls zusammen zu kehren (bzw. zu räumen) - diesmal allerdings im eigenen Körper. Somit breitete sich Energie in Regionen aus, in die sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgedrungen war. Dieses Vordringen der Energie macht sich als Schwindel bemerkbar und kann mit der Staubwolke verglichen werden, die beim Kehren mit dem Besen im vorher angeführten Zimmer entsteht.
Erfahrungsgemäß entsteht der Schwindel nur beim ersten Mal; beim zweiten Durchgang ist er meist schwächer bzw. gar nicht mehr vorhanden.
Muskelkater
ist ebenfalls eine Erscheinung, die nach der ersten Yoga-Stunde auftreten kann.
Ist dies geschehen, ermuntere ich die Betroffenen, es positiv zu sehen: Sie haben etwas getan, was sie vorher noch nicht getan haben, denn sonst hätten sie auch keinen Muskelkater bekommen können. Die Meisten betrachten den Muskelkater ohnehin auf diese Weise und außerdem tritt auch diese Erscheinung meist nur beim ersten, in seltenen Fällen noch beim zweiten Mal auf.
Interessant ist jedoch das Folgende: Oft ziehen sich die, die annehmen, dass sie eh' so gut sind, weil sie Sport machen oder sich sonst irgendwie bewegen, den nicht erwarteten Muskelkater zu und die Anderen, die meinen einen zu bekommen, werden davon verschont.
Egal, wie auch immer, eines ist klar: Durch die Praxis der Körperstellungen und vorzugsweise durch die Übung des Sonnengrußes werden Körperpartien gefordert, denen sonst mehr oder weniger kaum Beachtung geschenkt wird.
Zitter, zitter
Zum Thema Kälte: Manchen ist dauernd kalt; kein Wunder, heizen sie doch ihre Wohnungen im Winter bis zu 25 Grad Celsius und mehr auf. Daher leicht verständlich, dass sie frieren, wenn sie sich dann in „normal" beheizten Räumen mit etwa 21 Grad Celsius aufhalten.
In manchen Fällen kann dies aber auch mit der Ernährung zu tun haben, denn verschiedene Menschentypen (Vata, Pitta und Kapha gemäß der Ernährungslehre im Ayurveda) benötigen entsprechende Nahrungsaufnahme.
Doch du kannst dir Wärme auch „antrainieren"; auf der einen Seite durch die Vorstellung und die Autosuggestion von Hitze, auf der anderen Seite, indem du nicht noch mehr anziehst, wenn dich ein bisschen friert, sondern indem du dich ausziehst, ja ausziehst! - Gerade dieses bisschen (nur ein wenig) Frieren wird dir helfen dich mehr und mehr an die Kälte zu gewöhnen und irgendwann bist du nicht mehr die „Erfrorene", die du einmal warst.
In diesem Zusammenhang ein weiteres Beispiel, nämlich zu Übergewicht: Wenn du Hunger hast, bist du wahrscheinlich gewohnt, sofort deinen Appetit zu stillen. Doch nun dasselbe wie bei der Kälte: Wenn du Hunger hast, iss' nichts! Denn, wenn du immer ein bisschen (nur ein wenig) Hungergefühl mit dir herumträgst, wirst du unweigerlich abnehmen.
Bakterien - ein weiteres Problem!?
Im Sivananda Aschram in Indien ist der Boden mit Kuh-Dung (ja, du hast richtig gelesen: Kuh-Dung! :-)) eingeebnet, um die Ansteckung durch Krankheitserreger hintan zu halten. Doch, die Gefahr der Ansteckung durch irgendwelche dieser Viecher ist in Indien sicher höher einzuschätzen ist, als bei uns im Westen.
Trotzdem vermeiden es Manche tunlichst, sich auf die von den diversen Instituten bereitgestellten Matten zu legen, denn da könnte offensichtlich große Gefahr einer Infizierung bestehen.
Demzufolge breiten sie ihre mitgebrachten Hand- bzw. Badetücher zwischen sich und den von mir vorbereiteten Matten aus, um dann vor allem beim Sonnengebet dauernd über diese Tücher zu stolpern. In weiterer Folge müssen sie diese immer wieder glätten und auszurichten, um halbwegs bequem auf dieser Unterlage zu liegen.
Der Sinn von Yoga, bei sich zu sein, rutscht dabei natürlich ins Abseits, wenn mann/frau andauernd mit irgendwelchen Ablenkungen beschäftigt ist.
Wenn du dich (zu dem eben Erwähnten) betroffen fühlst, sei dir hiermit kundgetan, dass sogar die Wissenschaft schon festgestellt hat, dass ein Überleben in sterilen Räumen nicht möglich ist, wir also diese Viecher zum Überleben sogar brauchen. Also: Genieße den „Dreck" in Form dieser mikroskopisch kleinen Tierchen, denn sie helfen dir dein Immunsystem zu stärken und dich folglich vor vielen kleineren, aber auch größeren Übeln zu bewahren!
