Hola!
Nach einer Woche Blogpause melde ich mich heute, am Freutag, äh Freitag zurück. Aber dieser post wird wirklich ein Beitrag für den Freutag und auch für die H54F , denn ich hatte letzte Woche wirkich viele Gründe zur Freude und reich an Highlights war sie auch. So voll, dass ich erst mal all die Eindrücke verarbeiten und die Bilderflut erst mal sichten, sortieren und in postgeeignete Häppchen verpacken musste.
Ich habe schwer überlegt, wie ich euch meinen Viertage-Tripp nach Barcelona vermitteln kann, und bin zu dem Entschluss gelangt, für jeden Tag einen Fotobericht zu schreiben.
Das heißt also, es gibt in den nächsten Tagen hier viermal viele Bilder und Infos über diese Stadt voll toller Architektur, Nationalstolz und Geschichte.
Meine liebste Reisefreundin und ich machten uns am Samstag, im regnerischen Dunkel, um 6.30h von Weeze mit dem Flieger nach Girona auf und waren nach ca. 1 1/2 Stunden Busfahrt dann mitten in Barcelona.
Zu Fuß ließen wir dann schon mal den blauen Himmel, die Wärme und die wunderbaren Plätze und Gebäude auf uns wirken. Da wir echt früh unterwegs waren, gönnten wir uns in dem netten Cafe El Cafe Blue Project, (irgendwo in einem Seitensträsschen vom Arc del Triomf), der Carrer de la Princessa, ein Frühstück.
So gestärkt setzten wir unseren Weg zum Hotel Gaudi fort. Es liegt superzentral, in einer Nebenstrasse von La Rambla. Das hört sich nach viel Rummel an, war aber erfreulich ruhig, denn genau gegenüber ist der Palau Güell, der Abends und Nachts ja geschlossen ist, und der wahrscheinlich von der Polizei gut bewacht wird.
Unser geräumiges Zimmer war nach vorne raus, wir schauten also direkt auf den Palau Güell.
Der Knaller war die Dachterasse, von der aus man auf das Dach des Gaudi-Hauses schauen konnte und auch einen wunderbaren Rundumblick auf Barcelona hatte. Was da so türkis schimmert ist ein Minipool. Leider haben wir die Terasse viel zu wenig genutzt, da wir immer bis spät in der Nacht unterwegs waren.
Nach einer kurzen Pause stürzten wir uns dann in unser Abenteuer Barcelona.
Der Einfachheit halber überquerten wir nur die Straße und besuchten den Palau Güell. Von außen sieht er, bis auf die Kamine, gar nicht so “Gaudimässig” aus, es ist aber auch sein erster Großbau aus dem Jahr 1890.
Innen ist dieses Gebäude, das der Familie des Fabrikanten Güell, sowohl zum Wohnen, als zum Repräsentieren diente, allerdings voll ausgefallener Ideen und sehr imposant.
Besonders gefallen hat mir die Dachterasse mit den typischen Gaudi-Kaminen.
Ich könnte euch hier zig Fotos vom Interieur des Palau zeigen, aber sie werden der Pracht kaum gerecht.
Nach so viel Kunst mussten wir uns erst mal wieder stärken und besuchten den La Bouqueria-Markt seitlich von der Rambla.
Was für ein Genuss für das Auge und den Gaumen, aber wir waren sehr bescheiden, und haben die Früchte im Becher genossen, und (unbedingt) einen Kaffee zum Wecken der Lebensgeister.
Denn wir hatten ja noch viel vor, wollten wir uns doch Fahrräder leihen und auf den Berg Montjuïc radeln. Als erprobte Radler haben wir uns tapfer durch den Verkehr geschlagen, wobei wir leider ohne Radfahrkarte unterwegs waren, und so wahrscheinlich den ein oder anderen Radweg einfach nicht gefunden haben.
Vorbei am Hafen, durch den Parc De Montjuïc, landeten wir schließlich am Katalanischen National-Museum (MNAC) mit der imposanten Treppen- und Brunnenanlage davor.
Der Font Màgica wird abends mit einer Ton-Licht-Show illuminiert. (Aber das ist eine andere Geschichte…)
Wir statteten dem Museum noch einen kurzen Besuch ab, denn nach 17h ist der Eintritt frei. Inzwischen war es 18h und das Museum hatte noch 2 Stunden geöffnet. Es umfasst einen 1000-jährigen Querschnitt katalanischer Kunstexponate aller Art. Wir hatten uns allein auf die Moderne beschränkt, Gaudi & Co. Dann ging es aber schon weiter, da wir die Räder pünktlich am Verleih abgeben wollten. (Wir haben übrigens beschlossen, bei einem weiteren Besuch Barcelonas mal eine geführte Radtour mitzumachen)
Nachdem wir und die Räder wohlbehalten, nach einer Fahrt über die Rambla, wieder am Fahrradverleih angekommen waren, war es höchste Zeit, mal was zu futtern, und zwar möglichst schnell!! Aber nett sollte es doch sein, und nicht mitten auf der La Rambla.
Darum suchten wir uns den, sicher auch sehr touristischen, aber stilvollen Placa Reial aus und speisten dort im netten Ambiente im La Terassa del Do, allerdings beschränkten wir uns auf Tappas, und gönnten uns dann als Nachtisch ein köstliches Eis in einer Nebenstrasse.
Und wer jetzt meint, wir hätten so langsam mal ins Hotel zurückkehren sollen, denn der Tag hatte ja um 4 Uhr angefangen,der kennt uns beide nicht.
Wir sind, allerdings mehr zufällig, in einen Umzug, den correfog, geraten. Auf einmal war die Straße erfüllt von Trommeln und es schoben sich im Wechsel “gruselige” Riesenungeheuer, z. b. Drachen und Trommelgruppen (teils mit fantastischen Choreografien), über die Straße im El Gotic, dem Gotischen Viertel.
Abwechselnd wurden wir, das Publikum am Straßenrand mit Konfetti beworfen, oder mit Wasser bespritzt. Alles eine Riesengaudi!
Und alles wegen des Festes La Merce, einer Schutzheiligen Barcelonas. Überhaupt waren um dieses Wochenende herum auf jedem größeren Platz Bühnen aufgebaut und Veranstaltungen.
Der Umzug endete wohl am Monument a Colom, (von der der alte Kolumbus runterschaut) mit einem großen Feuerwerk. Wir ließen uns aber in die andere Richtung treiben, um vor dem Rathaus auf eine Menschmenge zu treffen, die gebannt auf die Uhr oberhalb des Portals schaute. Und schon ging eine Musik-und-Lightshow der besonderen Art los, die das Gebäude immer wieder verwandelte.
Wir beendeten den Abend dann bei, immer noch 23 Grad (laut Anzeige am Strand) mit den Füssen im Sand und dem Blick auf die Nachtpaddler auf dem Meer.
Und dann, ja dann waren selbst wir am Ende… dieses Tages und vor allem unserer Energie.
Bona nit, Barcelona