Bisher wurde die Sinusitis oft antibiotisch behandelt. Doch neuste Studien zeigen, dass diese eitrige, meist schmerzhafte Entzündung und Schwellung der Nasennebenhöhlenschleimhaut häufig durch Viren ausgelöst werden und damit Antibiotika nicht wirken können. Häufig liegt den chronischem Sinusiten eine Immunschwäche oder eine allergische Diathese (Neigung) zu Grunde. Daher sollte die Sinusitis nicht als isolierte Erkrankung, sondern ganzheitlich behandelt werden.
Akut gibt es verschieden Möglichkeiten eine Sinusitis selbst zu behandeln: Homöopathisch haben sich vor allem folgende Arzneien bewährt: Acon, Ars, Asaf, Aur-m, Calc, Cinnb, Hep, Hydr, Kali-bi, Kali-i, Lyc, Merc, Nat-ar, Nat-m, Nux-v, Puls, Sil, Stict, Teucr, Thuj. Bei der Wahl zur passenden Arznei helfen individualisierende Symptome.
So wirkt Kalium bichromicum (Kali-bi) besonders bei Menschen, deren Sekret besonders dick, zäh, fadenziehend ist. Teucrium (Teucr.) wird angewendet, wenn im Vorfeld schon einige Medikamente benutzt wurden und nicht halfen. Die Patienten sind ärgerlich, überreizt und wollen in Ruhe gelassen werden. (DD: Nux-v) Bei Hepar sulfuris (Hep.) sind die Patienten besonders schmerzempfindlich, evtl. kommt es nur zu einseitigen Beschwerden. Natrium muriaticum hat oft trockene Schleimhäute und sehr zähes Sekret.
Zusätzlich haben sich folgende Hausmittel bewährt:
Tee trinken:
Trinken Sie bei jeder Erkrankung mehr als "normal". Vor allem warme Getränke und Tees damit sich Sekrete lösen können.
Frischluftzufuhr:
Lüften Sie Ihre Räume va. beim Schlafen. Gehen Sie Spazieren.
Vitamin C Zufuhr:
In natürlicher Form (ua. Apfelsinen; Zitronen, Kiwi etc.) oder als substituiertes Pulver (Apotheke, nach Anleitung) zuführen.
bei den ersten Symptomen:
Echinachea Tinktur (nach Packungsbeilage) oder Umckaloabo-Tinktur
Hitzetherapie:
Zuerst sollte ein evtl. bestehendes Fieber nicht sofort gesenkt werden, denn mit Fieber versucht der Körper eine Immunantwort und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Im Gegenteil, haben Sie keine oder nur geringe Temperatur, versuchen Sie ein „künstliches“ Fieber zu erzeugen. Hierzu begeben Sie sich in die Badewanne bei vorerst normaler Temperatur. Lassen Sie dann aller 10 Minuten heißes Wasser nachlaufen, um die Temperatur zu steigern. Insgesamt sollte die Wassertemperatur Ihre Körpertemperatur kurzzeitig bis zu 38-39 Grad anheben. Diese Wärmetherapie kann nur von stabilen Patienten benutzt werden und sollte auch nur angewendet werden, wenn eine Person anwesend ist, die auf evtl. Kreislaufprobleme des Badenden achten kann.
Trinken Sie in der Wanne ein warmes Bier mit Honig, dies wirkt beruhigend, regt die Schweißbildung und Entgiftung an. Steigen Sie aufgeheizt aus der Wanne. Sie sollten sich zügig gut abtrocknen und ins vorgewärmte Bett begeben (Wärmflaschen). Versuchen Sie zu schwitzen und zu schlafen. Häufig sind die Beschwerden am nächsten Morgen gebessert. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, oder es treten stärkere Beschwerden auf, rufen Sie einen Arzt oder gehen ins Krankenhaus.
