Basis-(gesundheits-)dienst

Neulich traf ich Abel Mapunda, als er gerade aus seinem Büro zum Mittagessen ging. Da er schon öfter in meinem Büro war, kehrte er um und zeigte mir seines. Als Leiter des Basisgesundheitsdienstes geht er zum Beispiel in die Grundschulen und klärt über grundlegende Hygieneregeln auf (so ungefähr: “Vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen !”). Ein anderes Programm von ihm ist der Brunnenbau, damit auch die Menschen auf den Dörfern über sauberes Trinkwasser verfügen können. So sorgt er dafür, dass das Krankenhaus weniger Patienten hat – und das im Auftrag des Krankenhauses! In seinem Büro hängt ein großes Plakat, das seine Arbeitsweise verdeutlicht: Ganz klein oben in der Ecke ein Hochhaus mit der Beschriftung “Gesundheitsministerium”, von dort geht ein Pfeil über “Bezirksgesundheitsamt” (ein etwas kleineres Hochhaus) und “Krankenhaus” (ein Haus) zu einem Kreis von fünf oder sechs Menschen, die vor einer Hütte unter einem Baum diskutieren. Diese Szene nimmt den größten Teil des Bildes ein. Spontan sage ich zu ihm: “Ich mache eigentlich dieselbe Arbeit.”


Jeden Morgen um 8 treffe ich mich mit den fünf Mitarbeitern der Verwaltung, um die Angelegenheiten des Tages zu besprechen. Manchmal sind wir nach zwei Minuten fertig, manchmal erst nach einer halben Stunde. Dann steht oft ein Besuch in einem der Betriebe der Abtei an. Da hat es sich bewährt, zu zweit oder zu dritt hinzugehen. Wenn mein Suaheli an seine Grenzen kommt, und wenn mir die Erfahrung in afrikanischer Verhandlungsführung fehlt, dann kann ich mich auf Br.Petro und Herrn Kafupi verlassen. Letzten Freitag zum Beispiel waren wir auf dem Klosterbauernhof. Gegen 9 waren wir dort; bis 13 Uhr haben wir geredet, dann gab es Mittagessen, und nach fünf Stunden waren wir dann – alle ziemlich erschöpft – wieder zurück. Etwas anstregend das Ganze, vor allem, weil es hier nicht üblich ist, zwischendurch mal etwas Wasser anzubieten, aber lohnend war es. Br.Mauro, der tansanische Leiter des Bauernhofes, erwähnte zum Beispiel, dass es schwierig ist, Käufer für die Milch zu finden. Ich daraufhin: “Wir haben doch einen Laden in Songea. Können wir die Milch nicht dort verkaufen ?” Er: “Die Milch muss gekühlt werden, und in Songea gibt es keine zuverlässige Stromversorgung.” Herr Kafupi: “Dann nehmen wir doch einfach einen Solarkühlschrank.” Solarmodule mit Batterie sind hier einfach zu bekommen und zu installieren. Wieder ein Problem weniger.


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