Bear Hands – Distraction

Alben Bear-Hands © Warner Music

Veröffentlicht am 26. September 2014 | von Lisa Schneider

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Bear Hands – Distraction

Bear Hands – Distraction Lisa Schneider

Wertung

Summary: Postpunk meets Indierock hat schon einmal deutlich besser funktioniert, als bei Bear Hands

2

Indie


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Nach zwei veröffentlichen EPs und einer Platte melden sich die Bear Hands diesen Spätsommer mit ihrem ersten nun auch in Europa veröffentlichen Longplayer zurück.

Anfangs musste man sie eher dem Postpunk zuordnen, aufgenommen in Brooklyn, New York, krachend und holpernd. Nach genauem Studium dieses neuen Albums, genannt Distraction und schon des Covers wegen etwas abschreckend (zwei gespenstisch große Augen starren einem da entgegen und lassen einen dennoch im Ungewissen darüber, was sie eigentlich ausdrücken oder sehen wollen) zeigt sich eindeutig, dass die Band rund u Sänger Dylan Rau sich nun mehr dem Indierock – bzw. sogar dem Indiepop verschrieben hat. Pop nicht sosehr deshalb, weil es jetzt leiser oder gedämpfter zuginge, sondern schlichtweg deshalb, weil es wirkt, als wolle man ein größeres Publikum bedienen. Dies gelingt nur teilweise.

Und schon beim Opener Moments of Silence wird der Synthesizer übermäßig bedient, was man von dieser Band eigentlich gar nicht so gewohnt ist. Trotzdem, der Einstieg gelingt und leitet gleich über in das Kern- und mit Abstand beste Stück der Platte: Giants. Dieser Track muss ohne Zögern in die Liste der großen Indie-Releases des Jahres aufgenommen werden, weil er einfach alles mitbringt, was das Herz begehrt: I am loving you more.

Leider können die Bear Hands dieses Niveau im weiteren Verlauf nicht halten. Spätestens bei Bone Digger sind wir angelangt bei etwas, das eher gewollt als gekonnt klingt. Flache, sich wiederholende Lyrics, die untermalt sind von minimalistischer Gitarre und verzogenem Hintergrundgesang. Naja. Gesteigert wird dies dann noch bei Bad Friend. Leider eines der schwächsten Stücke des Albums überhaupt – abgerechnet wird hier, es geht wieder um Liebesdinge, was absolut legitim ist, nur dass es in diesem Rahmen plump wirkt. Minimal ist gut, aber das ist wirklich zu wenig.

Im Endeffekt muss man leider sagen, dass die Bear Hands zwar bemüht sind, sich neu zu erfinden und gerade auch für den europäischen Markt da anzuschließen, wo im tanzbaren Indierock-Bereich wohl eher die Shout out Louds und Konsorten für den heißen Floor sorgen. Dieses Bemühen versiegt aber leider auf Distraction.

Bear Hands – Distraction, Cantora Records, bearhandsband.com

Tags:2 von 5Bear HandsCantora RecordsIndie


Über den Autor

Bear Hands – Distraction

Lisa Schneider Aufgabenbereich selbst definiert als: Groupie, nichtsdestotrotz. Findet „Schrecklich amüsant aber in Zukunft ohne mich“ (David Foster Wallace) immer wieder treffend.



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