Im Jahr 2004 wurde in Spanien die Regelung eingeführt, dass Autofahrer mit dreijähriger Fahrpraxis einen Führerschein für ein Motorrad bis 125 cbm erhalten konnten. Den Führerschein nannte man B+3. Er entwickelte sich immer mehr zu einem Hauptproblem, denn die Unfallzahlen bei den Motorrädern gingen danach erheblich nach oben. Jetzt ist man der Meinung, dass wegen Fehlens einer entsprechenden Schulung für Motorräder dieser Führerschein keine gute Idee war. Wer Autofahren kann, der kann noch lange nicht gut Motorradfahren. Also den Führerschein B+3 wieder einstampfen? Geht wohl nicht, da das für ganz Spanien gilt und allein für Barcelona wohl kaum umsetzbar ist.
Als eine der Hauptunfallursachen für Motorradunfälle wurden überhöhte Geschwindigkeit und Alkoholkonsum festgestellt. Die breiten Avenidas wie Avenida Diagonal oder Aragón laden zu förmlichen Rasen ein. Die Hälfte der in schwere Unfälle verwickelten Fahrer hatte zudem Alkohol im Blut. In Spanien darf man zur Zeit noch 0,60 mg/l Alkohol im Blut haben. Es gibt Bestrebungen diese Grenze auf 0,15 mg/l herabzusetzen. Als weitere Ursache wurde ausgemacht, dass viele Fahrer einen offenen Helm benutzen. Ein geschlossener Helm würde die Zahl der schweren Verletzungen nach Ansicht von Fachleuten vermindern. Eine Verschärfung der Strafen ist in Diskussion. Vor allem wird überlegt, ob man dem Betroffenen bei schweren Verstößen nicht das Motorrad für eine bestimmte Zeit entzieht.
Informationsquelle:
Urgencias (reales) de las motos