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Partnerübungen
wende ich fallweise im Zuge der Praxis der Körperstellungen an, um tiefer in die jeweiligen Positionen zu gelangen und somit einen höheren Dehnungs- bzw. Los-Lass-Effekt zu bewirken, als dies beim selbständigen Üben (also ohne Partner) der Fall wäre.
Durch die Unterstützung eines Partners (bzw. bei manchen Stellungen auch durch zwei) wird mehr Druck erzeugt, der sich nicht in Gegendruck, sondern in Loslassen des Gedrückten äußern sollte. Stellt der drückende Partner fest, dass der gedrückte Partner sich in einer Stellung nicht ent-, sondern verspannt, ist es die Aufgabe des Einen den Anderen darauf hinzuweisen sich besser auf die Ausatmung zu konzentrieren, dadurch loszulassen und somit durch dieses Loslassen tiefer in die Stellung zu kommen bzw. sich sinken zu lassen. Wenn der Gedrückte diesem Hinweis folgt, kann der Druck langsam und stetig erhöht werden.
Bei dieser Art der Yoga-Praxis lege ich selbstverständlich ebenso darauf Wert, dass bei den Übungen Stille herrscht, dass sich der Übende auf sich selbst und andererseits der Partner auf den Übenden konzentriert und das Ganze nicht in „Kaffeehaus-Atmosphäre mit gemütlichem Tratsch" ausartet. Es ist jedoch in Ordnung, wenn die Übenden dem Partner mitteilen, ob sie mehr bzw. weniger Druck haben wollen.
Aber auch das sind positive Effekte dieser Methode: Auf der einen Seite bekommen die, die Drücken, ein Gespür dafür, ob die Gedrückten sich in der Stellung entspannen oder auch nicht. Auf der anderen Seite sehen sie wie die jeweilige Stellung korrekt aussehen soll, wie sie eingenommen werden soll und auf welche Körperregionen ihre Wirkung zielt.
Fallweise schlage ich meinen TeilnehmerInnen im Zuge dieser Übungen vor, sich auf den Übenden zu setzen (z. B. bei der Kopf-Knie-Stellung); dies bringt mehr Kraft, als das mit dem bloßen Drücken der Hände möglich ist. Diese Entscheidung, ob Draufsetzen oder nicht, überlasse ich selbstverständlich denen, die die Übung durchführen.
Doch nun kommt der Witz: Obwohl manche der Übenden diesem Vorschlag zustimmen, verweigern manche der Anderen dem Vorschlag nachzukommen, denn sie sind der Meinung, dass sie dem Übenden dadurch irgendwie schaden könnten; kurz: sie trauen sich nicht, sich auf ihren Partner zu setzen.
Doch nun zur Moral von dieser Geschichte: Traue dir selbst und auch Anderen einfach mehr zu. Es ist dies (auf den Partner setzen) ohnehin nur eine Lappalie, wenn du dir bewusst machst, was alles menschenmöglich ist. Nimm als Beispiel Extremsportler, Soldaten im Krieg oder einfach Menschen, die in Kriegsgebieten, Naturkatastrophen, Hungersnöte etc. überleben müssen und dann vergleiche ihre Leistung mit dem des Hinaufsetzens; das ist dann doch wohl wirklich nur ein Pappenstiel! - Oder? -
Anzumerken ist hier noch, dass Partnerübungen in den Sivananda-Zentren keine Beachtung finden. Es ist dies eher eine Praxis jener Yoga-Richtungen, die sich mehr den körperlichen und weniger der geistigen Aspekten von Yoga verschrieben haben.
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Ich will abschalten!
Nun stelle dir folgendes Szenario vor: Ich gehe mit einem Messer oder sonstigem Gegenstand auf dich los, ich will also dein Leben ab- oder ausschalten bzw. (wie das Licht) auslöschen, kurz: dich tot machen.
Du kannst mir nicht davon laufen (zur Erinnerung: Ich habe einen Marathon erfolgreich beendet, bin also schneller als du!
Vermutlich wirst du um Hilfe (oder wen das keinen Erfolg zeigt „Es brennt!") schreien. Was geschieht? -
Im schlechtesten Fall wird dir niemand zu Hilfe eilen, im weniger schlechten kommt dir Einer zu Hilfe und bei entsprechendem Einsatz deinerseits werden es vermutlich mehrere sein, die dich vor deinem Tod retten wollen.
Wie erreichst du nun dein Ziel? -
Indem du deine Gedanken nicht attackierst, sondern sie sein lässt, sie also nicht beachtest und dich stattdessen auf etwas Anderes (z. B. auf ein Mantra oder Ähnliches) konzentrierst. Somit lässt du deine Gedanken in Frieden (leben) und wenn du sie nicht beachtest, werden auch sie dich nicht weiter beachten und schon gar nicht belästigen.
