Barcelona – Drei Tage Sonne und Kultur

Von Friedrich

Barcelona, die Stadt die so viel verspricht und so viele Herzen gestohlen hat, liegt manchmal näher als die Entfernung zuerst vermuten lässt. El Prat, der Flughafen von Barcelona wird von quasi allen Billigfluglinien aus Deutschland aus angeflogen und bietet so ein günstiges und absolut intensives Erlebnis für das verlängerte Wochenende. Von Bremen fliegen wir für ein paar Groschen (20 Euro pro Strecke) ins östliche Spanien und planen einen dreitägigen Schnuppertrip von Barcelona.

Mit dem Bus gelangen wir bequem in die Innenstadt und finden schnell unser Apartment nahe der Ciutat Vella, der Altstadt Barcelonas. Unser Zimmer haben wir günstig über airbnb.de (https://www.airbnb.de/) erstehen können. Ein Service, mit dem Privatmenschen freie Betten, Räume oder ganze leerstehende Wohnungen über kurze Zeiträume vermieten können. Wir haben schon viele gute Erfahrungen so gemacht, auch da sich häufig die Vermieter, als die besten Touristeninformationen entpuppen. 

Als erstes auf unserem Plan steht die Kathedrale La Sue, im Zentrum der Altstadt. Die Kirche ist kostenlos zugänglich zwischen 8:45 – 12:45 und 17:15 – 19:30, und wird Nachmittags häufig für Messen geschlossen. Wir bahnen uns den Weg durch ein Getümmel von Menschen und können anschließend das prächtige Bauwerk von Innen bestaunen. Wir haben Glück, kurz nach unserem Besuch wird die Kirche für eine Ansprache gesperrt und alle Schaulustigen müssen das Gebäude verlassen. Die Kirche ist im klassischen gotischen Stil im 11. Jahrhundert erbaut und ca. 300-400 Jahre fertiggestellt. Sie ist das Herzstück des Stadtteils Barri Gotic und hat uns mit 83 Metern Höhe als imposantes Bauwerk einen Vorgeschmack auf die einzigarte Architektur in Barcelona gegeben.

Ratshaus der Hauptstadt in Katalonien

Strandpromenade

Als nächstes geht es über die ‚La Rambla‘ zum Güell Palace. Der katalanische Architekt Antoni Güell (25. Juni 1852, † 10. Juni 1926) hat Barcelona mit seinen Bauwerken maßgeblich mit geprägt und gewann so weltweite Berühmtheit. Er zeichnete sich durch seinen eigenwilligen Stil aus und setze damit den Grundstein für die Modernismé Catalá. Seine ‚Kunststücke‘ sind über die gesamte Stadt verteilt und sind meist durch viele geschwungener Linien oder farbenprächtige Kachelzusammenstellungen aus. Der Güell Palace ist sein erstes Bauwerk und hat ein Erdgeschoss mit einer Höhe von über zehn Metern. Einen besonderen Blick sollte man außerdem auf die Schornsteine werfen, die reich verziert ein absolutes Güell Merkmal sind.

Weiter geht es durch den ‚Barcelona – Arc de Triomf‘ zum Ciutadella Park, östlich der Altstadt. Der Park überzeugt mit großen Grünflächen und fantastischen Springbrunnen. Wir nehmen uns eine Auszeit, essen ein Eis und genießen die mediterrane Sonne. Papagaie hüpfen vor uns auf den Wegen herum und krächtzen Ihren Neid auf unsere Leckerei. Mit einem Schlenker über die Strandpromenade geht es zurück in die Altstadt. Christoph Kolumbus zeigt mit mahnendem Finger in Richtung Amerika und wir freuen uns in Barcelona gut angekommen zu sein.

Auch unseren zweiten Tag möchten wir dem Architekten Antoni Gaudi widmen und fahren deshalb mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Richtung Norden zum Parc Güell. Hier hat Gaudi einen ganzen Stadtpark hergerichtet, sowie sein eigenes Haus im Grünen unter gebracht. Die berühmte Eidechse empfängt uns am Eingang des Parc Güells und wir machen uns auf den Weg, den kleinen Hügel im Park zu erklimmen, um eine der besten Aussichten über Barcelona zu genießen. Wie auf der ‚La Rambla‘, kann es auch im Park eng werden, weshalb hier ebenfalls auf Taschendiebe aufgepasst werden sollte. Zusätzliche Ablenkung gibt es durch zahlreiche Straßenmusiker, die sich an den besten Spielplätze im Rhythmus abwechseln. 

Auf dem Rückweg wollen wir noch die Casa Míla und das Casa Batlló bewundern. Beide Gebäude wurden ebenfalls von Gaudi entworfen und gelten heute als die ersten Wohnhäuser, die ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurden. Die Außenfassade des Casa Batlló soll das bunte Abendleben in Barcelona darstellen und ist mit Balkonen, die an Faschingsmasken erinnern sollen geschmückt. Beide Gebäude sind gegen eine Gebühr (aktuelle Preise unter http://www.casabatllo.es/en) zu besichtigen und präsentieren eine einzigartige Innenausstattung, sowie ein kleines Museum über Antono Gaudi (Casa Míla). 

Am dritten Tag soll es in Barcelona Süden gehen zum Berg Montjüic. Ich empfehle den direkten Weg durch die Stadt zu gehen, da El Poble-Sec am Fuß des Montjüic ein wunderschönes Viertel ist, in dem sich kleine Cafés, Bäckereien und Läden aneinander reihen. Auf der Spitze des Berges besichtigen wir das Montjüic Castle und genießen erneut den Blick über Barcelona. Von hieraus ist es außerdem möglich den großen Hafen von Barcelona zu sehen, der sich sonst hinter dem Montjüic gut zu verstecken weiß. Während des Abstiegs werfen wir noch einen Blick auf die Sportanlagen, die zu den Olympischen Spielen 1998 errichtet wurden und kommen anschließend zu dem pompösen Abgang zwischen dem Museu Nacional d’Art de Catalunya und der Font Mágica. Diese ist ein 15 mal 65 Meter großes Wasserbecken, welches mit 3600 Düsen seine 3 Million Liter in die Luft befördern kann. Mit Lichteffekten und Musik wird dann zwischen Donnerstag und Sonntag (Sommer) oder Freitag und Samstag (Winter) zu jeweils einem Lied ein Wasserspektakel veranstaltet, welches den gesamten Weg allein Wert ist! 

Die Hauptstadt Kataloniens hat uns in Ihrer Gesamtheit überzeugt und war absolut eine Reise wert. Auch uns Aktivitätstouristen hat die Metropole mit ihrer Abwechslung,  dem Mix zwischen Großstadttrubel und Strandentspannung und seiner beeindruckenden Architektur in seinen Bann gezogen. Besonders gerne denke ich an die kulinarische Vielfalt, der Paella und den Tapas, sowie dem Szeneviertel Cituat Vella zurück. Ich schätze ein Ausflug, wenn auch ein kurzer nach Barcelona lohnt sich in jedem Falle. Alleine um mit all den anderen Überzeugten Mitreden zu können.