Vor allem die Bettwanze fühlt sich wieder wohl in Barcelona's Betten. Besonders beliebt scheinen die etwas preiswerteren Hotels zu sein. Sie tummeln sich auch gerne in Wohngemeinschaften und Wohnungen von Einwanderern.
Dank DDT sollen die Wanzen bereits einmal kurz vor dem Exitus gestanden haben. Nachdem man aber erkannt hat, dass DDT wesentlich gefährlicher als die vergleichsweise harmlosen Wanzenbisse war und man dieses Gift verbot, konnten sich die Wanzenpopulationen wieder erholen, zumal sie inzwischen auch Resistenzen gegen DDT entwickelt hatten. Aber man gibt auch technischen Neuentwicklungen wie Heizung und Klimaanlage die Schuld, die dem Insekt eine angenehme Fortpflanzungsumgebung bieten. Die katalanischen Schädlingsbekämpfer empfehlen deshalb präventive Inspektionen durch Fachleute der Seuchenbekämpfung, Ausbildung des Reinigungspersonals, häufiges Wechseln der Bettwäsche vor allem in Hotels. Die Hoteliers sind der Ansicht, dass das Wiedererscheinen der Wanzen der Globalisierung und der Zunahme von internationalen Reisen zu verdanken ist. Die Wanzen könnten leicht im Gepäck oder in den Kleidern von Touristen mitreisen.
Die katalanischen Schädlingsbekämpfer rücken dem Insekt nach eigenen Angaben mit einem Cocktail an Vernichtungsmitteln auf den Pelz. Über die Zusammensetzung wird nichts verraten.
Wie kann der Tourist feststellen, ob die Wanzen auch bei ihm in Barcelona zugeschlagen haben? Die Ärztezeitung gibt uns eine Hilfestellung zur Diagnose: "Finden sich bei einem Patienten an unbedeckten Körperstellen, meist der Extremitäten, juckende, eher flache Stiche mit Rötungen so groß wie der Nagel des Kleinfingers, ist womöglich eine Wanze unliebsamer Bettgenosse. Ein weiteres typisches Zeichen sind dunkle Tropfen auf der Haut. Dabei handelt es sich um Wanzen-Kot, der während des Stiches abgegeben wird..."
Informationsquelle: La Vanguardia, Aumenta la presencia de chinches en Barcelona