Cruise Sisters | Reise- und Kreuzfahrtblog
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Außer der Kabine und den Restaurants gibt es natürlich noch viele andere interessante Bereiche an Bord der AIDAperla und natürlich auch viele Unterhaltungsangebote. Doch wie ist es dort mit der Barrierefreiheit? Sind wirklich alle Bereiche erreichbar mit dem Rollstuhl und barrierefrei? Um es gleich vorwegzunehmen, der größte Teil der AIDAperla ist gut mit dem Rollstuhl zu erkunden und barrierefrei, aber eben nicht alle Bereiche. Je länger wir mit unserem Vater an Bord waren, desto mehr Bereiche und Möglichkeiten haben wir entdeckt und haben auch ein paar Tipps für euch.
Das Schiff im Rollstuhl zu erkunden, ist tatsächlich einfacher als wir dachten. Fast alle Innen- und Außenbereiche sind eben und gut erreichbar. Außerdem sind ausreichend Fahrstühle vorhanden. Wir haben für euch eine Übersicht mit ein paar Tipps zusammengestellt:
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Rezeption
Wichtig ist natürlich das Erreichen der Rezeption auf Deck 4. An der Rezeption solltet ihr euch als Rollstuhlfahrer mit der Kabinennummer noch mal anmelden, um den Unterstützungsbedarf im Notfall vermerken zu lassen. Im Notfall kommt dann ein Crewmitglied auf die Kabine und unterstützt euch.
Am besten nutzt man den Fahrstuhl im vorderen Bereich um direkt zur Rezeption zu kommen. Der hintere Fahrstuhl geht auch, ist nur etwas umständlicher. Dort fahrt ihr besser bis Deck 3 runter. Dort könnt ihr auf dem glatten Bodenbelag bis zum vorderen Fahrstuhl fahren (das ist leichter und geht schneller als über den Teppich auf Deck 4 zu fahren) und fahrt dann wieder eine Etage hoch auf Deck 4.
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MAGNUM Pleasure Store
Im Magnum Pleasure Store auf Deck 7 könnt ihr euer eigenes Eis designen. Hier kann man wunderbar auch zusammen im Café des MAGNUM Pleasure Stores gemeinsam sitzen und das Eis essen. Die meisten Sitzgruppen haben bewegliche Stühle, so dass ihr einfach einen Stuhl für den Rollstuhl wegnehmen könnt.
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Scharfe Ecke
Die Scharfe Ecke auf Deck 6 könnt ihr mit Rollstuhl gut erreichen. Das Bestellen der Currywurst ist auch einfach, da ein Mitarbeiter euch die Wurst rausreicht. Leider ist die Theke aber so hoch, dass hier ansonsten Unterstützung benötigt wird. Die Tische neben der Scharfen Ecke, die zum Essen gedacht sind und auf denen das Currypulver steht, sind leider alle Stehtische mit Hockern. Alleine kam unser Vater also leider nicht an das Currypulver ran. Hier ist die Barrierefreiheit aus unserer Sicht noch nicht perfekt umgesetzt. Da es aber eine Currywurst ist, kann man diese auch gut auf der Hand ohne Tisch essen.
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Toiletten
Überall an Bord sind auf den verschiedenen Decks barrierefreie Toiletten. Vorbildlich! Diese sind mit einem Türöffner versehen und mit einem großen Logo mit der Kontur eines Rollstuhlfahrers gekennzeichnet. Es ist also nicht notwendig immer extra zur Kabine zurückzufahren.
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Raucherbereiche
Es gibt verschiedene Raucherbereiche, die auch mit dem Rollstuhl gut erreichbar sind. Auf Deck 6 sind links und rechts vom AIDA Plaza Außenbereiche zum Rauchen mit Heizstrahlern. Das ist aus unserer Sicht gut zu wissen, da es besonders bei der Metropolentour oder im Winter auch empfindlich kühl an Deck sein kann. Außerdem gibt es eine windgeschützte Raucherlounge auf Deck 8 hinter dem Theatrium.
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Geschäfte und Fotogalerie
Alle Geschäfte auf Deck 6 und 7 sowie die Fotogalerie auf Deck 7 waren gut erreichbar. Besonders beeindruckt hat uns in der Fotogalerie, dass es höhenverstellbare Fototerminals gab, die das bequeme Ansehen und Bestellen von Fotos auch vom Rollstuhl aus ermöglichten. Toll! Ein weiterer dieser höhenverstellbaren Fototerminals befand sich auch auf Deck 14 im Four Elements, in der Nähe des Außenbereiches des Fuego Restaurants. Sollte es im Fotoshop also zu voll sein, gibt es auch dort die Möglichkeit, die Fotos anzusehen.
