Barf in Zahlen

Nachdem du in den letzten Beiträgen gelesen hast, was beim barfen so alles gefüttert werden kann, möchtest du jetzt sicher noch wissen, welche Mengen man füttert und wie man das aufteilt. Das ist ganz leicht.

Die 2 % Regel

Merke: Unter normalen Umständen, bei einem normal ausgelasteten, erwachsenen Hund füttert man generell 2 % seines Gewichtes. Als Beispiel, ein Hund, der ausgewachsen ist und 10 Kilo wiegt, würde also als Tagesration 200 g bekommen.

Aber – wie auch beim Menschen, funktioniert auch bei Hunden diese Regel nicht einfach so. Man muss noch einiges mehr beachten. So z.B. ob der Hund mehr Energie verbraucht, weil er sehr aktiv ist oder vielleicht weil er einen anstrengenden „Job“ hat. Du musst da auch ein bisschen Fingerspitzengefühl einsetzen, den Hund beobachten. Bei erhöhtem Bedarf, aus welchem Grund auch immer, solltest du die Rationen höher ansetzen. Nimmt der Hund an Gewicht zu, weißt du, dass du zu viel fütterst.

Barfzaheln

Also anders herum, ist dein Hund zu dick, musst du die Rationen natürlich runter fahren. Hier kann es auch hilfreich sein, den pflanzlichen Anteil etwas zu erhöhen. Allerdings nicht zu hoch, sonst kann es passieren, dass dein Hund Durchfall bekommt.

Die 4 % Regel

Merke: Diese betrifft Hunde im Wachstum, also etwa das erste Jahr. Auch hier ist Beobachtung angesagt, denke immer daran, deine eigenen Mengen legst du auch nicht einfach mit der Waage fest. Halte im Auge, ob dein Hund ausreichend wächst und wie sich seine Statur entwickelt. Generell sagt man, Welpen / Junghunde die gebarft werden, legen meist langsamer an Gewicht zu, was durchaus positiv ist.

Auch trächtige oder säugende Hündinnen haben einen erhöhten Bedarf. Dieser kann sogar bis zu 4 Mal so hoch sein, wie in normalen Zeiten und ist sowohl von der Hündin selber, ihrem Alter, ihrem Gewicht und Zustand, als auch von der Anzahl der Welpen und dem Stadium der Trächtigkeit / Welpenversorgung abhängig. Da dies eine besondere Situation darstellt, sollte man sich entsprechend rechtzeitig mit Informationen dazu eindecken.

Die 20 / 80 Regel

Merke: Generell kann man die Gesamtmengen in etwa 80 % tierische Quelle und etwa 20 % pflanzliche Quelle aufteilen. Diese Aufteilung kann man auch auf den ganzen Tag, bzw. einen längeren Zeitraum sehen. Heißt, du musst jetzt nicht bei jeder einzelnen Mahlzeit immer genau 80 % Fleisch und 20 % Gemüse etc. einhalten. Das kann durchaus variieren. Wichtig ist, dass das Gesamtergebnis dieser Vorgabe in etwa entspricht.

Du kannst ja z.B. auch mal einen Fleischfrei-Tag machen, dafür bekommt dein Hund dann bei anderen Mahlzeiten z.B. nur einen fetten Knochen oder nur mal eine Portion Innereien. Manche sagen sogar, dass es grundsätzlich besser ist, tierische und pflanzliche Quellen zu trennen, da sich die Nährstoffe so nicht gegenseitig behindern könnten.

Ein paar Beispielrezepte für einen erwachsenen Hund, 10 kg, normal aktiv:

Tagesration ca. 200 g, aufgeteilt in:

  • Tag 1: 160 g Rindfleisch, 30 g Spinat, 10 g Joghurt, Schuss Leinöl
  • Tag 2: ½ Kehlkopf (ca. 150 g), 2 Esslöffel Haferflocken, 30 g Gemüsemix, Schuss Leinöl
  • Tag 3: 160 g Hähnchenkarkassen, 40 g Mix aus Banane, Möhren und Blattsalat, Schuss Hanföl
  • Tag 4: 200 g Pansen
  • Tag 5: 100 g Gemüse, 50 g Hüttenkäse, 50 g Apfel/ Banane-Mix, Schuss Hanföl

Je nachdem wie man es handhaben möchte, kann man erwachsene Hunde 1-mal oder 2-mal  täglich füttern. Bei uns wird zwei Mal täglich gefüttert, angelehnt an unsere Gassizeiten. Also erst Gassi, danach Futter, wie ein natürlicher Ablauf: erst jagen, dann fressen.

Nach einer Weile solltest du eigentlich im Gefühl haben, welche Menge dein Hund bekommt. Dann brauchst du keine Waage mehr und außerdem, wie schon gesagt, nicht die tägliche Menge gibt den Ausschlag, sondern die Gesamtmenge. Hinzu kommt dann noch, dass viele Hunde während des Tages gerne die einen oder anderen Leckerchen bekommen. Die müsste man theoretisch ja von der Futtermenge abziehen. Normal dürfte es aber reichen, dies ein wenig zu überschlagen: hat dein Hund viele Leckerchen bekommen, reduzierst du einfach etwas die Gesamtmenge.

Merke: Sei nicht päpstlicher als der Papst. Solange dein Hund keine Anzeichen von Übergewicht zeigt, ist die Menge sicher nicht zu hoch angesetzt. Wenn es dazu kommt, musst du an der Menge halt drehen.

So. Das wären also die Mengen beim barfen. Vergiss nicht, vieles ist individuell. Und bist du unsicher, frag einfach jemand, der sich auskennt (z.B. mein Frauchen :-) ).

Wenn du weitere Fragen hast, darfst du diese auch gerne in den Kommentaren stellen, oder uns schreiben. Wir freuen uns sehr über Feedback.

Im nächsten Teil werden wir dann schauen, ob man beim barfen noch irgendwelche Ergänzungen benötigt und falls ja, welche sinnvoll sein könnten.

Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …

Herzliche Pfotengrüße und bis Donnerstag

Lucy und Anke


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