Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)

Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)

Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)
Mensch, was war der Hype um Zack Snyders Duell der vielleicht wichtigsten und bekanntesten Superhelden des Planeten groß. Und dann dieser Film. Eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Wer es tatsächlich geschafft hat, die vollständigen 151 Minuten ohne Einschlafen durchzustehen, der wird wohl kaum am Fazit vorbei kommen, dass Batman V Superman DER Film der verschenkten Möglichkeiten ist.
Worum es geht? Das dürfte auch nach dem zweiten Ansehen nur den wenigstens klar geworden sein. Batman und Superman liegen im Clinch. Batman fürchtet die Anwesenheit eines gottgleichen Superheldens, der bei seiner letzten Weltrettungsaktion halb Metropolis in Schutt und Asche gelegt hat. Und während sich die beiden mehr oder weniger gegenseitig bekämpfen, die Betonung liegt ganz klar auf "weniger", entwickelt sich eine ganz andere Macht, die droht die Weltherrschaft an sich zu reißen. Grob gesprochen war es das. Snyders Superhelden-Epos öffnet aber auch zahlreiche Nebenplots, die selten logisch zu Ende geführt werden oder nur kurzfristig angerissen werden. Von den wenig subtilen Hinweisen auf eine Expansion des DC-Filmuniversums ganz zu schweigen. Die Justice-League Figuren werden tatsächlich per Mail (!!!) angeteast. Generell wirkt der Film wie eine zweistündige Werbeveranstaltung für seine potentiellen Spin-Offs.
Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)

Dabei beginnt Dawn Of Justice ziemlich interessant und einfallsreich. Man Of Steel aus der Perspektive von Passanten zu rekapitulieren ist ein starker Einstieg mit einer gewissen 9/11-Attitüde, die seinen Zweck nicht verfehlt. Doch so stark der Einstieg, so schnell geht es bergab. Ich liebe Zack Snyder wirklich für den gnadenlos unterbewerteten Sucker Punch, aber wenn man wirklich ehrlich ist und das beweisen mittlerweile nahezu alle Projekte Snyders, ist das Hauptmotiv des Regisseurs doch ganz klar Style Over Substance. Snyder kann keine Geschichte erzählen und schon gar keine Charaktere oder Spannung generieren. In gewisser Weise erinnert Snyder desbezüglich an Eli Roth. Auch Batman V Superman ist zu zwei Dritteln einfach unglaublich langweilig und arbeitet über seine volle Laufzeit mit unterentwickelten, blassen Figuren.
Der Beef zwischen den namensgebenden Helden ist nie nachvollziehbar und wird genauso unverständlich aufgelöst. Die unsinnigen Traumsequenzen und Visionen ändern daran auch nichts. Auch an den Darstellern läuft der Film vorbei. Bei Release des Films wurde noch Ben Afflecks Bruce Wayne Darstellung gelobt. Dem kann ich weniger zustimmen. Er macht nicht viel verkehrt, aber eine Offenbarung sieht anders aus. Am blassen Henry Cavill lässt sich sowieso kaum ein gutes Wort verlieren. Die Figur Clark Kent und seine Motivationen wirken auf Grund ausbleibender Dialoge und tiefgründiger Darstellungen völlig verschenkt. Kein gutes Zeichen, wenn die Helden und Hauptfiguren gleichermaßen unsympathisch sind. Zum Glück gibt es durch Gal Gadot und ihrer Wonder Woman Abhilfe. Zwar ist die Darstellung der Amazone sehr trashig, lässt aber tatsächlich auf einen tauglichen Soloauftritt hoffen. Aus dem umfangreichen und prominent besetzten Cast (u.a. Amy Adams, Jesse Eisenberg, Diane Lane, Laurence Fishburne und Holly Hunter) ragt lediglich Jeremy Irons als Butler Alfred heraus. Insbesondere Eisenberg als Schurke des Films ist eine Enttäuschung als müder Heath Ledger-Joker Abklatsch.
Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)

Auch optisch ist der Film enttäuschend. Snyder kann einen Film audiovisuell zum Erlebnis werden lassen, bei Dawn Of Justice hat er die Möglichkeit jedoch weitestgehend verpasst. Der Score von Hans Zimmer und Junkie XL kann sich durchaus noch hören lassen. Visuell passt jedoch wenig. Ein grauer Matsch ohne Kontraste, überflutet von unübersichtlich kaugummifarbenen Spezialeffekten. Besonders das Finale ist extrem unübersichtlich und sieht ungefähr so aus, wie man sich eine Explosion in einer Süßigkeitenfabrik vorstellen muss. Auch der Schnitt hat nichts mit einem modernen Blockbuster am Hut.
Am Ende fragt man sich warum uns der Film nicht abholt? Wo will die Story hin? Was sagt sie uns? Noch viel schlimmer ist, dass Dawn Of Justice überhaupt keinen Spaß macht. Überlegt euch das mal. Ein Duell zwischen Batman und Superman soll keinen Spaß machen? Ich war am Ende der zweieinhalb Stunden wirklich erschöpft und überfordert. Was Marvel in nun mehr als genug Filmen erzählt hat, wird bei Warner/DC in einen Film gepresst. Und das selten subtil und komplett humorlos. Müde und deprimiert bin ich aus dieser bisher größten Enttäuschung des Kinojahres gegangen. Viel zu lang und alles andere als unterhaltsam.
OT: Batman V Superman - Dawn Of Justice VÖ: 2016 Laufzeit: 151 Minuten FSK: 12 R: Zack Snyder D: Ben Affleck, Henry Cavill, Amy Adams, Gal Gadot, Jesse Eisenberg
Trailerlink
Christian
Bildquelle: Warner Bros.

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