Die Bayerische Landesausstellung 2014 mit dem Thema "Ludwig der Bayer - Wir sind Kaiser" in Regensburg
Adresse: Minoritenkirche Dachauplatz 2-4
93051 Regensburg Dauer der Ausstellung: 16. Mai - 2. November 2014 Kaiser Ludwig IV. (1294 - 1347) genannt "der Bayer" war über viele Jahrhunderte eine Identifikationsfigur der bayerischen Geschichte. Als erster Wittelsbacher auf dem Kaiserthron, als Förderer der bayerischen Städte und als standhafter Kämpfer gegen päpstliche Machtansprüche. Das eindrucksvollste Zeugnis ist wohl das frühbarocke Grabmal für Ludwig IV. in der Münchner Frauenkirche. Im Gegensatz dazu stehen die Versuche seiner Gegner, das Andenken an ihn zu zerstören. Maßgeblich dafür war die päpstliche Kanzlei die ihm die Herrschaft über das Reich absprechen wollte. Komplett verdunkelt wurde sein Bild dann durch den Gegenkönig und Nachfolger Karl IV. Die Ausstellung findet an drei verschiedenen Orten in Regensburg statt. Der Rundgang führt durch das mittelalterliche Regensburg: St. Ulrich St. Ulrich ist eine der wichtigsten frühgotischen Bauten in Süddeutschland. Die heutige Emporenkirche könnte ein architektonisches Zeugnis für den Verlust der Funktion als herzogliche Hauptstadt und der Stadtfreiheit Regensburgs sein. Hier wird die Ausstellung in das vielfältige Mit- und Gegeneinander der Stadtherren mit Ludwig dem Bayern beleuchtet. Wertvolle Originalobjekte aus Regensburgs Schatzkammern vermitteln einen Eindruck vom Reichtum der Stadt. Außerdem wird ein wirklich toller Film gezeigt, der einen vereinfacht das Mittelalter und den Dombau in Regensburg erklärt. Domkreuzgang Die Ausstattung des Kreuzgangs mit Grabsteinen, Wandbildern und Totenleuchten bildet einen weitgehend originalen Zustand und führt so die mittelalterliche Tradition in die Gegenwart. Der Kirchenbann, den die Päpste mehrfach über Ludwig den Bayern aussprachen bedeutete religiösen Aufruhr und tiefste Verunsicherung. Auf der Suche nach Halt entwickelte sich auch neue, private Andachtsformen. Der bisher für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Kreuzgang, in dem die Jenseitsvorstellungen und Frömmigkeitsformen des Mittelalters thematisiert werden bietet einem die Möglichkeit zur Ruhe. Wirklich toll gemacht! Minoritenkirche In der Minoritenkirche wird die politische Geschichte des Kaisers erzählt. Eine Geschichte die in großen Teilen in Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" erzählt wird. Die Geschichte ist in 5 Level eingeteilt. Level 1: Fürst ohne Land - Der Held von Gammelsdorf Rudolf und Ludwig sind Brüder aus der Familie Wittelsbach. Sie regieren zusammen in Oberbayern und in der Rheinpfalz. Ludwig ist der Jüngere. Er will alleine in einem Land herrschen, in Niederbayern gewinnt er immer mehr an Macht. Die Cousins aus der Familie der Habsburger in Österreich wollen das verhindern. Im Jahr 1313 kommt es zum Kampf zwischen den Cousins. Ludwig ist mit einer zahlenmäßig unterlegenen Armee der Sieger. Das Ritterheer aus Österreich wird vernichtend geschlagen.
