Foto von FreedomHouse (flickr.com)
Die türkische Zeitung Cumhuriyet traf sich mit dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und fragte ihn über die kritischen Ereignisse der letzten Tage aus. Die Einstellung von Assad war jedoch alles andere als feindlich und verwunderte sicherlich so einige Menschen. Hier mal die wichtigsten Auszüge des Interviews in deutscher Sprache:
Das Flugzeug wurde nicht in internationalem Luftraum abgeschossen
Laut Assad wurde die RF4 innerhalb der syrischen Grenze abgeschossen, denn die Flugabwehrkanone, mit welcher das türkische Jet zu Boden gebracht wurde, hätte nur eine Reichweite von 2,5 km. Mit dieser Reichweite sei es unmöglich gewesen, Flugzeuge abzuschießen, welche sich nicht im syrischen Luftraum befänden.
,,Wäre das Flugzeug im internationalen Luftraum abgeschossen worden, hätten wir uns schon längst entschuldigt” – Baschar al-Assad
Wir sehen die Türkei nicht als Feind
,,Wenn wir die Türkei als Feind sehen würden, hätten wir dies schon längst deutlich gesagt” – Baschar al-Assad
Für den syrischen Präsidenten ist es unverständlich, dass einige Personen glauben, der Abschuss des türkischen Jets sei Absicht gewesen. Die Türken seien keine Feinde von Syrien, die 10 Jahre lange türkische Freundschaft hätte er bei keinem anderen Volk gespürt – so Assad.
Es war ein Versehen
Laut Assad dachten die syrischen Soldaten, dass es sich bei der abgeschossenen RF4 um ein israelisches Kampfflugzeug handle.
,,Als ich erfahren habe, dass es sich um ein türkisches Flugzeug handelte, habe ich mir gedacht: >>Hätten wir es bloß nicht abgeschossen<<” – Baschar al-Assad
Assads Angaben nach, habe sich Syrien schon immer bemüht, den Terrorismus im eigenen Land zu bekämpfen und die Beziehungen zu der Türkei zu stärken. Diese Bemühung wurde jedoch in der letzten Zeit durch die türkische Regierung zerstört. Trotzdem glaube er aber weiterhin daran, dass das türkische Volk keinen Krieg will.
Wir sind sehr traurig
Assad drückte seine Trauer über die zwei getöteten Piloten aus und sagte, die Türken seien wie seine Brüder und der Tod der zwei Piloten wäre so gewesen, als hätte er selber zwei Brüder verloren. Desweiteren hätte ihn die Aussage des Vaters des einen getöteten Piloten, welcher gesagt hatte, dass zwar sein Sohn gestorben ist, aber er trotzdem kein Krieg mit Syrien wolle, sehr berührt.
Für Assad ist klar: Obwohl die Türkei Militärfahrzeuge und Soldaten an die syrische Grenze versetzt hat, wird Syrien trotzdem keine feindlichen Aktionen unternehmen.
,,Solange das türkische Volk nicht gegen uns ist, besteht kein Problem” – Baschar al-Assad
Quelle: Cumhuriyet