Blickt nach Osten: Georg Braun führt gemeinsam mit seinen drei Brüdern die Firma Rolladen Braun mit Sitz im Oberpfälzischen Weiding. Mittlerweile hat der Betrieb auch im benachbarten Böhmen Fuß gefasst. Foto: ce-press
Mit viel Geduld und hoher Qualität ist die Oberpfälzische Firma Rolladen Braun in Tschechien erfolgreich – schon drei Verkaufsstellen gegründet.
Weiding (ce-press - internet-zeitung) – „Wir waren am Rand der Welt“, sagt Georg Braun, der mit seinen drei Brüdern die Firma Rolladen Braun mit Sitz im Oberpfälzischen Weiding führt – nur 10 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Doch als vor über 20 Jahren der Eiserne Vorhang fiel, lag der Betrieb plötzlich im wiederbelebten Herzen Europas – und nutzte die Chance: Mittlerweile hat der Produzent von Fenstern, Rollläden und Wintergärten drei Verkaufsstellen im Nachbarland, die von tschechischen Mitarbeitern geführt werden. Mit viel Geduld und Beharrlichkeit fassen Georg Braun und seine Brüder mit ihren vergleichsweise hochpreisigen Produkten aus Deutschland auf dem neuen Markt im Osten Fuß. Ihr Konzept: Punkten mit langlebiger Qualitätsware, viel Service und Zuverlässigkeit. Das scheint sich auszuzahlen: Den Großteil seiner tschechischen Kunden bekommt der Betrieb durch Empfehlung von Landsleuten.
„Anfangs bin ich mit unserem ersten tschechischen Mitarbeiter in Böhmen von Tür zu Tür gegangen und habe unseren Betrieb vorgestellt“, erzählt Georg Braun vom Start seiner Firma im Nachbarland. Das war vor rund fünf Jahren und wirkt bis heute. „Es kommen immer noch Leute, die sagen, ‚Sie waren mal da…‘“, sagt Braun, der mittlerweile sogar Freunde unter seinen tschechischen Kunden gefunden hat: „Ich bin auch schon zu Geburtstagen eingeladen worden“, erzählt der Geschäftsführer.
Leicht gemacht hat sich die Firma den Schritt nach Osten nicht. „Mit Hilfe eines tschechischen Mitarbeiters und tatkräftiger Unterstützung von Bayernhandwerk International haben wir eine gründliche Marktanalyse gemacht“, sagt Braun. Das Ergebnis: Wer viel Service wie gründliches Maßnehmen und eine ausführliche Beratung zu den verschiedenen Produkten bietet, kann sich trotz höherer Preise von der Konkurrenz absetzen. „Auch wenn die Verdienstmöglichkeiten noch geringer sind, als in Deutschland, wichtig war uns, in den Markt zu kommen und bekannt zu werden“, sagt Braun. Sogar eine Baumesse in Domazlice mit etwa 30 tschechischen Handwerksbetrieben hat seine Firma schon organisiert.
Ein- bis zweimal im Monat besucht Georg Braun seine tschechischen Kollegen in ihren Verkaufsstellen und geht mit ihnen zu den Kunden. „Wir kommen in viele Häuser und erleben viel Menschlichkeit“, schwärmt der Geschäftsführer. Seit vier Jahren lernt er jetzt selber Tschechisch.
Bayerischer Handwerker in Tschechien: Neue Chancen im Herzen Europas
Autor des Artikels : urzeit
Zum Original-ArtikelErnst Probst ist Autor von mehr als 100 Büchern, Taschenbüchern, Broschüren, Museumsführern und E-Books