Bear Grylls – Get Out Alive

Seit ein paar Wochen läuft in Amerika Bear Grylls neue Show “Get Out Alive”. Die dritte Folge ging vor Kurzem über die Mattscheibe und so ist es langsam Zeit ein kurzes Fazit zu ziehen. Gleich vorweg: es ist eher durchwachsen! Aber erst einmal auf Anfang.

“Get Out Alive” ist keine übliche Survival-Show. Bear Grylls ist nicht der Star mit einer One-Man-Show! Er präsentiert und moderiert. Denn hier haben wir eine Reality-Show, in der mehrere Teams aus jeweils zwei Personen gegeneinander antreten. Sie müssen Outdoor- und Survival-Aufgaben erfüllen. Jede Woche muss ein Team gehen und am Ende gewinnt das letzte Team 500.000 Dollar.

In jeder Folge müssen die Teams eine bestimmte Strecke zurücklegen und verschiedene Aufgaben erfüllen. Dabei haben die Teams jeweils unterschiedliche Aufgaben. Sie müssen durch schwieriges Gelände führen, Nahrung suchen, Feuer machen und Unterstände bauen. Mehrere Teams müssen dabei zusammenarbeiten.

Natürlich müssen sie auch in einem Wttkampf gegeneinander antreten. Das Team, welches gewinnt, bekommt ein Festessen und kann in dieser Folge nicht nach Hause geschickt werden. Bisher musste Urin und verschmutztes Wasser abgekocht und getrunken werden, eine Zwille gebaut und mit ihr mehrere Ziele getroffen werden und ein Floß gebaut und eine bestimmte Strecke als erster erreicht werden.

Am Ende jeder Episode entscheidet dann Bear Grylls welches Team die schlechteste Leistung in der Folge gezeigt hat und dieses muss die Gruppe dann endgültig verlassen. Dabei kommen alle zusammen und Bear lädt zu einer Diskussion ein, bei der er jedem Team ein Feedback über die erbrachten Leistungen gibt.

Das hört sich eigentlich recht spannend an, ist es aber nicht! Das größte Problem liegt im Grunde darin, dass die Zeit zu knapp ist. Gut 42 Minuten jede Woche, können die Gruppendynamik in so einer Reality-Show einfach nicht rüberbringen. Einige Konflikte werden kurz gezeigt, gehen aber nicht in die Tiefe. Das gleiche gilt für die Charakterisierung der Gruppenmitglieder. Hier wirken die Personen einfach nur flach, da es nur Zeit für kurze Teaser gibt.

Der eigentliche Ablauf ist in jeder Show gleich: Teambildung, Navigation von Station zu Station (dies meist noch mit dem GPS), der Wettkampf und dann die Entscheidung, welches Team die Gruppe verlassen muss. Gerade dieser letzte Teil wird förmlich zelebriert! Hier gehen pro Folge fast 12 Minuten drauf. Wahrscheinlich damit Bear Grylls genug Air-Time bekommt, da er die Gruppe nur aus der Ferne beobachtet und nicht wirklich in Aktion tritt.

Gerade dies ist ein weiteres Problem. Bear beobachtet, bewertet, aber gibt kaum Hilfestellung. Die Gruppe muss alles alleine fertig bringen, muss also schon mit bestimmten Survival-Skills antreten, sonst hätten sie gar keine Chance. Und trotzdem stellen sie sich mitunter furchtbar dämlich an und bringen andere Gruppenmitglieder in Gefahr!

Und gerade solche Gefährdungen werden zwar am Ende angesprochen, führen aber nicht zu einer Eleminierung eines Teams. Die Teams werden eher aufgrund ihrer Aktivität in der Show ausgewählt. Wer keine großen Zwistigkeiten beginnt und nicht über andere Teams herzieht, hat hier schon verloren. In einer Reality-Show muss das wohl sein, um Zuschauerquoten zu bekommen, konterkariert aber den Survival- oder Outdoor-Ansatz, in der die Zusammenarbeit aller für das Ziel, eine Extremsituation zu meistern, wichtiger ist als Beziehungsprobleme.

Fazit
Vom Ansatz her hörte es sich wirklich interessant an. Die Umsetzung lässt aber zu wünschen übrig. Das Überwinden eines Problems steht hier nicht im Vordergrund, sondern nur das Beziehungsgeflecht der mitwirkenden Personen. Einen Unterschied zu Big Brother sehe ich hier nur in der Umgebung. Die Entscheidungen, welches Team die Gruppe verlassen muss, sind oft nicht nachvollziehbar und die Episoden einfach zu kurz.

Bear Grylls ist leider auch sehr farblos und eher schon eine Karikatur seiner selbst. Er taucht fast immer mit einem Seil diagonal über dem Oberkörper auf, das er nicht nutzt. Das sieht schon immer sehr eigenartig aus, soll aber die Rolle des Abenteurers unterstreichen, die er aber gar nicht verkörpert. Hier steht tatsächlich nur Bear Grylls drauf! Er ist wirklich meilenweit von seinen bisherigen Shows entfernt. Zudem nervt das Product Placement seiner eigenen Outdoor- und Messer-Kollektion noch zusätzlich.


wallpaper-1019588
Die Algarve feiert 50 Jahre Nelkenrevolution
wallpaper-1019588
Mobile Suit Gundam SEED FREEDOM: Bandai Namco zeigt den Film in den deutschen Kinos
wallpaper-1019588
[Manga] Demon Slayer [2]
wallpaper-1019588
Soundtrack einer Generation: Musik und visuelle Medien harmonisieren