Gesichts-Dampfbad:
Benutzen Sie Kamille, Salz oder ätherische Öle als Zusatzstoff. Dazu füllen Sie eine Schüssel mit kochendem Wasser sowie den gewünschten Inhaltsstoff (Kamillentee, Kamillenblüten (Apotheke), Kamillosan, ätherisches Öl von Myrthe oder Cineol, oder anderen ähnlichen Produkten) Legen Sie sich ein Handtuch über den Kopf, so dass sich ein Zelt zwischen Gesicht und Schüssel bildet. Der Abstand sollte ca. 30 cm über dem Schüsselrand betragen. Atmen Sie den Dampf vorsichtig ein, so dass Sie sich nicht die Schleimhäute verbrennen. Mindestens 10 Minuten lang. Nach dem Dampfbaden bauen Sie sich aus mehreren Kissen, Stoff- bzw. Deckenrollen eine Kopfauflage im Bett oder auf dem Tisch, in der Sie ihr Gesicht mit den Händen und Armen abstützend sowie der Nase nach unten, betten können, damit das gelöste Sekret in der nötigen Entspannungsphase (30min) nach vorne ablaufen kann und nicht zurück in den Kopf läuft.
Nasenspray:
Benutzen Sie abschwellende Nasentropfen, damit das Sekret besser ablaufen kann. Nasenspray sollten nicht häufig benutzt werden, da diese Nasensprayabhängig machen können.
Nasendusche: (Geräte aus der Apotheke)
Benutzen Sie zuerst abschwellende Nasentropfen, damit das abgekochte, etwas gesalzene Wasser (gut aufgelöst!) der Nasendusche in die Nase gelangen kann. Wenden Sie dann die Nasendusche nach Anleitung an. Nasenduschen sollten nicht über längere Zeit benutzt werden.
Brummen und Vibrieren:
Setzen Sie sich entspannt hin, Atmen Sie tief ein. Beim Ausatmen erzeugen Sie mit geschlossenem Mund (soweit möglich) einen tiefen Brummton. Dabei Drücken Sie Ihre Zunge an den Gaumen und erzeugen ein Vibrieren im Nasenbereich. Dieses Vibrieren, kann das Sekret in Nase und Nebenhöhlen lösen und abfließen lassen. (5-10 Minuten, so oft sie können oder wollen)
elektrische Zahnbürste:
Legen Sie die Rückseite des Bürstenkopfes auf die betroffene Nebenhöhle und fahren mit angeschalteter Zahnbürste 5-10 Minuten über diesen Bereich. Durch diese hochfrequenten Vibrationen kann sich Sekret lösen.
Sollten Ihre Symptome nach einigen Tagen nicht besser werden, oder sich verschlechtern, müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Gefährliche Verläufe treten in Deutschland sehr selten auf (1:10.000). Warnzeichen hierfür sind starke Kopfschmerzen, anhaltendes Fieber, Lethargie sowie neurologische Symptome (zB. Kribbeln, Trigeminusschmerzen ua.)
Wiederkehrende Sinusiten sollten Sie nicht alleine therapieren, da oft eine tiefere Ursache zu Grunde liegt. So kann (wie oben beschrieben) eine Allergie oder eine Immunschwäche zum wiederholten Auftreten der Erkrankung führen. In diesem Fall sollte hier die schulmedizinische oder homöopathische Therapie ansetzen.
ZB. leiden einige Sinusitispatienten unter Polypen, auf Grund derer eine ausreichende Belüftung oder der Sekretabfluss behindert wird. Hier sollte die Therapie eher auf die Beseitigung oder die Neigung zur Polypenbildung wirken. Auch können herdbelastete Zähne und Zahnwurzeln zu wiederkehrenden Sinusiten führen. Hier müssen diese Herdbelastungen beseitigt werden. Eine allergische Diathese kann zB. homöopathisch behandelt werden.
In der homöopathischen Praxis werden die organischen Beschwerden im Kontext des gesamten Patienten und dessen individueller Ausprägung seiner Symptome therapiert. Die konstitutionelle homöopathische Therapie sollte immer von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.