Ein Rendang gehört zu den Gerichten, die man unbedingt probiert haben sollte.
Dieses in Indonesien beheimatete Curry bekommt durch die lange Schmorzeit in viel Kokosmilch, bis diese fast komplett verkocht ist, einen ganz besonderen Geschmack, der sich mit nichts vergleichen lässt.
2011 wurde dieses Gericht bei einer Leserumfrage von CNN auf Platz 1 der “World’s 50 best foods” gewählt.
Es besticht nicht unbedingt durch Schönheit, aber durch ein wundervolles Aroma.
Das starke Einkochen bis von der Kokosmilch fast nur noch Fett übrigbleibt hat seine Ursprünge in der Konservierung von Fleisch im tropischen Klima Indonesiens und hat mich ein bisschen an die Herstellung von Rillettes erinnert, die ja auch zur Fleischkonservierung diente.
Dass natürlich bei dieser Prozedur des langen, langsames Garens sich der Geschmack potenziert, das Fleisch butterzart wird und das Fett als Geschmacksträger sein übriges tut, ist klar.
Damit das Gericht nicht zu trocken wird, habe ich ein kleines Tässchen Sauce abgeschöpft, bevor es ganz trocken war (am Schluss soll das Fleisch fast braten) und dann wieder hinzugefügt.
Als Beilage gab es nichts original indonesisches, sondern einen heimischen Rosenkohl, gebraten, dann mit einer Mischung aus Ketjap Manis, Reisessig und Knoblauch glasiert und mit etwas Chili geschärft.
Wir mochten den Rosenkohl sehr gerne, gebraten essen wir ihn eh am liebsten und die Würze tut den aromatischen Knöllchen ausgesprochen gut.
Dazu schlichten Reis, der unbedingt etwas kleben sollte, ich habe japanischen Reis dafür genommen.
In Indonesien wird dazu auch gerne Reis serviert, der in Kokosmilch gegart wird, das war mir persönlich dann aber ein bisschen zuviel Kokos.
Das Rezept ist aus dem Buch “Die indonesische Küche” von Sri Owen, Christian Verlag, das Buch kann ich sehr empfehlen.
Für das Rendang Curry (2-3 Personen):
3 Schalotten, in feine Scheiben geschnitten
3 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
2 cm frischer Ingwer, in Scheiben
1 TL frischer gehackter Galgant (gibt es im Asialaden und ist hier unverzichtbar, er gibt einen ganz eigenen Geschmack und sollte nicht einfach mit Ingwer ersetzt werden)
1 TL gemahlener Kurkuma (oder 2,5 cm frischer, grob gehackt)
3-5 frische rote Chilischoten, je nach Schärfe, Samen entfernt
1 Salamblatt, kann durch Lorbeer ersetzt werden (habe ich ersetzt)
1 Stängel Zitronengras
2 TL Salz
600 g Rindfleisch, vorzugsweise Brust oder Fehlrippe, in ca. 2 cm große Würfel geschnitten (bei mir Fehlrippe)
800 ml Kokosmilch (im Original wurden noch ca. 300 ml mehr verwendet, aber diese Menge hat völlig ausgereicht)
Zuerst eine Paste herstellen: Schalotten, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma, Chili und Galgant mit 3 EL Kokosmilch im Mixer zu einer glatten Paste verarbeiten.
In einen großen Topf geben, alle übrigen Zutaten hinzugeben, die Flüssigkeit sollte das Fleisch komplett bedecken.
Bei mittlerer Hitze aufkochen und dann ohne Deckel ca. 2-2,5 Stunden kochen, gelegentlich umrühren. Die Mischung sollte nach dieser Zeit schon um einiges eingedickt sein.
Im Buch wird empfohlen, nach dieser Zeit von einem Topf in einen Wok umzufüllen, aber ich habe das ganze in einem großen Bräter gemacht und Umfüllen war somit unnötig.
Unter weiterem gelegentlichen Rühren ca. 30 Minuten weitergaren (ich habe hier ein wenig Sauce abgenommen, um sie später wieder dazuzugeben).
Lorbeerblatt und Zitronengras jetzt entfernen.
Langsam bleibt von der Kokosmilch fast nur noch Öl übrig und das Fleisch beginnt zu braten, dann öfters weiterrühren.
Ich habe am Schluss noch ein wenig von der abgenommenen Sauce hinzugefügt, dass es nicht zu trocken wird und fand es so sehr gut.
Für den Rosenkohl:
500 g Rosenkohl
1-2 frische, scharfe kleine Chilischoten
2 EL Ketjap Manis
2 EL Reisessig (oder Limettensaft)
1 kleine Knoblauchzehe
1 TL Sesamöl
etwas Kokosöl nativ zum Braten
Rosenkohl putzen, waschen und ca. 3-4 Minuten blanchieren, danach eiskalt abschrecken und die Röschen halbieren, Chilischote hacken.
Reisessig, Ketjap Manis, Sesamöl verrühren.
Kokosöl in einer Pfanne erhitzen und bei starker Hitze den Rosenkohl anbraten.
Hitze herunterdrehen, den Knoblauch und Chili dazugeben, ganz kurz weiterbraten und dann die Röschen mit dem Dressing glasieren.
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