Ihr Lieben,
immer wieder erreichen mich E-Mails und Nachrichten von neuen ESELSKIND-Blogleserinnen und Bloglesern, die mich bitten, die eine oder andere von mir erzählte Geschichte noch einmal zu erzählen.
Ich komme solchen Bitten sehr gerne nach und dafür eignen sich besonders die Abendtexte:
"Vor vielen Jahren trainierte ich in Göttingen neben meiner Tätigkeit als Dozent an der Universität Göttingen in meiner Freizeit eine Handballjugendmannschaft.
Ich versuchte, bei den Jugendlichen nicht nur die Freude am Sport zu wecken, sondern sie auch stark zu machen, damit sie lernten, mutig zu sein, anderen Menschen ohne Angst ins Gesicht zu blicken und ihren eigenen Weg zu gehen.
Eines Tages kam der Vater eines Handballjugendlichen zu mir, der Filialleiter einer großen Bank war.
Er sagte zu mir, ich hätte seinem Sohn so gut geholfen und nun benötige er einen Rat von mir.
Er habe die unangenehme Eigenschaft, seine Frau, seine Kinder, seine Freunde, seine Bekannten und seine Mitarbeiter aus oft nichtigem Anlass anzubrüllen. Ihm tue das hinterher immer sehr leid, aber er bekomme diese Eigenschaft einfach nicht in den Griff.
So stehe er jetzt in der Bank kurz vor seinem Rauswurf, seine Frau spiele mit dem Gedanken, sich von ihm scheiden zu lassen und seine Kinder wollten auch kaum noch etwas mit ihm zu tun haben.
Dieser Vater ist heute ein guter Freund von mir, aber als er mich damals verließ, so erzählte er mir später, habe er gedacht: Der Forneberg ist völlig verrückt! Aber seine innere Not sei so groß gewesen, da habe er meinen Rat einfach angewendet.
Ich hatte dem Vater geraten, seine Frau, seine Kinder, seine Freunde, seine Bekannten und seine Mitarbeiter weiter anzubrüllen.
Er solle aber jedes Mal, bevor er losbrüllen wolle, vorher still und langsam und unhörbar für den Anderen zu der Person, die er gerade anbrüllen wolle, innerlich drei Mal sagen: ICH LIEBE DICH, danach könne er gerne losbrüllen.
Ein paar Mal hat der Vater tatsächlich noch gebrüllt, aber dann entdeckte er das Geheimnis:
Wenn man drei Mal innerlich still und langsam und unhörbar zu Jemandem sagt: ICH LIEBE DICH, dann kann man ihn anschließend nicht mehr anbrüllen.
Ich wünsche Euch Mut zur Veränderung und seid vor allem fröhlich und versucht, Eure Mitmenschen zu lieben. Ganz herzliche Grüße
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt