© Stefan Scherer
Aber Nein, Ganzkörperkontrollen werden ja nur gefordert für die Besucher von Fussballspielen der Bundesliga, denn dort ist es ja so furchtbar gewalttätig, dort werden ja so viele Menschen verletzt.
Ein paar Zahlen?
Laut einer Polizei-Statistik der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) wurden in der vergangenen Saison 2011/2012 rund 1.1000 Verletzte bei allen Spielen der Bundesliga gezählt – natürlich sind da auch alle Verletzten mitgezählt, die durch überharte Polizeieinsätze wie zB. in Hannover im Spiel gegen Bayern München zu beklagen waren, als die Polizei die Fankurve unmotiviert stürmte und durch massiver Reizgaseinsatz eine Reihe von Unbeteiligten zum Teil erheblich verletzte – aber das ist ein anderes Thema.
Besucht wurden die Spiele von 13.805.514 Zuschauern.
Bundesliga 2011/2012 – Zuschauer.
Dies entspricht also einem Verletzten auf 12.550 Besucher…
Das Oktoberfest 2012 besuchten 6.400.000 Menschen, die Polizei hatte mehr als 2.000 Einsätze und registrierte 1.400 Straftaten, es kam zu 66 besonders gefährlichen Auseinadersetzungen in Form sogenannter Masskrugschlägereien.
Insgesamt wurden 8.400 Wiesnbesucher durch das Bayerische Rote Kreuz versorgt.
Damit kommen also auf eine medizinische Versorgung (die natürlich nicht alle auf Verletzungen beruhen werden, trotzdem aber wohl kaum stattfinden, weil den Ärzten und Sanitätern vor Ort so langweilig ist…) nur 762 Besucher.
Oktoberfest-Bilanz: Weniger Besucher, mehr Betrunkene, mehr Prügeleien – SPIEGEL ONLINE.
Das Risiko, auf dem Oktoberfest in einem Sanitätszelt zu landen ist also 18x so hoch wie beim Besuch eines Fussballspiels…
Kann man deutlicher machen, wie lächerlich die derzeitige Panikmache der politischen Querschläger rund um Uwe Schünemann, Lorenz Caffier, Volker Bouffier und Hans-Peter Friedrich (Die größten Scharfmacher in der Fandebatte | 11 Freunde) ist.
Aber irgendwie muss man den Fussball doch kaputt bekommen!
Ich jedenfalls fühle mich im Stadion – und auch in der Nordkurve meines geliebten Niedersachsenstadions mitten zwischen den angeblich so schrecklichen Fussballfans – deutlich sicherer als auf der Hin- und Rückfahrt im Auto…
Photo: Stefan Scherer