Du hast also (deine Gedanken) nicht abgeschaltet, sondern sie los- und somit am Leben gelassen!
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Entspannung: Ja! - Schlaf gut: Nein!
Wie schon öfters erwähnt, findet am Ende einer Yoga-Stunde immer die sogenannte End-Entspannung statt. Sie dazu dient, Anspannungen, die sich vielleicht im Zuge der Übungsstunde aufgebaut haben oder von sonst woher präsent sind, loszulassen, um danach locker und entspannt in den Alltag zurück zu kehren.
Diese Entspannung geht so vor sich, dass ich zuerst alle Anwesenden zweimal den Körper bis zur äußersten Grenze anspannen lasse; zur Erinnerung: Wir leben in der Polarität, daher keine Entspannung ohne Anspannung und umgekehrt!
Nach dieser Prozedur nehmen die Kurs-TeilnehmerInnen die Totenlage ein und ich beginne mit den (Auto-)Suggestionen. Ich spreche die einzelnen Körperteile an, beginnend bei den Füßen hinauf bis zum Kopf, die sie dann aufgrund meiner Suggestionen entspannen (sollten). Also: „Ich entspanne meine Füße -, meine Füße sind ganz entspannt" usw. Nach der Entspannung der Kopfhaut erhalten noch die inneren Organe ihre Aufmerksamkeit, bis schließlich die Suggestionen beendet werden.
Manche sind dann so entspannt, dass sie gleich wegschlummern und binnen kürzester Zeit ihre Motorsäge anwerfen, um im Wald ihr Unwesen zu treiben, sprich: Bäume zu fällen; anders ausgedrückt: Sie schnarchen, was das Zeug hält!
Doch dieses Schlafen hat mit Entspannung nichts zu tun, denn schlafen ist ein unbewusster Zustand, d. h. du weißt nicht was mit dir geschieht. Manche wurden schon aus Spaß schlafend in ihrem Bett irgendwo hin getragen und fanden sich dann vielleicht im Freien oder sonst wo wieder, nachdem sie aus dem Land der Träume zurückgekehrt waren.
Entspannung dagegen ist ein bewusster Zustand (bzw. sollte es zumindest sein). Es ist sozusagen eine Grad-Wanderung zwischen Wach- und Schlafzustand. Der Geist ist wach, jedoch so ruhig, wie z. B. ein See, dessen Wasseroberfläche ganz unbewegt und glatt, also frei von Wellen ist. Dieser ruhigen Wasseroberfläche entsprechend, sollen desgleichen die Gedankenwellen (Vrittis) des Geistes nach und nach zum Stillstand kommen. Wenn der Geist so zur Ruhe gefunden hat, also gelöst ist, überträgt sich dieser Zustand auch auf den Körper.
Ist dies geschehen, kann das Ergebnis dieser Yoga-Stunde als erfolgreich bezeichnet werden, denn sie wurde entspannt beendet. Der Weg wurde geebnet für harmonische Stunden danach.
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Ein Hoch der Techno-Musik!
(oder Diese Übung gefällt mir nicht!)
Wenn dir also wieder einmal eine Übung gegen den Strich geht (je mehr umso besser!), solltest du dir (immer wieder) folgend(e) Frage(n) stellen (bis die Antwort aus deinem Innersten hoch gestiegen ist): „Warum mag ich diese Übung nicht?" - „Wogegen sträube ich mich?" Oder auch: „Was bringt mir diese Übung?" -
Durch diese Auseinandersetzung mit dir selbst, wirst du dich besser kennen lernen und gewisse Dinge, die dich einmal gestört haben, werden an Bedeutung verlieren bzw. sogar ins Gegenteil (also in Gefallen) umwandeln.
Die meisten bewegen sich dann, so wie alle anderen auch, unumwunden zur Musik und für mich ist der Zweck der Übung erfüllt: Sich der Musik hingeben, im Seminarraum anzukommen und vielleicht in weiterer Folge durch diese Hingabe in Meditation zu sinken.
Um schneller anzukommen und den Alltag hinter sich zu lassen, beginne ich mit langsamen Rhythmen und steigere allmählich das Tempo, bis ich bei wirklich schnellen Kompositionen angelangt bin. Dabei ist Techno jener Musik-Stil der mir dabei am geeignetsten erscheint (ich weiß: keine Sattva-, sondern Rajas-Musik und daher nicht unbedingt im Sinne von Yoga; siehe unter „ Drei Gunas „). Jedoch: Der Zweck heiligt die Mittel!
Allerdings bin ich nicht nur auf Techno fixiert, sondern es kommen auch andere Musikstücke, so z. B. aus dem Bereich Volksmusik oder indische Popmusik zum Einsatz.