Level 2: der große Streit Der König im Reich wird von 7 Kurfürsten gewählt. Bei der Wahl im Jahr 1314 werden zwei Könige gewählt. Ludwig aus der Familie der Wittelsbacher und Friedrich der Schöne aus der Familie der Habsburger. Acht Jahre lang streiten sich beide Könige um die Macht. 1322 kommt es zwischen beiden zu einer Schlacht. Ludwig siegt, versöhnt sich aber mit Friedrich. 1330 stirbt Friedrich. Ludwig herrscht von nun ab alleine. Level 3: Papst gegen Kaiser. Avignon gegen Rom Papst Johannes XXII. erkennt Ludwig nicht als König an. 1324 wird Ludwig aus der Kirche ausgeschlossen. Kurz daraufhin bezeichnet Ludwig den Papst als Ketzer. Auch Gelehrte bestreiten das der Papst im Recht ist. Doch Ludwig wird bis zu seinem Lebensende ausgeschlossen bleiben. 1327 lässt er sich in Rom zum Kaiser krönen. Level 4: Wir sind Kaiser Bayern ist das Zentrum von Ludwig. Er sorgt für Frieden und regiert das Recht. Dabei gewinnt er neue Gebiete. Die Wittelsbacher werden immer mächtiger. Die Macht des Papstes spielt dabei keine Rolle. Level 5: Neuer Streit und plötzliches Ende Ludwig bemüht sich um eine Versöhnung mit dem Papst, die aber nie stattfinden wird. Von nun an vergrößert Ludwig die Macht der Wittelsbacher im ganzen Reich. Dies macht den Kurfürsten Angst. 1346 wählen sie einen neuen König. Gewählt wird Karl von Mähren aus der Familie der Luxemburger. Der spätere Kaiser Karl IV. Nun wurde eigentlich neuer Streit anstehen, doch dazu kommt es nicht mehr: Im Oktober 1347 stirbt Ludwig bei einem Jagdausflug. Er starb ohne Beichte und Vergebung durch einen Priester. Für Ludwigs Feinde war dies ein Beweis das er für immer in der Hölle verdammt ist. Ludwigs Familie musste den neuen König Karl IV. akzeptieren. Die Reichshauptstadt wurde nach Prag verlegt. Somit begann auch der Abstieg von Regensburg. Karl IV. führte die Politik von Ludwig IV. fort, erkannte seinen Vorgänger aber nicht an. Die Macht der Wittelsbacher schwand. Die Ausstellung ist wirklich super gestaltet, leider gibt es wie jedes Jahr ein Fotografierverbot. Außerdem waren uns etwas zu viele "Originalurkunden" ausgestellt. Aber an denen kann man einfach vorbeilaufen. Ansonsten sind die Exponate super ausgewählt wurden. Wirklich die beste Landesausstellung, die wir bisher gesehen haben! Unbedingt anschauen. Ausgangswert 10 Punkte- 1 Punkt für das Fotografierverbot--------------------------------------------------9 Punkte
Bildquelle: Wikipedia
Öffnungszeiten: Täglich 9 - 18 Uhr Preise: Erwachsene 9,50 € ermäßigt 7,50 €Adresse: Minoritenkirche Dachauplatz 2-4
93051 Regensburg Dauer der Ausstellung: 16. Mai - 2. November 2014 Kaiser Ludwig IV. (1294 - 1347) genannt "der Bayer" war über viele Jahrhunderte eine Identifikationsfigur der bayerischen Geschichte. Als erster Wittelsbacher auf dem Kaiserthron, als Förderer der bayerischen Städte und als standhafter Kämpfer gegen päpstliche Machtansprüche. Das eindrucksvollste Zeugnis ist wohl das frühbarocke Grabmal für Ludwig IV. in der Münchner Frauenkirche. Im Gegensatz dazu stehen die Versuche seiner Gegner, das Andenken an ihn zu zerstören. Maßgeblich dafür war die päpstliche Kanzlei die ihm die Herrschaft über das Reich absprechen wollte. Komplett verdunkelt wurde sein Bild dann durch den Gegenkönig und Nachfolger Karl IV. Die Ausstellung findet an drei verschiedenen Orten in Regensburg statt. Der Rundgang führt durch das mittelalterliche Regensburg: St. Ulrich St. Ulrich ist eine der wichtigsten frühgotischen Bauten in Süddeutschland. Die heutige Emporenkirche könnte ein architektonisches Zeugnis für den Verlust der Funktion als herzogliche Hauptstadt und der Stadtfreiheit Regensburgs sein. Hier wird die Ausstellung in das vielfältige Mit- und Gegeneinander der Stadtherren mit Ludwig dem Bayern beleuchtet. Wertvolle Originalobjekte aus Regensburgs Schatzkammern vermitteln einen Eindruck vom Reichtum der Stadt. Außerdem wird ein wirklich toller Film