Baymax – Riesiges Robowabohu

Aus dem Hause Disney kommt diesmal ein Action-Comedy-Adventure über einen knuddeligen Roboter, der gemeinsam mit Hauptcharakter Hiro und dessen vier Freunden die Superhelden-Gruppe Big Hero 6 formt um einem ungelösten Mysterium auf den Grund zu gehen.

Der hochbegabte 14-jährige Hiro hat ganz andere Dinge im Kopf, als an die „Nerd-Schule“ zu gehen, an der sein großer Bruder Tadashi studiert. Doch durch einen Trick kann Tadashi Hiro doch davon überzeugen sich an der Universität von Professor Callaghan zu bewerben. Dort trifft Hiro zum ersten Mal auf die Erfindung seines Bruders. Ein Roboter der Aussieht wie ein riesen Marshmallow und sich als Baymax, der persönliche Gesundheitsassistent vorstellt. Zur Aufnahmeprüfung an der Universität entwickelt Hiro Nanobots – winzige Roboter die sich zu großen Gebilden zusammenschließen können und sich gedanklich steuern lassen. Hiro schafft es die Aufmerksamkeit des Professors auf sich zu lenken. Doch am selben Tag bricht ein Feuer aus. Beim Versuch den Professor zu retten stirbt Hiros Bruder Tadashi. Nach den Trauerfeierlichkeiten aktiviert Hiro aus Versehen Tadashis Roboter. Dieser versucht Hiros Trauer zu mindern. Baymax und Hiro finden durch Zufall eine Anlage in der haufenweise Nanobots hergestellt werden. Als eine Gestalt mit einer Kabuki-Maske auf die Eindringlinge aufmerksam wird, fliehen sie in letzter Sekunde. Für Hiro steht fest, dass der Maskenträger etwas mit dem Feuer an der Universität zu tun haben muss. Gemeinsam mit Baymax und den vier Freunden seines Bruders nimmt er sich vor, den Verbrecher zu jagen.

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Regie führen Don Hall, der zuletzt in 2011 mit Winnie the Pooh einen Erfolg landete, und Chis Williams, der auch für den Oscar nominierten Disney-Streifen Bolt verantwortlich zeichnet. Gemeinsam gelingt es ihnen die Geschichte rund um Baymax liebevoll aber auch spannend zu inszenieren. Neben der umfangreichen Action stand für die Regisseure fest, dass sie die Beziehung zwischen Hiro und Baymax in den Mittelpunkt stellen möchten. Einerseits sollte der Animationsfilm witzig sein, doch auch eine gewisse Tiefe haben und die richtige Balance zwischen Emotion und Action finden. Und tatsächlich kann Baymax – Riesiges Robowabohu als sehr amüsant, wenn auch als ein trauriger Film bezeichnet werden, der sich sehr ausgiebig mit der freundschaftlichen Beziehung zwischen dem Jugendlichen und seinem Roboter auseinander setzt.

Die Idee für den Film entnahmen die Regisseure aus der Comicbuch-Serie Big Hero 6 von Marvel, die im Vergleich zu anderen Comis kleiner und weniger bekannt war. Von der eigentlichen Marvel Vorlage blieben jedoch nur einige Einzelheiten übrig und die Figur Baymax wurde von Grund auf neu kreiert. Eine durchaus wünschenswerte Entscheidung, die den gepanzerten Roboter der Grundversion in ein liebenswürdiges Wesen verwandelte. Das passende Drehbuch schrieb das Duo Robert L. Baird und Daniel Gerson, die bereits am Hit Monsers, Inc. zusammengearbeitet haben. Sie liefern die witzigen Dialoge, die zwar hier und da sehr klischeehaft angedacht sind, jedoch den Charakteren hohe Sympathienoten einbringen.

Sehr auffällig ist das hybride Aussehen der Stadt in der Baymax spielt. Schon der Titel San Fransokyo gibt den Hinweis darauf, dass sich die Filmemacher an einer Mischung aus San Francisco und Tokyo versuchen. Wohl eindrucksvollstes Element der fiktiven Stadt ist die umgeformte Golden Gate Bridge im japanischen Stil mit hochgezogenen Spitzen. Je nachdem mit welcher der beiden Städte man mehr vertraut ist, sieht man darin mehr San Francisco oder eben mehr Tokyo. Doch nicht nur die Stadt ist ein Hybrid der beiden Kulturen, auch die Wohnung in der Hiro mit seiner quirligen Tante Cass lebt, kombiniert japanisches Design mit dem viktorianischen Stil. Ebenfalls gemischt wird bei der musikalischen Untermalung. So verzichten die Filmemacher absichtlich auf allzu mechanisch klingende Musik und mischen Orchestermusik mit normalen Studiosounds. Eine nicht unwichtige Aufgabe übernahm dabei die Band Fall Out Boy die den Song Immortals beisteuerte.

In der Originalversion leihen Scott Adsit (30 Rock) und Ryan Potter (Supah Ninjas) ihre Stimmen an Baymax bzw. Hiro. In der deutschen Fassung ist Bastian Pastewka als Baymax zu hören und auch die Stimme von Musiker Andreas Bourani ist erkennbar. Auf diesen Animationsfilm darf man sich freuen, auch wenn oder gerade weil er so typisch Disney ist und mit viel Herz und Humor die ganze Familie erfreuen kann.

Regie: Don Hall, Chris Williams, Drehbuch: Robert L. Baird, Daniel Gerson
Sprecher (Original): Ryan Potter, Scott Adsit, Daniel Henney, T. J. Miller, Damon Wayans Jr.
Filmlänge: ca. 110 Minuten, Kinostart: 22.01.2015, www.disney.de/baymax


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