BBI bald fertig – jetzt wachen die Besserbürger auf

Ach ja, die Bürger und ihre Initiativen. Im Süden von Berlin regt sich derzeit Protest gegen eine Änderung der geplanten Flugrouten für den neuen Großflughafen BBI. Damit den Anwohnern in den direkt um den Flughafen liegenden Gemeinden die volle Packung Lärm von startenden Maschinen erspart bleibt, sollen die Flugrouten leicht geändert werden. Damit würden die Flugzeuge nicht direkt über Blankenfelde oder Großbeeren brettern, sondern knapp an den Orten vorbei – allerdings wäre dann auch, bereits in etwas größerer Höhe, eine Ehrenrunde über den Berliner Süden fällig. Das gefällt den Villenbesitzern in Nikolassee, Wannsee und Zehlendorf natürlich gar nicht. Sie machen sich Sorgen um den Wert ihrer Grundstücke (die ja, im Gegensatz zu den Brandenburger Grundstücken durchaus etwas wert sind) und den Mittagsschlaf ihrer Kinder. Ja, da gibt es allen Ernstes Leute, die partout nicht verstehen wollen, warum die Flugzeuge über dicht bewohntes Stadtgebiet fliegen müssen, wo sie doch auch über “unbesiedeltem Gebiet” im Osten rumfliegen könnten.

Vielleicht sollten sie mal mit den Bewohnern von Tegel, Reinickendorf oder Pankow sprechen, die derzeit in der Ein- und Abflugschneise des Flughafens Tegel wohnen – unbesiedeltes Gebiet gibt es in einer Großstadt nun mal nicht in ausreichender Menge. Oder mit den Schönefeldern, die ja auch schon lange mit der Rumfliegerei der anderen leben müssen. Ich kann mich auch noch erinnern, wie es in Neukölln war, als in Tempelhof vor ein paar Jahren noch regelmäßig Flugzeuge gelandet und gestartet sind – telefonieren bei offenem Fenster war nicht drin. Da hat sich auch keiner einen Kopf gemacht, ob das der Frühförderung von Kindern abträglich sei oder das Feng-Shui vom Gartenteich stört.

Jetzt aber die Besserbürger wieder. Wer eine hübsche Villa in einem gehobenen Wohngebiet besitzt, hat natürlich auch Recht auf Ruhe und eine gesunde Umgebung. Dabei mache ich jede Wette, dass in diesen Gebieten auch die Leute wohnen, die mit dem Flieger mal übers Wochenende nach London, Paris, New York zum Shopping müssen – im Gegensatz zu den Brandenburgern, die sich weder das Shopping, noch den Flug dazu leisten können. Dafür müssen sie ertragen, dass die Flugzeuge über ihre Datschen brettern und sie nichts mehr aus dem Garten essen können, wegen der Schadstoffbelastung durch die Flugzeugabgase.

Mal sehen, wie die Sache am Ende ausgeht. Sicher ist aber, dass die Brandenburger ohnehin mehr Lärm ertragen werden müssen als die Berliner, als die Südberliner allemal.



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