Heimliche Einwanderer
Im Sommer 1978 entdeckte ein Junge ein Eipaket in seinem Garten in Auckland und die Entomologie Abteilung des DSIR pflegte erfolgreich eine Kolonie zur Identifizierung. Die eindeutige Klassifizierung erfolgte erst später durch Dr. A Kaltenbach vom Naturhistorischen Museum in Wien und damit war bekannt, dass die neuseeländische Mantis Konkurrenz von der afrikanischen bekommen hatte.
Fatales Verhalten der Gottesanbeterinnen
Erstens, die einheimischen Männchen scheinen die afrikanischen Weibchen attraktiver zu finden und versuchen vergebends sich mit ihnen zu paaren.
Zweitens – und das ist der riesige Nachteil – die afrikanischen Weibchen haben die unangenehme Angewohnheit, die Männchen nach der Paarung zu verspeisen! Während die afrikanischen Männchen dies ‘wissen’ und sich flugs nach der Paarung verziehen, ‘wissen’ die neuseeländischen es nicht und werden leider flugs verspeist. Und es damit ungleich schwerer für die neuseeländischen Weibchen machen, einen entsprechenden Partner zu finden.
Drastische Hilfe nötig
Aber wie? Alle Insekten sind leider extrem empfindlich gegenüber Chemikalien jeder Art. Und um nicht aus Versehen die einheimische Art komplett auszurotten hat man bisher auf chemikalische Bekämpfung verzichtet. Deshalb wird versucht auf mechanische Art die Anzahl der afrikanischen zu reduzieren. So brutal es auch anmuten mag, allein die Vernichtung der Eierpakete und der individuellen Tiere kann der Ausrottung der einheimischen Art Einhalt gebieten.
Identizierungsmerkmale
Auf den ersten Blick sehen diese Tiere alle gleich aus, aber wenn man genauer schaut sind die erwachsenen Exemplare leicht zu unterscheiden. Die neuseeländische Mantis hat einen blauen/lila Fleck an der Innenseite der Vorderbeine und ist immer hell-grün. Dieses Merkmal ist nicht erkennbar in der Jugendphase, bei den Kleinen muss man dem Kopf und Nacken Aufmerksamkeit schenken: die afrikanische hat einen ausgeprägten Nacken während die neuseeländische eher nackenlos erscheint.
Die Webseite der Taranaki Umweltschutzgruppe T.E.R.R.A.I.N. hat ausgezeichnete Fotos die eine Identifizierung leichter machen. Alle Fotos hier wurden von Phil Bendle gemacht.
Autorin: Petra Alsbach-Stevens