Barfuß oder Nacktschuh – was ist besser für das Lauftraining?

Von Mygoalteam @mygoalteam

Vor einem Jahr beim Muldental-Triathlon im sächsischen Grimma war uns ein Barfußläufer aufgefallen, der über die heißen Pflastersteine fegte, als wäre das die leichteste Übung der Welt. Kann das jeder? Barfußtraining ist wieder sehr in Mode gekommen. Werden wir den Marathon irgendwann auf der eigenen Hornhaut abrutschen oder was bedeuten Trends wie die Vibram Fivefingers für das Lauftraining? Um es gleich deutlich zu sagen: Wir favorisieren jede Form des natürlichen Trainings. Dafür braucht es kein teures Spielzeug im Schuhschrank. Den Wald halten wir schließlich auch für geeigneter als das Laufband.

Uns interessieren deine Trainingsberichte. Machst du regelmäßiges Barfußtraining? Welche Erfahrungen hast du mit Fingerschuhen gemacht? Schreib deinen Kommentar zu diesem Beitrag oder diskutiere mit den Mitgliedern der MyGoal Community.

Null Dämpfung und perfekter Abdruck. Barfussläufer, gesehen bei einem Triathlon-Wettkampf im sächsischen Grimma.

Warum Barfußtraining sinnvoll ist

Für uns gelten ein paar Grundsätze, die wir auch im MyGoal-Trainingsplan berücksichtigen:

  1. Laufen ist eine natürliche Fortbewegungsart.
  2. Der beste Schutz vor Verletzungen ist eine gut trainierte Muskulatur.
  3. Gute Lauftechnik ist eine wichtige Voraussetzung für den Marathon oder Triathlon.
  4. Man muss nicht jeden Trend aus der Werbung mit machen, um mit Freude zu laufen.
Barfußtraining unterstützt dich dabei, einen gesunden Laufstil zu entwickeln. Es trainiert die Fußmuskulatur, die neben der natürlichen Stützfunktion auch das Lauftempo (Dynamik) positiv beeinflusst. Das heißt, mit kräftigen Füßen kommst du besser voran! Der Fuß ist anatomisch aufgebaut wie eine natürliche Sprungfeder, die bei einem Marathon oder Triathlon etliche tausend mal arbeiten muss: Abdrücken, dämpfen, abdrücken, dämpfen, abdrücken, dämpfen, abdrücken … Wusstest du, dass in deinen Füßen jeweils rund 25 Knochen und eben so viele Muskeln diese Arbeit leisten? Jeden einzelnen davon kannst du trainieren. Am besten barfuß. Welche Übungen gehören in den Trainingsplan? Sehr effektiv ist es, einen Teil des Lauf-ABCs barfuß auf einem gepflegten Rasen zu absolvieren. Bei kurzen Steigerungsläufen spüren selbst notorische Fersenläufer, dass die Hacke in der natürlichen Laufbewegung niemals zuerst auf den Boden aufschlägt. Das tut nämlich weh. Fast automatisch verbessert sich die Lauftechnik durch das Barfußlaufen. Fußaufsatz, Abdruck, Position der Körperachse nähern sich dem natürlichen Optimum an. Versuche dieses Gefühl in das Training mit Laufschuhen mitzunehmen. Wie hat sich das angefühlt auf dem Rasen? Schon wenige Minuten Barfußtraining wirst du spüren. Deshalb, Vorsicht! Steigere Zeit und Intensität nur langsam und behutsam, um Bänder und Sehnen nicht zu gefährden.

Gib mir 5! Kletterer und immer mehr Läufer schwören auf Fivefingers. Wie hältst du es mit dem Nacktschuh?

Barfuß oder Nacktschuh?

Das Barfußtraining ist eine interessante Trainingsvariante. Wettkämpfe ohne Laufschuhe sind dagegen nur etwas für die Asketen unter den Läufern. Fingerschuhe schützen die Füße vor Schnittverletzungen. Auf der Straße oder im Gelände sind sie deshalb zu empfehlen. Allerdings halten wir einen gepflegten Rasen für ausreichend, um ein grundlegendes Barfußtraining (Lauf-ABC) zu absolvieren. Ich nutze dafür die Seitenauslinie des Fußballplatzes unseres lokalen Fußballvereins, der das gern erlaubt hat (Es geht ja nichts kaputt, schon gar nicht barfuß).

Laufen komplett ohne hat übrigens noch einen weiteren Vorteil: Es ist gleichzeitig eine natürliche Fußpflege.