Bartbürste, oder Bartkamm – Was nehm ich nur?

Von Reini1973
Die Bartpflege ist eine schöne, eine tolle, eine wunderbare Aufgabe. Die tägliche Wellness im Bad und jeden Tag eine kleine Entschleunigung, die Dich nicht nur besser aussehen lässt, sondern Dich auch zu einem glücklicheren Menschen macht. Schön, dass es einen Bart gibt und schön, dass Du einen trägst! Zur täglichen Routine gehört auch, den Bart zu Bürsten, oder doch zu Kämmen? Warum gibt es denn Bartbürste, oder Bartkamm und wann nehme ich welches Teil?

Zerzauster Bart

Je nach Schlafgewohnheiten, Bartlänge und etwaige nächtliche Aktivitäten ist der Vollbart morgens nicht mehr das, was er einmal war. Was am Vortag fein säuberlich geordnet und seidig glänzend der Gesichtsform schmeichelte und mit optischen Effekten einen tollen Eindruck erzeugte, das macht den Kopf am Morgen wenig Ehre. Von Schmeicheln ist wenig übrig und das Barthaar geht seine eigenen Wege. Jedes für sich, wohlgemerkt. Der Bart muss gezähmt werden. Bedenkt man die Stabilität des Barthaars, das mit der von Kupferdraht vergleichbar ist, dann macht das unter Umständen richtig Arbeit. Mit bloßen Händen kommt man dabei nicht weit, also bleibt der Griff zum Werkzeug. Im gut sortierten Badezimmerschrank finden sich mehrere Utensilien. Sehen wir uns mal die verschiedenen Utensilien und ihre Bestimmung an.

Der Kamm

Es gibt ganz normale Kämme, die man für kleines Geld in jedem Drogeriemarkt erhält. Die Kämme sind meist aus Plastik. Theoretisch spricht nichts dagegen, den Bart damit zu kämmen. Man kann die Haare durchaus in Ordnung bringen und die meist unterschiedlichen Abstände zwischen den Zinken auf den beiden Seiten lassen auch variieren und zuerst grob, später fein kämmen. Das einzige Problem am Plastikkamm ist, dass er sich an den Haaren elektrisch auflädt. Es gibt Tage, das fliegen regelrecht die Funken, wenn man mit dem normalen Kamm durch den trockenen Bart fährt. Das Barthaar lässt sich, speziell dann wenn es frisch gewaschen und weich ist, nicht ideal legen. Etwas anders sieht es aus, wenn man ordentlich Bartwachs verwendet. Dann kann man die Barthaare mit dem Kamm formen. Allerdings braucht man für die tägliche Bartpflege den Plastikkamm eigentlich nicht.

Der Bartkamm

Einen Bartkamm zeichnen zwei Eigenschaften aus. Erstens hat er weit auseinanderstehende Zinken und zweitens ist er aus Holz gefertigt. Es gibt auch Kämme aus Horn, die sind aber recht selten. Der klassische Bartkamm ist aus hartem Holz gefertigt. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die gesägten Zinken sauber geschliffen sind, also das Ende der Sägung glatt ist und keine Kanten hat, an denen der Bart hängen bleiben kann. Die Größe ist Geschmackssache. Der Bart wird mit dem Kamm gelegt. Knoten werden gelöst und der Bart erst mal grob in Form gebracht. Der ideale Zeitpunkt für den Bartkamm ist direkt nach dem Waschen, bzw. vor dem Einbringen von Öl. Sinn macht er ab etwa 1 Zentimeter Bartlänge. Natürlich kann man auch nach dem Ölen nocheinmal kämmen, das ist aber eigentlich der Zeitpunkt, in dem man zur Bartbürste greifen sollte.

Die Bartbürste

Die Bartbürste ist aus Wildschweinborsten gemacht. Es gibt auch vegane Varianten, ohne tierische Bestandteile. Mit der Bartbürste wird das Bartöl in Bart verteilt und der Bart gelegt. Das Problem ist allerdings, dass die Borsten etwas weicher sind als das Barthaar. Man dringt mit der Bartbürste also nicht allzu tief in den Bart ein. Will man einen ordentlichen, mehrere Zentimeter langen Bart komplett bürsten, dann braucht man eine eigene Technik bei der man die Bürste in den Bart drückt. Bei kürzeren Bärten ist die Bartbürste das Mittel der Wahl. Statt mit den langen Zinken des Bartkamms durch den kurzen Bart zu kratzen kann man mit der Bürste nicht nur den Bart sortieren, sondern auch die Haut unter dem Bart massieren. Damit regt man die Durchblutung an und baut Hautreizungen vor. Egal, ob der Vollbart kurz, oder lang ist, die Bearbeitung mit der Bartbürste hat Suchtpotential. Schon machen Artikel den ich normalerweise in 30 Minuten verfasse habe ich wegen einer Bartbürste erst am nächsten Tag fertiggestellt. Nach dem Einölen des Vollbarts ist die Bartbürste optimal um das Bartöl zwischen den Haaren zu verteilen und es auch in die zweite und dritte Reihe zu bringen.

Die Rundbürste

Ich habe schon eigene Artikel über die Rundbürste verfasst. Sie ist meiner Meinung nach absolut unverzichtbar in der Bartpflege. Anders als die Bartbürste hat sie feste Borsten mit denen man den gesamten Bart druchfrisieren kann. Man kann ihn von vorne und von hinten bürsten und hat man die richtige Technik mit der Drehung der Bürste mal heraus, dann kann man damit den Bart auch glatt ziehen. Beim Glätten mit dem Föhn ist die Rundbürste unverzichtbar.

Moustachekämme und -bürsten

Eine Besonderheit stellen Kämme und Bürsten für den Moustache dar. Sie haben einen sehr kurzen Kopf und sind damit ideal geeignet um den Moustache zu bürsten und zu kämmen, ohne den Rest des Vollbarts zu berühren. So kann man die Pracht der Oberlippe ordentlich in Form bringen ohne den fertig gestylten Rest des Bartes wieder zu zerstören. Eine wunderbare Erfindung!

Bartbürste, oder Bartkamm?

Die Frage ist also ganz einfach zu beantworten. Man braucht Beides. Der Bartkamm ist für den längeren Bart ein Muss und die Bartbürste macht beim kurzen Bart viel Sinn und wird zum Einarbeiten des Bartöls eingesetzt. Ist der Bart kurz, also weniger als einen Zentimeter lang, dann kann man auf den Bartkamm verzichten. Ist er länger, dann braucht man den Kamm aber für die Bartpflege.