Batman vs. Bin Laden: Comics gegen Extremismus


In der ZEIT-Ausgabe Nr. 32/2015 (S. 46) findet sich unter dem Titel "Zeichnen gegen den Terror" ein Artikel von Andrea Böhm, der den jordanischen Künstler Suleiman Bakhit und seine Arbeit vorstellt. Der Sohn eines ehemaligen Politikes erfuhr am eigenen Leib die Muslimfeindlichkeit in den USA nach dem 11. September 2001 und entschloss sich, gegen die Heldennarrative von Terroristen und Fundamentalisten in seiner Heimat anzugehen und inspirierende Alternativen Kindern an die Hand zu geben, die bis dahin höchsten Osama bin Laden oder Aiman al-Zawahiri als Heroen zu nennen wussten. Bakhits "Gegenpropaganda" (oder Prophylaxe) sind Sci-Fi- und Superhelden-Comics, die es so in der arabischen Welt noch nicht gibt und für die sich Bakhit nicht an Marvel, sondern an japanischen Mangas orientierte. Ergebnis ist u.a. die Reihe "Element Zero" über eine rein weibliche Anti-Terror-Truppe.
Lesenswert ist der Beitrag auch wegen des Verweises auf andere popkulturelle Versuche, im Nahen und Mittleren Osten, islamistischer Indoktrination und etwa frauenfeindlichen Weltbildern vorzubeugen, ohne die islamische Kultur für westliche Unterhaltungsformen und Denkarten aufzugeben.
Einen rund elfminütigen Vortrag von Suleiman Bakhit auf dem Oslo Freedom Forum aus dem Jahr 2014, auf dem er auch auf die grundlegende Bedeutung und Relevanz von Erzählungen für die Sinnstiftung und die "Krieg gegen den Islam"-Narrative von IS und Co. eingeht, finden Sie hier:
   

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