Einige Teilnehmerinnen hat diese Art von Klängen bei ihren ersten Seminaren so gar nicht angesprochen, aber im Laufe der Zeit haben sie sich mehr und mehr hingegeben und sich inzwischen zu richtigen Techno-Queens empor gearbeitet. Die Haare fliegen, die Körper schwingen oder hüpfen, je nach Vorgabe der Musik, ein Rock-Konzert ist ein Sch.. dagegen.
Den Namen Techno-Queens haben sie sich übrigens selbst verliehen.
Im Zusammenhang zu „Diese Übung gefällt mir nicht!": So musste ich ebenfalls anfangs (und auch heute noch) über meinen Schatten springen, um gewisse Übungen akzeptieren zu können.
Eine dieser Herausforderungen stellte die Zwerchfellatmung dar, die ich sehr, sehr lange nicht leiden konnte (ich glaube mich zu erinnern, dass es so an die drei Jahre waren).
Aber auch bei verschiedenen aktiven Meditationen hatte ich so meine gewissen Probleme und kam mir bei der ersten Ausübung derselben wahrlich ziemlich blöd vor. Doch irgendwann machte es „Klick" und die Abneigung wandelte sich in Gefallen um; - naja, zumindest bei den meisten Übungen.
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Singen macht Spaß und mit Hingabe sowieso
Da mir das Singen des Kirtan und der Bajans bei den täglichen Morgen- und Abendmeditationen (Satsang) im Sivananda-Aschram Spaß machte, übernahm ich diese Art der yogischen Praxis auch in meine Kurse und Seminare.
Irgendwann durchschaute ich auch den Sinn des Singens bzw. von Bhakti Yoga allgemein: Vor allem durch die Praxis von Hatha Yoga kann es passieren, dass das Ego geradewegs den umgekehrten Weg geht, als es eigentlich gehen sollte.
Es ist schon toll, wenn mann/frau die schwierigsten Stellungen beherrscht und diese dann noch öffentlich zu Schau stellt. Man wird bewundert und viele eifern dir nach, kurz: Deinem Ego wird geschmeichelt. Und nun kann es sehr leicht passieren, dass du den Sinn von Yoga vergisst, dein Ego wachsen lässt, anstatt es im Sinne von Yoga allmählich los zu lassen.
Bei den Kursen (ab den „Yoga 2-Kursen"; siehe weiter vorne unter „Das sind meine Angebote ...") singe ich fallweise am Ende einer Yoga-Stunde ein oder zwei dieser spirituellen Lieder mit den Anwesenden; bei den Yoga-Seminaren wird, wie im Aschram, der gesamte Kirtan sowie einige der Bajans entweder nur am Morgen oder nur am Abend, aber auch, je nach Thema des Wochenendes an beiden Tagesabschnitten gesungen.
Der Vortrag dieser Weisen erfolgt so, dass der Leiter des Satsangs je einen Vers vorsingt, den dann alle gemeinsam wiederholen. Im Fall meiner Kurse und Seminare bin ich dieser Vorsänger. Natürlich muss nicht immer ich dieser Vorsänger sein, diesen Part kann auch sehr gerne ein(e) Kurs- oder Seminar-Teilnehmer(In) übernehmen.
Selbstverständlich werden auch hierzu (wie beim Tanzen; siehe unter „Ein Hoch der Techno-Musik!") fallweise Stimmen laut, die behaupten, nicht singen zu können; keinesfalls geht es jedoch darum, es zu können, sondern es einfach zu tun, denn das Wichtigste dabei ist ohnehin die Hingabe. Diese Art von Verehrung entstammt dem Bhakti Yoga und ist eine der neun Formen der Hingabe. Wenn du dich wirklich hingibst, kommen die Töne wie von selbst und dann meistens auch richtig aus deinem Innersten heraus.
Einige meiner Kurs-Teilnehmerinnnen, die sich anfangs sträubten den Part der Vorsängerin zu übernehmen, überwanden dann doch im Laufe der Zeit ihre Scheu und singen heute ebenfalls, zumindest fallweise vor.
Eine dieser „Scheuen" leitet sogar seit geraumer Zeit selbst eine dieser Gruppen, die Mantra-Singen als eine Form der Meditation zum Inhalt haben.
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Yoga-Kurse und -Seminare - outdoor
Wenn ich das gewusst hätte ...
Nachdem ich das Bundesheer verlassen hatte, glaubten meine Eltern lange, dass ich zum Mitglied einer Sekte geworden sei. Wahrscheinlich, und um vielleicht die eventuelle Möglichkeit nicht erfahren zu müssen, fragten sie deshalb nie konkret nach bzw. trauten meinen Worten doch nicht ganz, wenn ich ihnen versicherte, dass dem nicht so sei.
