Zwei Frauen begegnen sich! … Welche Assoziationen steigen in Ihnen hoch? Welche Bilder werden in Ihnen lebendig, wenn Sie an die Situation von zwei sich begegnenden Frauen denken? Tratsch, Kaffeeklatsch, Zickenalarm? Wie schnell können wir nicht auf die Vorurteilsfalle hineinfallen.
Elisabeth ruft vom Heiligen Geist erfüllt aus: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ (Lk 1, 42). Und Maria antwortet mit dem uns als Magnificat bekannten Lob Gottes: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ (Lk 1, 46f.).Wie begegnen wir einander? Wie begrüßen wir uns? Es scheint sich ein nichtsagendes „Hey“ oder „Hallo“ auszubreiten. Selbst in Süddeutschland, wo das „Grüß Gott“ zuhause ist, höre ich bei meinen Besuchen immer häufiger ein „Guten Tag“. Selbst bei Einheimischen höre ich diesen Gruß immer häufiger. Das ist ein Verlust. Denn der Gruß „Grüß Gott“ ist eine Kurzform von „Grüß dich Gott“ und es handelt sich um die Segensformel „Gott segne Dich“. Ich grüße den Nächsten mit einem Segen und verdeutliche so, daß ich in friedlicher Absicht komme. Ich wünsche dem Nächsten einen Frieden, den nur Gott schenken kann.So schwingt mit dem Gruß „Grüß Gott“ mit, daß ich ein von Gott Beschenkter bin, daß ich Gott in meinem Leben erfahren habe. Die Begegnung mit dem Nächsten beginnt quasi mit einem „Lobpreis“ Gottes, ähnlich wie bei der Begegnung zwischen Elisabeth und Maria.
Maria bei Elisabeth
Zwei Frauen begegnen sich! Es handelt sich um eine Begegnung, der wir am letzten Samstag gedacht haben. Und sie geht mir noch nach. Maria Heimsuchung. Maria besucht ihre Cousine Elisabeth. Es treffen sich zwei Frauen, an denen Gott Großes gewirkt hat. Beide sind auf wunderbare Weise schwanger geworden. Elisabeth noch im hohen Alter und Maria durch das Wirken des Heiligen Geistes. Es begegnen einander zwei Frauen, die eine intensive Gotteserfahrung erlebt haben. Diese Gotteserfahrung spiegelt sich in der Begegnung der Beiden wieder.Da ist Elisabeth. Elisabeth symbolisiert mit ihrem Sohn Johannes, daß Gott ein barmherziger Gott ist. So bedeutet der Name Elisabeth „Gott ist die Fülle“ und der Name Johannes „Gott ist barmherzig“. Marias Namen bedeutet so viel wie „Geliebte und Wohlgenährte“. Jesus bedeutet „Gott rettet“. Diese Begegnung der beiden Frauen zeigt uns auf, daß Gott voller Erbarmen ist, uns Menschen liebt und uns retten möchte in einer Fülle, die wir uns in den kühnsten Träumen nicht ausmalen können. In dem Verhalten der beiden Frauen scheint auf, daß sie sich der besonderen von Gott geschenkten Gnaden bewußt sind. Denn ihre Begegnung unterscheidet sich doch von so manch anderer Begegnung zweier Menschen. Kurz: Sie loben Gott. Sie reden nicht über andere, erzählen sich nicht den neuesten Tratsch. Sie loben Gott.Elisabeth ruft vom Heiligen Geist erfüllt aus: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ (Lk 1, 42). Und Maria antwortet mit dem uns als Magnificat bekannten Lob Gottes: „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ (Lk 1, 46f.).Wie begegnen wir einander? Wie begrüßen wir uns? Es scheint sich ein nichtsagendes „Hey“ oder „Hallo“ auszubreiten. Selbst in Süddeutschland, wo das „Grüß Gott“ zuhause ist, höre ich bei meinen Besuchen immer häufiger ein „Guten Tag“. Selbst bei Einheimischen höre ich diesen Gruß immer häufiger. Das ist ein Verlust. Denn der Gruß „Grüß Gott“ ist eine Kurzform von „Grüß dich Gott“ und es handelt sich um die Segensformel „Gott segne Dich“. Ich grüße den Nächsten mit einem Segen und verdeutliche so, daß ich in friedlicher Absicht komme. Ich wünsche dem Nächsten einen Frieden, den nur Gott schenken kann.So schwingt mit dem Gruß „Grüß Gott“ mit, daß ich ein von Gott Beschenkter bin, daß ich Gott in meinem Leben erfahren habe. Die Begegnung mit dem Nächsten beginnt quasi mit einem „Lobpreis“ Gottes, ähnlich wie bei der Begegnung zwischen Elisabeth und Maria.
Begegnung
In meinem Lebensumfeld löse ich mit dem Gruß „Grüß Gott“ öfter ein erstauntes Aufmerken aus. In einer Gott verdrängenden Gesellschaft tritt einer auf, der Gott wieder ins Spiel bringt. Da tritt einer auf, der an Gott glaubt und diesen Glauben nicht versteckt. Durch den bei mir unüblichen Gruß „Grüß Gott“ ergibt sich hin und wieder auch ein Gespräch über Gott. Dadurch kann das Wort Gottes ausgesät werden, von dem es im Buch Jesaja Kapitel 55 Vers 11 heißt: „So ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verläßt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.“ (Jes 55, 11).Von der Begegnung zwischen Elisabeth und Maria können wir lernen, was es heißt, sich als von Gott begnadete Menschen zu begegnen. Denn als Getaufte sind wir auch in besonderer Weise begnadete Menschen, die eine von Gott geschenkte neue Lebenswirklichkeit leben dürfen. Bitten wir den Herrn, daß er uns die Kraft schenkt, diese uns geschenkte neue Lebenswirklichkeit in der Begegnung mit Nächsten zu zeigen.