gezeigt, der einen vereinfacht das Mittelalter und den Dombau in Regensburg erklärt. Domkreuzgang Die Ausstattung des Kreuzgangs mit Grabsteinen, Wandbildern und Totenleuchten bildet einen weitgehend originalen Zustand und führt so die mittelalterliche Tradition in die Gegenwart. Der Kirchenbann, den die Päpste mehrfach über Ludwig den Bayern aussprachen bedeutete religiösen Aufruhr und tiefste Verunsicherung. Auf der Suche nach Halt entwickelte sich auch neue, private Andachtsformen. Der bisher für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Kreuzgang, in dem die Jenseitsvorstellungen und Frömmigkeitsformen des Mittelalters thematisiert werden bietet einem die Möglichkeit zur Ruhe. Wirklich toll gemacht! Minoritenkirche In der Minoritenkirche wird die politische Geschichte des Kaisers erzählt. Eine Geschichte die in großen Teilen in Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" erzählt wird. Die Geschichte ist in 5 Level eingeteilt. Level 1: Fürst ohne Land - Der Held von Gammelsdorf Rudolf und Ludwig sind Brüder aus der Familie Wittelsbach. Sie regieren zusammen in Oberbayern und in der Rheinpfalz. Ludwig ist der Jüngere. Er will alleine in einem Land herrschen, in Niederbayern gewinnt er immer mehr an Macht. Die Cousins aus der Familie der Habsburger in Österreich wollen das verhindern. Im Jahr 1313 kommt es zum Kampf zwischen den Cousins. Ludwig ist mit einer zahlenmäßig unterlegenen Armee der Sieger. Das Ritterheer aus Österreich wird vernichtend geschlagen.
Level 2: der große Streit Der König im Reich wird von 7 Kurfürsten gewählt. Bei der Wahl im Jahr 1314 werden zwei Könige gewählt. Ludwig aus der Familie der Wittelsbacher und Friedrich der Schöne aus der Familie der Habsburger. Acht Jahre lang streiten sich beide Könige um die Macht. 1322 kommt es zwischen beiden zu einer Schlacht. Ludwig siegt, versöhnt sich aber mit Friedrich. 1330 stirbt Friedrich. Ludwig herrscht von nun ab alleine. Level 3: Papst gegen Kaiser. Avignon gegen Rom Papst Johannes XXII. erkennt Ludwig nicht als König an. 1324 wird Ludwig aus der Kirche ausgeschlossen. Kurz daraufhin bezeichnet Ludwig den Papst als Ketzer. Auch Gelehrte bestreiten das der Papst im Recht ist. Doch Ludwig wird bis zu seinem Lebensende ausgeschlossen bleiben. 1327 lässt er sich in Rom zum Kaiser krönen. Level 4: Wir sind Kaiser Bayern ist das Zentrum von Ludwig. Er sorgt für Frieden und regiert das Recht. Dabei gewinnt er neue Gebiete. Die Wittelsbacher werden immer mächtiger. Die Macht des Papstes spielt dabei keine Rolle. Level 5: Neuer Streit und plötzliches Ende Ludwig bemüht sich um eine Versöhnung mit dem Papst, die aber nie stattfinden wird. Von nun an vergrößert Ludwig die Macht der Wittelsbacher im ganzen Reich. Dies macht den Kurfürsten Angst. 1346 wählen sie einen neuen König. Gewählt wird Karl von Mähren aus der Familie der Luxemburger. Der spätere Kaiser Karl IV. Nun wurde eigentlich neuer Streit anstehen, doch dazu kommt es nicht mehr: Im Oktober 1347 stirbt Ludwig bei einem Jagdausflug. Er starb ohne Beichte und Vergebung durch einen Priester. Für Ludwigs Feinde war dies ein Beweis das er für immer in der Hölle verdammt ist. Ludwigs Familie musste den neuen König Karl IV. akzeptieren. Die Reichshauptstadt wurde nach Prag verlegt. Somit begann auch der Abstieg von Regensburg. Karl IV. führte die Politik von Ludwig IV. fort, erkannte seinen Vorgänger aber nicht an. Die Macht der Wittelsbacher schwand. Die Ausstellung ist wirklich super gestaltet, leider gibt es wie jedes Jahr ein Fotografierverbot. Außerdem waren uns etwas zu viele "Originalurkunden" ausgestellt. Aber an denen kann man einfach vorbeilaufen. Ansonsten sind die Exponate super ausgewählt wurden. Wirklich die beste Landesausstellung, die wir bisher gesehen haben! Unbedingt anschauen. Ausgangswert 10 Punkte- 1 Punkt für das Fotografierverbot--------------------------------------------------9 Punkte