Es war wieder einmal soweit: Eine Ausbildung mit dem Titel „Yoga-Wochenende", also ein Zwei-Tages-Seminar stand an und meine Eltern beschlossen, daran teilzunehmen. Besser ausgedrückt: Meine Mutter, bereits um die 70, nahm daran teil, mein Vater zog es vor, zwar ebenfalls im Seminar-Haus zu nächtigen, jedoch anstatt am Fortbildungs-Geschehen teilzuhaben, irgendwelche anderen Dinge zu verrichten.
Natürlich war das Interesse meiner Mutter groß, jedoch machte sie sich, ihrem Naturell entsprechend, große Sorgen, ob sie die „anstrengenden Turnübungen" auch richtig ausführen könne. Außerdem wollte sie sich, ebenfalls ihrem Naturell entsprechend, nicht vor den anderen Teilnehmenden blamieren.
Ich beschwichtigte sie, dass es nicht darum ginge alles zu können und auch „richtig" zu machen, sondern dass jeder die Übungen nur so weit ausführt, wie es sein körperlicher Zustand eben zulässt. So war beschwichtigt und die zwei Tage konnten ihren Lauf nehmen.
Gleich vorweg: Ihrem Alter entsprechend, machte sie alle Übungen tadellos mit und hatte auch Gefallen daran.
In dieses Seminar „Yoga-Wochenende" habe ich unter anderen auch die Übung „Walking Meditation" oder „Schweigender Spaziergang" eingebaut. Du konzentrierst dich dabei auf deine Schritte, verbindest diese mit der Atmung und wiederholst zusätzlich geistig (also leise) ein Mantra, entweder „Om" oder ein persönliches Mantra. Und wie der Name schon vermuten lässt: Das Ganze geht schweigend vor sich, also ohne Sprechen untereinander.
Grundsätzlich hört sich die Erklärung der Übung schwieriger an, als sie in Wirklichkeit dann ist und die Meisten finden ihren Geh- und Atem-Rhythmus bereits nach wenigen Schritten.
Unter Anwendung dieser Konzentrationsübung und um die Wirkung derselben zu erleben, überwinde ich mit den Anwesenden meistens eine relativ sanfte und nicht allzu lange Steigung. Am Ende der Steigung angelangt bzw. im Seminar-Raum zurückgekehrt, lasse ich dann alle ihre bei dieser Übung gemachten Erfahrungen mitteilen.
Foto-Quelle: Jelani Nemorivagus / Foter / CC BY-NC-SA
Obwohl meine Mutter auch diese Übung in ihrem (und auch meinem Sinne) mit Bravour hinter sich gebracht hatte, ließ sie doch bei der anschließenden Besprechung verlauten: „Wenn ich das gewusst hätte (Anmerkung meinerseits: also das mit dem Bergauf-Gehen), wäre ich gar nicht erst mitgegangen!"
Super oder? -
Eigentlich weniger super, denn wenn sie sich von Haus aus von dieser Übung ausgeschlossen hätte, hätte sie die positive Erfahrung, dass sie durch die Verbindung Schritt, Atem und Mantra viel leichter bergauf schreiten konnte, als ohne Anwendung dieser Konzentrationsübung, nicht machen können. Doch ich vermute, dass ihr das gar nicht richtig bewusst geworden war.
Aus diesem und anderen Gründen verrate ich den Teilnehmenden kaum, welches Vorhaben als nächstes am Programm steht. So können sie wertfreier an die Übungen herangehen, als wenn sie schon vorher Bescheid wissen, was auf sie zukommt.
Es verhält sich nämlich meistens so, dass das Unterbewusstsein zu bewerten beginnt: „Ah, diese Übung mag ich, auf diese Übung freue ich mich!" - So gesehen ja ganz gute Aussichten!
Was jedoch im folgenden Fall: „Oje, diese Übung gefällt mir ganz und gar nicht bzw. mag ich überhaupt nicht!"? -
Damit programmierst du dein Unterbewusstsein aufs Negative; dein Unterbewusstsein kann gar nicht anders, als diese Übung und die damit verbundene Erfahrung zu etwas Unerfreulichem werden zu lassen.
Siehe hierzu auch weiter vorne unter „Ein Hoch der Techno-Musik (oder Diese Übung gefällt mir nicht)".
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Du brauchst die Bäume nicht zu stützen
Ja, du hast richtig gelesen! -
Bäume und auch Hausmauern bleiben ganz von alleine stehen, du brauchst sie also nicht mit deinen Händen vorm Umfallen zu schützen!
Foto-Quelle: Ed Yourdon / Foter / CC BY-NC-SA
Bei meinen morgendlichen Ausflügen in die meiner Wohnung nahe gelegenen Parks und auch fallweise anderswo, sehe ich immer wieder Leute, die glauben, Bäume und wie vorhin schon erwähnt, auch Hausmauern vor dem Umstürzen beschützen zu müssen. Es handelt sich bei diesen Leuten vor allem um Läufer, die in erster Linie nach ihrem Lauftraining diese Maßnahmen treffen.
