Der frühere Rallye-Weltmeister Walter Röhrl und Ski-Weltmeister Markus Wasmeier als begeisterte Botschafter für einen neuen Urlaubstrend im Bayerischen Wald: E-Biking. Am „Grünen Dach Europas“ entstand in den letzten Monaten Europas größte E-Bike-Region. E-Bikes, Fahrräder mit Elektro-Motorunterstützung, machen Radfahren auch im hügeligen Mittelgebirgsgelände zum unbeschwerten Vergnügen. Foto: obx-news
E-Bikes, Fahrräder mit Elektromotor-Unterstützung, machen aus der hügeligen Landschaft in Europas größtem zusammenhängenden Waldgebiet ein Paradies für Radfahrer
Bischofsmais (obx - internet-zeitung) – Radfahrspaß aus der Steckdose soll künftig den Tourismus im Bayerischen Wald zusätzlich beflügeln. Im größten zusammenhängenden Waldgebiet Mitteleuropas entstand in den letzten Monaten Europas größte E-Bike-Region. Nirgendwo auf dem Kontinent ist das Netz der Verleihstationen und die Zahl der bereitstehenden E-Bikes dichter als im Bayerischen Wald. „Das Radfahren mit Elektromotorunterstützung ist ein ganz großes Trendthema. Mittelgebirgsregionen wie der Bayerische Wald, von vielen Radurlaubern wegen ihrer vielen Steigungen gemieden, werden damit ideale Urlaubsziele zum Radfahren“, sagte Dr. Michael Braun, Geschäftsführer des Tourismusverbands Ostbayerns bei Eröffnung der E-Bike-Saison am Geißkopf nahe Bischofsmais.
Die Infrastruktur im Bayerischen Wald steht: In den letzten Wochen entstanden mit Unterstützung von E.ON Bayern und dem E-Bike-Hersteller KTM bereits 90 Verleihstationen, in denen 300 E-Bikes auf die Urlauber warten. Ein Netzwerk, dichter als irgendwo sonst in Europa. „Bis zum Ende des Jahres werden es 140 Stationen und bis in fünf Jahren vielleicht bereits 500 Verleihstützpunkte sein“, rechnet Dr. Braun.
Die Verkaufszahlen für Fahrräder mit Elektromotor-Unterstützung haben sich in den letzten sechs Jahren verzehnfacht. Für E-Bikes braucht man keinen Führerschein, es gibt keine Helmpflicht und man kann mit Knopfdruck wählen, wie stark der eingebaute Elektromotor beim Treten unterstützt. Vor der ersten Fahrt genügen wenige Minuten Einweisung.
Die Experten in Ostbayern sind deshalb überzeugt: „Vor allem in hügeligen Urlaubsregionen wird das E-Biken zum Megatrend, der Umweltschutz und Fahrradkomfort zu einem ganz neuen Erlebnis verbindet“, sagte der niederbayerische Regierungspräsident Heinz Grunwald bei der Vorstellung des Projekts „E-Bike-Region Bayerischer Wald“ am Dienstag in Bischofsmais.
Für ihr E-Bike Projekt haben die Manager des Tourismusverbands mit KTM einen der Marktführer bei der E-Bike-Entwicklung und mit E.ON Bayern Bayerns führenden Energieversorger mit ins Boot geholt. Der frühere Skiweltmeister Markus Wasmeier und Ex-Rallye-Weltmeister Walter Röhrl zeigten sich nach dem ersten Probefahren mit den E-Bikes während des Events in Bischofsmais von der beflügelnden Kraft in den Pedalen begeistert. „Das ist eine neue Generation an Mobilität in der Natur“, meinte Wasmeier. „Das E-Bike-Projekt bringt die Idee der E-Mobilität in die Köpfe der Menschen“, sagte E-ON-Bayern Vorstand Hermann Wagenhäuser, deshalb unterstütze sein Unternehmen das Projekt. Der Stromabsatz werde durch den verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen allerdings nicht steigen. „Eine Million Elektrofahrzeuge erhöhten den Stromabsatz gerade mal um 0,5 Prozent. Zu einem großen Thema können aber mittelfristig die Batterien in Elektroautos als Pufferspeicher für überschüssige Energie sein“, so Wagenhäuser.
Der Erfolg der E-Bike-Region Bayerischer Wald ist direkt mit der Netzdichte der künftigen Vermietungsstationen für die Elektroräder verbunden, die den Fahrer jeweils 60 bis 80 Kilometer ohne große Kraftanstrengung über jede Steigung bringen. Angeboten werden sollen die E-Bikes deshalb künftig überall dort, wo Urlaubsgäste sind: in den Beherbergungsbetrieben, den Tourist-Informationen der Kommunen, aber auch an Tankstellen oder Supermärkten – voraussichtlich zu Mietpreisen um 18 Euro pro Tag, ein voller Stromtank inklusive.
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Bayerischer Wald: Unbeschwert mobil in Europas größter E-Bike-Region
Autor des Artikels : urzeit
Zum Original-ArtikelErnst Probst ist Autor von mehr als 100 Büchern, Taschenbüchern, Broschüren, Museumsführern und E-Books