Bedürfnisse sind eine Tante der Zeit
Heute, nein, keine blöde Bemerkung über UHBP:
http://sprechstunde.meinblog.at/?blogId=45738
und keine Wortspiele mit dem Na(t)(z)ionalfeiertag
Auch kein Fit-Mach-Mit-Lauf so wie man früher den Feiertag begangen hat: http://www.biedermeiertal.at/biedermeiertal/newsdetail/article/fitmarsch-gsund-und-fit-am-nationalfeiertag/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=5&cHash=c57fc2932d
Ich war heute (nach locker 30 Jahren) wieder einmal im Technischen Museum.
Unter den unzähligen, dort ausgestellten für unser alltägliches Wohlergehen unabdingbaren Erfindungen, hat es mir dieser Spucknapf besonders angetan!
Ich weiß nicht, wie das heute ist, aber wer in den 80ern in China 2.Klasse (hard seater) Bahn fuhr, merkte es überdeutlich:
Der geräuschvolle, im wahrsten Sinn des Wortes, vollmundige Auswurf war ein ubiqitäres Bedürfnis des (männlichen) Volkes.
Vermutlich hat sich nix geändert, weil der kupferne oder porzellanene Spucknapf steht noch immer verstohlen neben so manchem Sofa, auf dem die ganz wichtigen Herren zu dipolomatischem Sprech Platz genommen haben.
Auch das im Technischen Museum ausgestellte Objekt zeugt davon, dass ein kräftiger Ausstoss flüssigen Nasen-, Mund- und Racheninhaltes früher unverzichtbar war und man mit diesem technischen Gedankenblitz den Drang nur in hygienische Bahnen lenken wollte.
Und jetzt mein Punkt:
Während das Ausspucken zu manchen Zeiten einem flächendeckenden Bedürfnis gleich kam, ist es ein zwei Generationen danach offenbar (OK, ich fahr ja U-Bahn auch (Copyright Falco)) fast wie ausgestorben.
Kann es sein, dass manche unserer Bedürfnisse gar nicht so dringend sind und sich auch ohne schwerste Spätschäden einfach unterdrücken lassen.
Damit landet so manches technische Zeug flugs im Museum und die Welt dreht sich trotzdem weiter ... ein beruhigender Gedanke