Sie lehnen sich also mit ihren Händen gegen die erwähnten Objekte und dehnen dabei die Rückseite ihrer Beine, insbesondere die Wadenmuskulatur - das glauben sie zumindest.
Tatsache ist, dass immer wieder Kurs-TeilnehmerInnen auftauchen, die ärgste Probleme haben, die Kopf-Knie-Stellung einzunehmen.
Anstatt die Stellung einzunehmen wie vorgesehen (also im Sitzen bei ausgestreckten Beinen zumindest die Zehen zu fassen) kommen sie mit ihren Händen nur bis knapp unterhalb der Knie (dies ist die Wahrheit). Wenn ich sie dann frage, warum dem so ist, bekomme ich die ohnehin schon erwartete Antwort, dass sie entweder laufen, mit dem Rad fahren oder sonstige Aktivitäten vollziehen, die im Laufe der Zeit zu dieser (extremen) Verkürzung der Rückseite ihrer Beine geführt haben.
Wieder einmal hatte ich einen derartigen Teilnehmer, der schon zum dritten Mal meinen Yoga 1-Kurs besuchte. Bei Ausführung der Kopf-Knie-Stellung konnte ich beobachten, dass er hierbei im Vergleich zu seiner ersten Kurs-Teilnahme, keinerlei Fortschritt gemacht hatte. Als ich mich ihm näherte, hob er seinen Kopf, schaute mich wehmütig an und klagte mir sein Leid, indem er seufzte „Total verkürzt!"
Ich hatte ihm eben aus diesem Grund schon beim vorherigen Kurs gezeigt, was er gegen diese Verkürzung unternehmen kann, nämlich die wiederholte Einnahme der Hand-Fuß-Stellung in einer etwas abgewandelten Form. Doch offensichtlich hatte er meiner Empfehlung keine Folge geleistet.
Kurze Erklärung: Diese Yoga 1-Kurse fanden jeweils im Zuge eines Heilfastens statt (an dem auch ich einmal pro Jahr teilnehme, um das „große Service" an meinem Körper, aber auch an Seele und Geist, durchzuführen); es wurden dabei an fünf aufeinander folgenden Tage je zwei Stunden Yoga praktiziert.
Und nun der Clou: Am nächsten Tag sah ich ihn, wie er mit einer Gruppe Nordic Walker zum Hotel (in dem das Heilfasten stattfand) zurückkehrte. Beim Hotel angekommen, vollführte er die eingangs erwähnte Prozedur, indem er eine Mauer des Hotels vorm Umfallen stützte. Er selbstverständlich war der Meinung, die Rückseite seiner, durchs Wandern verspannten Beine, zu dehnen und somit zu entspannen.
Als ich ihn daraufhin ansprach, dass ihm diese Prozedur nichts bringen würde (sie hatte ihm bis dato, wie beim Kurs leicht erkennbar, auch tatsächlich nichts gebracht) und er besser meinem Vorschlag folgen solle, war er beleidigt und bei keinem meiner folgenden Kurse mehr gesehen.
Ich hatte also sein Ego gekränkt - das Los eines Yoga-Lehrers (oder zumindest mein Los als Yoga-Lehrer)!
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Yoga-Kurse und -Seminare - Diverses
Einfache Empfehlungen (Regeln)
Auf den Einladungen zu meinen Fortbildungen befindet sich folgender Hinweis: „Bitte Beachte für die Dauer des Seminars: Vegetarische Ernährung ohne Suchtmittel wie Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, Nikotin etc. Keine Disco oder sonstige Wirtshausbesuche, Teilnahme an allen Übungen!"
Ja, und hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Einige halten sich daran, einige rauchen verstohlen irgendwo in einer (dunklen) Ecke, ja - und viele nehmen deswegen erst gar nicht an einem derartigen Wochenende teil.
Ich weiß, es ist nicht leicht, seine ach' so geliebten Gewohnheiten los zu lassen, sei es auch nur einmal für zwei bzw. drei Tage. Doch he, wann willst du beginnen? - Du befindest dich immerhin auf einem Yoga-Pfad!
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Ich bin ver-rückt! - Na und!?
Wenn du nicht von Geburt an ver-rückt bist, jedoch gleichfalls in den Genuss der Freiheit des Narren kommen, also (Narren-)Freiheit erlangen möchtest, ist es von Vorteil damit langsam zu beginnen und stetig daran zu arbeiten. Damit meine ich, dass du hier und dort anfängst neue Impulse in deinem Leben zu setzen, die bis dato von Regeln und sonstigen eingefahrenen Angewohnheiten dominiert wurden. Wenn du damit nämlich zu rasch vorgehst, kann es sehr leicht passieren, dass du dein Umfeld (deine dir nahe Stehenden) überforderst und sie dich gleich für verrückt erklären.
