Verschiedene deutsche Medien berichten mal wieder im üblichen Konjunktiv was so alles bei einem Sonnensturm passieren könnte. Natürlich könnte auch der Himmel einstürzen und es wären dann demzufolge alle Spatzen tot. Auf den Zug springen mal wieder die unendlich vielen "Wissenschaftler" die gleich für 2013 das totale Chaos in Form des evtl. möglichen Riesen Sonnensturmes vorher sagen. Klingt aber ein bißchen wie Mittelalter. Da wurde auch immer der Teufel an die Wand gemalt. Nur gesehen hat den niemand, höchstens Goethes Faust.
Also was ist dran an den Sonnenstürmen? Bekanntlich gibt es einen Sonnenfleckenzyklus, der nichts anderes besagt, dass in einem Intervall von ca. elf Jahren die Sonnenaktivität zu- bzw. abnimmt.
So gab es in den Jahren 1957 / 1958 aus Anlass des Sonnenfleckenmaximus das Internationale Geophysikalische Jahr, welches die damalige Sowjetunion mit dem Start des weltweit ersten künstlichen Raumflugkörpers, dem bekannten Sputnik am 04.10.1957 würdigte.
Elf Jahre später von 1964 bis 1965 zur Zeit des Sonnenfleckenminimus fand das Internationale Jahr der ruhigen Sonne statt. An diesem nahmen damals Wissenschaftler aus 71 Nationen teil.
Rechnen wir also einfach einmal weiter und stellen sehr schnell fest, dass das letzte Minimum im Jahre 2008 lag und im Jahre 2019 mit dem nächsten Sonnenfleckenmaximum zu rechnen ist. So könnte eine vollkommen natürliche Erklärung aktueller Sonnenaktivität darin liegen, dass einfach die Aktivität der Sonne ganz normal zunimmt. Denn die Sonne hat keinen Schalter, wo man mal schnell wie bei der Waschmaschine EIN bzw. AUS schalten kann.
Natürlich besteht deshalb die Möglichkeit, dass die GPS Navigation als auch andere auf elektromagnetischen Wellen basierende Kommunikation gestört werden könnte. Aber das kann sie jederzeit auch so. Simple Gewitter führen regelmässig zu lokalen Störungen.
Genau das erklärt auch, warum bei allem Respekt vor den vielen elektronischen Helferlein ein Kompass, wie sie bspw. die deutsche Manufaktur Kasper & Richter herstellt, nach wie vor seine Berechtigung hat.
Denn die schon aus der Zeit der alten Chinesen bekannten Südweiser, wie früher die Kompasse hiessen, zeigen, dass nichts zuverlässiger ist, als die Navigation mit Karte und Kompass. Wenn nämlich die Sonne wirklich so große Auswirkungen haben sollte, dann wären die Entdecker Amerikas und Australiens wohl nie angekommen. Die fuhren alle mit Karte, Kompass und Sextant.
