Es gibt Situationen, in denen bin ich ganz glücklich, dass ich hier in Österreich lebe. Zwar ist es, was Ämter, Versicherungen und ähnliche Apparate angeht, fast genauso, aber da und dort verstehe ich das deutsche System nicht so ganz. Hier in Österreich werden Beamten ganz normal versichert. Sie haben zwar eine eigene Versicherung, aber ansonsten ist das System genauso, wie in der Privatwirtschaft. In Deutschland werden Beamte nicht versichert, sondern bekommen einen Zuschuss. Schwierig wird es, wenn man Kinder privat versichern will.
Komplexes Thema
Ich habe letztens mit einer Bekannten, in Deutschland über die Versicherung gesprochen. Sie ist Beamtin in NRW und hat sich privat versichert. So ganz habe ich das nicht verstanden und mich danach noch einmal etwas eingelesen. Entscheidet sich ein Beamter für die gesetzliche Krankenversicherung, dann bezahlt er die Beiträge ganz regulär aus eigener Tasche. Anders sieht es aus, wenn er das nicht tut. In dem Fall steht dem Beamten ein Zuschuss zu. Je nach Bundesland sind das bis zu 80% der Kosten. Man bezahlt also beim Arzt und bekommt dann, je nach Behandlung, einen großen Teil der Kosten vom Dienstgeber zurück. Für den Rest, also den Selbstbehalt, kann man sich zusätzlich noch privat versichern.
Kinder privat versichern
Hat ein Beamte Kinder, dann kann er die auch privat versichern. Ich habe diese Experten für Privatversicherungen für Kinder gefunden. Es scheint ganz interessant und auch nicht teuer zu sein, seine Kinder privat versichern zu lassen, wenn man Beamte ist. Da auch hier der Arbeitgeber einen großen Teil der Kosten trägt, muss man nur einen kleinen Teil versichern. Beamten können also alle Vorteile der Privatversicherung für sehr geringe Kosten bekommen. Ich habe mir selbst schon oft überlegt, meine Kinder privat versichern zu lassen.
Dominoeffekte
Mit meinen drei Kindern habe ich jede Form der Dominoeffekte bei kranken Kindern mitgemacht. Da gibt es die Variante, dass eines krank wird und sonst niemand, dass sie nacheinander über Wochen Fieber und sonstige Beschwerden haben und die zweitunangenehmste Variante, dass alle drei innerhalb weniger Stunden gleichzeitig krank werden. Am besten ist dabei Magen-Darm, wo man in einer Nacht eine Badewanne voller angekotzter Bettwäsche und Pyjamas produziert, die Wohnung zehnmal aufwischt und die Kinder vor der Toilette Schlange stehen. In der schlimmsten Variante werden nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern gleichzeitig krank.
Wahlarzt
Magen-Darm ist bei den Symptomen durchaus eindeutig. Man muss sich nicht viel Sorgen machen, sondern abwarten und Wäsche waschen. Hat man die ganze Wohnung, oder zumindest die Bereiche in denen die kranken Kinder herumliegen, mit Handtüchern ausgekleidet, ist es halb so schlimm. Unangenehm sind die rätselhaften Phänomene. Ungeklärtes Fieber, schreckliche Schmerzen und Zustände die sich nicht verändern, oder einfach immer schlimmer werden. In so einem Fall muss man, schweren Herzens, zum Arzt. In unserem Fall haben wir, nachdem wir gemeinsam, wenn man es zusammenzählt, sicher 10-12 Monate durchgehend bei Ärzten, oder eigentlich im Warteraum verbracht haben, entschieden zu Wahlärzten zu gehen.
Homöopathie
Unser Hausarzt ist Homöopath und gibt uns und unseren Kindern Globuli, wenn es uns schlecht geht. Das klappt normalerweise sehr gut und die Kinder sind nach ein paar Stunden, oder höchstens nach 2 Tagen wieder auf dem Damm. Allerdings müssen wir den Hausarzt privat bezahlen. Man bekommt zwar einen Teil zurückbezahlt, aber der Selbstbehalt ist nicht unerheblich. Das rechnet sich, weil wir wirklich nur noch in schlimmen Fällen zum Arzt gehen und die Kinder viel weniger ernsthaft krank sind, als früher, als sie bei jedem zweiten Arztbesuch Antibiotika bekommen haben. Trotzdem gibt es die Überlegung die Kinder privat versichern zu lassen.
Private Krankenversicherung
Allerdings sind die Kosten in Österreich dafür relativ hoch. Bis auf die Kleinste scheinen meine drei ganz gerade Zähne zu haben und auch sonst sind sie, bis auf ein paar Verletzungen, recht gesund. Außerdem unterscheidet sich das Versicherungssystem in Österreich auch von dem in Deutschland. Für einen Beamten in Deutschland dürfte es aber sehr attraktiv sein, seine Kinder privat versichern zu lassen. Ob ich mir den Luxus gönne, oder nicht, habe ich noch nicht entschieden. Aber ein Angebot werde ich mir auf jeden Fall einmal einholen.