Vielleicht fragst du dich inzwischen, warum ich ver-rückt so schreibe und nicht wie üblich so: verrückt? -
Ver-rückt bedeutet für mich in diesem Sinne nicht dem Wahn- oder Irrsinn nahe, sondern einfach ver-, also weggerückt von dem Normalen, was halt im „normalen" Leben so üblich ist.
Weitere Frage: Wer nun hat Recht? -
Vermutlich haben diese Menschen mehr Einblick in die uns umgebenden unsichtbaren Welten als die, die sich das Recht herausnehmen, sie hinter Gitter zu bringen und dazu auch noch glauben, ihnen mit unzweckmäßigen Behandlungsmethoden helfen zu können.
Aus meiner Sichtweise entstehen die Probleme dieser Menschen dadurch, dass sie einerseits mit den Erfahrungen, die sie machen nicht umgehen können und wir andererseits ihnen einreden bzw. einzureden versuchen, dass diese Erfahrungen ihren Hirngespinsten entspringen.
Doch wie verhält es sich mit medial veranlagten Menschen (als Medien bezeichnet) oder einfachen Menschen, die sensitiv und somit hellsehend, hellfühlend, hellhörend etc. sind? -
Wie verhält es sich mit Kindern (meist bis zum vierten Lebensjahr)? -
Auch diese haben Einblick bzw. Verbindung zu anderen Welten und werden nicht weggesperrt bzw. anders ausgedrückt: Sie werden heute nicht mehr weggesperrt oder am Scheiterhaufen verbrannt.
Wieder zurück zum ursprünglichen Thema: Wer also war ver-rückt genug seinen sicheren Arbeitsplatz gegen einen, noch dazu in Zeiten der Wirtschaftskrisen, unsicheren Job als Selbständiger zu tauschen? - Na ich! -
Wer war so ver-rückt, dass er nach zwei Yoga-Stunden gleich eine zehntägige Fortbildung besuchen wollte? - Na ich! -
Ja, und deshalb fällt es mir auch fallweise wirklich schwer zu verstehen, warum manche meiner Kurs-TeilnehmerInnen, die regelmäßig und bereits über Jahre hinweg meine Kurse besuchen, es nicht schaffen auch an den Wochenend-Ausbildungen teilzunehmen (siehe hierzu am Anfang dieses Kapitels „Seminare - warum?").
Doch zurück zu meiner Ver-rücktheit: Nachfolgend ein paar Statements (Sichtweisen mit Bezug auf mich) von einigen meiner treuen Seminar-Teilnehmerinnen. Einige wenige dieser Sätze habe ich aus Gründen der Verständlichkeit etwas geändert, allerdings dabei darauf geachtet, dass der ursprüngliche Sinn erhalten bleibt, die meisten der angeführten Gedanken jedoch habe ich wortwörtlich übernommen. Hier also:
Walter ist verrückt, weil er- sich in seinen Vorhaben nicht beirren lässt,
- nicht freundlich ist, um etwas zu erreichen,
- authentisch ist, zu sich selbst steht und sich daher so gibt, wie er sich fühlt und nicht wie ihn die Anderen haben möchten, auch auf die Gefahr hin, vielleicht nicht verstanden zu werden,
- zu sich und seiner Meinung steht, sie im nächsten bzw. selben Augenblick ad absurdum führt, wieder umwirft und erneuert,
- alles, was er macht, falsch ist, aber zur selben Zeit auch alles richtig ist,
- durch seine Vergleiche und schonungslose Kritik mich zwingt, Dinge zu sehen, die aus meinem Unterbewusstsein aufgetaucht sind und so zu erkennen, wie ich damit umgehe,
- durch seinen unerschütterlichen Glauben an das Gute, Starke und Ausdauernde in mir, mich immer wieder ermuntert aufzustehen und weiter zu machen und er dabei Frieden und Geduld ausstrahlt,
- ein Spiegel für mich ist, dies auch aushält und sich nicht „verbiegt",
- weinen kann, wenn Tiere sterben,
- mich jedes Mal aufs Neue „erwischt", wenn ich meinen Schatten nicht sehen will,
- seine neuen Kunden (Schüler) vergrault, um seinen langjährigen Schülern die Weiterentwicklung zu ermöglichen,
- zum Tanzen laute „grässliche" Musik spielt, um zu erkennen, dass eh' alles eins ist,
- bei seinen Seminaren tanzt und springt, selbst mit den Teilnehmenden herum,
- auf Fragen mit ätzenden Gegenfragen reagiert,
- Unmengen von Kuchen isst, die kein normaler Mensch vertragen kann,
- auch die Schattenseiten lebt, die jeder andere unterdrückt,
- an das innere Wesen der Menschen glaubt,
- überzeugt ist, etwas verändern zu können,
- immer wieder von vorne beginnt,
- beim Tanzen „Herzen" ins T-Shirt schwitzt (siehe Foto).