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Theatrium
Das Theatrium auf der AIDAperla erstreckt sich über die Decks 6, 7 und 8. Für Rollstuhlfahrer können wir empfehlen einen Platz mittig im Theater in der Nähe der Bar auf Deck 6 zu suchen. Auf Deck 7 und 8 führen leider Stufen zu den Sitzplätzen und daher eignen sich nur die hinteren Sitzbereiche mit Tischen und verschiebbaren Sesseln für Rollstuhlfahrer. Wir haben uns fast jeden Abend die Show angesehen. Es empfiehlt sich früh zu kommen, um hier einen guten Platz zu ergattern. Ansonsten ist die Sicht aber gut und durch die Tische können auch die Getränke, die dort bei Bestellung serviert werden, prima abgestellt werden. Hier könnte unseres Erachtens aber ein Rollstuhlbereich auf jedem Deck des Theaters etwas mehr Komfort schaffen.
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Außendecks, Beachclub und Skywalk
Alle Außendecks, der Beachclub und der Skywalk sind mit den verschiedenen Fahrstühlen gut erreichbar. Im Beachclub auf Deck 15 befindet sich auch der Pool. Dieser verfügt jedoch, soweit wir das erkennen konnten, leider nicht über einen Rollstuhllift und ist daher nicht nutzbar. Der hintere gläserne Fahrstuhl im Schiff führt direkt zum Skywalk auf Deck 15. Der Skywalk ist sogar breit genug, um ihn mit dem Rollstuhl zu befahren. Ein wirklich tolles und außergewöhnliches Erlebnis.
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Nachtclub Nightfly
Besonders angetan hat es uns der Nachtclub Nightfly. Er ist auch in unseren Top 10 gelandet. Im Nightfly findet die abendliche Show ab 18 Jahren um etwa 22 Uhr statt. Es kostet 10 Euro Eintritt (inkl. 1 Glas Moët & Chandon). Wir empfehlen hier vorher einen Tisch in der Nähe der Bühne mit Hinweis auf den Rollstuhl zu reservieren, weil auch hier einige Sitzbereiche nur über Stufen zu erreichen sind und andere nicht so gute Sicht bieten (teilweise hinter dem Piano). Von den Plätzen vor der Bühne hat man aber eine gute Sicht und kann das tolle Programm genießen. Wir hatten hier immer Glück und die Abende wirklich genossen. Auch die Crew und Henryk Reimann, der Künstler, waren sehr zuvorkommend und hilfsbereit. Ein dickes Lob und Dankeschön an dieser Stelle.
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Spray Bar by Moët & Chandon
Die Spray Bar Moët & Chandon verteilt sich über Deck 6 und 7 und ist durch das NIghtfly erreichbar. Da die Barbereiche auf Deck 6 und 7 mit einer Wendeltreppe verbunden sind ist nur der Bereich auf Deck 6 mit dem Rollstuhl erreichbar. Hier gibt es aber genügend schöne Ecken zum Sitzen mit Blick auf die Bar, so dass auch dieser Bereich gut mit dem Rollstuhl besucht werden kann.
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Pier 3
Im Pier 3 auf Deck 3 gibt es Snacks. Hier könnt ihr euch Sandwiches für die Ausflüge mitnehmen oder euch einfach nur etwas für den kleinen Hunger zwischendurch besorgen. Auch hier kommt ihr super mit dem Rollstuhl hin und vieles ist in Griffhöhe. Ansonsten helfen auch die freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Starbucks gerne weiter.
Als Fazit waren wir wirklich sehr positiv von der Barrierefreiheit an Bord überrascht. Noch nie ist uns so aufgefallen, das auf Special Needs Rücksicht genommen wurde. Wir haben dieses Mal aber natürlich auch besonders darauf geachtet. Wir waren auf jeden Fall so begeistert, dass wir mit unseren Eltern direkt auch die Metropolentour mit der AIDAperla gebucht haben. Spannend ist dann natürlich noch die Barrierefreiheit der Häfen. Wie es mit den Landgängen auf eigene Faust mit dem Rollstuhl in Ajaccio, Civitaveccia, Livorno und Barcelona auf dieser Mittelmeertour geklappt hat, erfahrt ihr im nächsten Bericht.
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