Die international Universität von Andalusien und das Centro de Arte organisieren vom 2. bis zum 4. November unter dem Titel Cuerpo Impropio. Guía de Modelos Somatopolíticos y de sus posibles usos desviados eine Reihe von Seminaren und Konferenzen über das komplexe Verhältnis zwischen der Bio-Politik und dem Körper, als Soma oder lebendigem Körper, der in unserer Gesellschaft festgelegt ist als ein physischer Körper welcher durch eine hegemonische Macht gesteuert und manipuliert wird. Die Aktivitäten der Workshops, Seminare und Konferenzen finden im Kartäuserkloster La Cartuja von Sevilla statt.
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Ein interessantes Meeting von Intellektuellen, Studenten und Personen, die daran interessiert sind wie die heutige Gesellschaft das Soma-Politische reglementiert und modifiziert, mit dem wir unsere Umwelt und uns selbst kennenlernen und beeinflussen können indem wir ein Selbstverständnis für unsere Existenz entwickeln und auch für die soziopolitischen Beziehungen, welche den Raum des Körpers auf der öffentlichen Bühne determinieren.
Die berühmte spanische Philosophin Beatriz Preciado wird am Seminar teilnehmen. Sie wurde 1970 in Burgos geboren und hat die Welt der Diskussion mit ihren Beiträgen zur Queer Theorie revolutioniert. Dabei wird Bezug genommen auf die aus Hegemonien heraus entwickelten soziopolitischen Konstruktionen der sexuellen Identitäten.
Preciado ist Architektin und Philosophin und hat an der Universität von Princeton promoviert. Außerdem hat sie einen Master in zeitgenössischer Philosophie und Gender Theorie auf der New School for Social Research von New York gemacht und war Schülerin von Jacques Derrida und Ágnes Heller. Ihre Arbeit gehört heute zu den Führenden innerhalb der Queer Theorie, außerdem hat sie eine Reihe von Büchern veröffentlicht, die alle als Denkansätze zur Erfindung des biologischen Körpers als politischer Körper funktionieren.
Ihr Buch Kontrasexuelles Manifest ist eine philosophische Reflexion über Subjektivierung und Identität, welche auf der Theorie von Michel Foucault basiert und innerhalb derer sie die Konstruktion der sexuellen Identität durch die Machtverhältnisse untersucht. Es ist ein wahrhaftes kontrasexuelles Manifest welches die Formen der politischen Normen, die das Geschlecht determinieren, bricht. Mann, Frau, Hetero, Trans oder was? Wer bestimmt das und von wo aus wird dies determiniert? Diese Themen analysiert die Philosophin, welche ihren Körper der Transformation mittels Testosteron-Injektionen ausgesetzt hat.
Ausgehend von der Architektur hat sie Städte als Organismen untersucht, Gebilde die als soziale und politische Konstruktionen kreiert sind und, wie andere Organismen auch, Identitätswechseln ausgeliefert sind indem sie angepasst werden um einem bestimmten Zweck zu dienen, welcher sich in den durch das System der Dominanz vorgegebenen Interessen artikuliert.
In ihrer Kritik am Kapitalismus definiert sie diesen aufgrund seiner unersättlichen zerstörerischen Kapazität durch den Konsum und die Kreation von Mutationen die es erlauben, die Autodestruktion zu verfolgen, als pharmapornografisch. Preciado etabliert die Idee, dass das Potential für die Befreiung aus dieser Krise in der Gegenkultur liegt, die von jenen hervorgebracht wird welche die kolonialen Systeme ablehnen, im Sinne der postkolonialen Theorie die über das Territorium hinausgeht, wie die Gays, Prostituierten, Lesben, Transsexuelle, etc., welche die normative Idee der Familie, der Nation und der Rasse auflösen.
An dem Meeting wird auch die nordamerikanische Schriftstellerin, Forscherin und Aktivistin der Gay- und Transbewegung, Susan Stryker, teilnehmen.
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