Ich gebe mein Bestes
Auf den Zeitplänen, die ich zur Durchführung meiner Veranstaltungen erstelle, befindet sich jeweils am Seitenende folgender Hinweis: „Ich gebe immer mein Bestes zum Nutzen meiner Seminar-Teilnehmer!"
So programmiere ich mein Unterbewusstsein, um eben mein Bestes zu geben.
Ich habe immer Recht! - Du allerdings auch!
Ja, du hast richtig gelesen: Ich habe immer Recht - von meiner Warte aus
gesehen! -
Desgleichen hast auch du immer Recht - von deiner Sichtweise aus! -
Wie schon öfters erwähnt, ist alles eine Frage der Sichtweise. Wenn du zu einem Thema nur eine Sichtweise hast, ist vermutlich deine Sicht eingeschränkt, denn da wir in der Polarität leben, hat jedes Ding zumindest zwei Seiten.
Gleichwohl kannst du die Dinge auch von weiteren Seiten betrachten: Von oben, von unten, von vorne, von hinten, seitlich schräg, von vorne schräg, von hinten schräg, aus der Nähe, von etwas weiter entfernt usf.
Doch damit nicht genug: Du kannst das Ding auch betrachten, wie es sich verhält, wenn du es kreisen lässt, du es in die Luft oder auf den Boden wirfst, du kannst das Ding unter Wasser betrachten, du kannst es am Tag oder bei Dunkelheit ansehen, unter einem Mikroskop usw.
Also insgesamt nur eine kleine Auswahl an einer Fülle von Möglichkeiten, wie du deine Sichtweisen in Bezug auf einen Gegenstand, ein Thema oder Sonstigem erweitern kannst.
Doch lass' mich nun das Thema dieses Abschnitts und deren mögliche Auswirkungen als kleines Beispiel darstellen: Stelle dir vor, du stehst und hältst ein Blatt Papier in der Hand, welches auf der einen Seite rot und auf der anderen Seite grün gefärbt ist.
Zu deiner Rechten, aber auch Linken sitzt je eine Person, die jeweils eine Seite des von dir gehaltenen Blattes sehen kann. Du hebst den Zettel nun etwas höher und fragst die beiden, nacheinander welche Farbe das Blatt Papier hat.
Der Rot sieht, wird behaupten, das Blatt sei rot, der Andere wird behaupten, es sei grün. Also jeder der beiden hat Recht - aus seiner Sicht.
Doch da die beiden noch nicht so weit entwickelt sind und somit erkennen können, dass es eben verschiedene Blickwinkel geben kann, wird der der Rot sieht behaupten, dass er Recht habe und zur selben Zeit wird der der Grün sieht behaupten, dass er allein Recht habe.
Du stellst erneut deine Frage: „Welche Farbe hat das Blatt Papier?" -
Anstatt aufzustehen und sich auf die Seite des Gegenübers zu begeben, um zu sehen, warum dieser behauptet, dass der Zettel rot bzw. grün sei, bleiben sie auf ihren Plätzen sitzen und streiten munter weiter: „Du spinnst, der Zettel ist rot!" so der Eine, „Nein, du spinnst, der Zettel ist grün!" so der Andere.
Die beiden sind nun schon richtig in Fahrt und beharren weiterhin auf ihrem (vermeintlich ganzheitlichen) Wissen.
Du stellst erneut deine Frage: „Welche Farbe hat das Blatt Papier?" - Gleichzeitig legst du jedem der beiden Streithähne einen Stein oder sonstigen Gegenstand in dessen Reichweite.
Da die beiden das Papier inzwischen gar nicht mehr benötigen, um ihre Kontroverse aus zu tragen, sondern sich noch mehr in ihr Wortgefecht vertiefen, bemerken sie vorerst gar nicht, dass du ihnen einen Gegenstand untergejubelt hast.
Und schließlich ist es soweit: In einem kurzen Augenblick der Unterbrechung des Wortgefechts entdeckt der Eine den neben sich liegenden Gegenstand. Er nimmt ihn an sich, und um seinem Recht noch mehr Nachdruck zu verleihen, wirft er den Gegenstand nach seinem Gegenüber. Auch der hat inzwischen das ihm zugeschanzte Objekt entdeckt und wirft es nun seinerseits auf sein Gegenüber.
Du hast den beiden währenddessen weitere Objekte zugeschoben, von denen diese dankbar Gebrauch machen.
Doch nun drückst du jedem der beiden Kampfhähne eine Schusswaffe in die Hand - es herrscht nun Krieg ...
Die Moral von der Geschichte: Ja, du hast immer Recht! - Jedoch sei bereit, auch die Sichtweisen Anderer zu erforschen und so einer ganzheitlichen Betrachtungsweise Schritt für Schritt näher zu kommen.
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