Bohnen:
- Café Noir Espresso, Arabica aus Brasilien (Santos), Costa Rica, Sidamo (Äthiopien) und Parchment Robusta aus Indien. Dunkel geröstet.
- Café Noir Crema, Arabica aus Brasilien (Santos), Malabar (Indien), Sidamo (Äthiopien) und Parchment Robusta aus Indien. Mittel geröstet.
Röster: Café Noir, Zürich
Maschine: Dalla Corte DC Pro (Siebträger)
Wo: Limmatstrasse 231, Zürich (Markthalle, Im Viadukt)
Bericht:
Bekanntlich isst das Auge mit und was fürs Essen gilt soll auch fürs Trinken gelten. Für das Auge gibt es in der Bar des neu eröffneten Restaurant Markthalle im Viadukt so einiges: Einerseits die neuste und teuerste Kaffeemaschine aus dem Hause Dalla Corte und andererseits Espresso im Shotglas. Aber eines nach dem anderen. Die Bar steht wie eine Insel mitten in der Markthalle, gleich anschliessend an die Sitzplätze des Restaurants. Sitzen kann man nur auf Barhockern. Insofern ist die Bar wohl weniger für ein gemütliches verweilen konzipiert, sondern eher als Koffeintankstelle für vor, nach, oder während dem Einkaufen gedacht. Doch die teure Espressomaschine im modernen Design ist natürlich ein Kundenmagnet, den zurzeit sind erst wenige davon in Aktion zu finden. Dass der Kaffee von der lokalen Kleinrösterei „Café Noir“ bezogen wird, passt zum Konzept der ganzen Markthalle, in der viele frische und lokale Produkte verkauft werden. Die bestellten Espressi bekommen wir wie bereits angetönt etwas ungewohnt in kleinen Shotgläser serviert, mit einem Löffel drin, ohne Glas Wasser, dafür stellt man uns eine grosse Zuckerdose in Reichweite. Das ganze sieht ganz hübsch aus, erweist sich jedoch als eher unpraktisch, denn die Gläser werden zu heiss um sie bequem halten zu können und der Löffel ist beim Trinken etwas hinderlich. Aufgrund der fehlenden Untertasse wäre die einzige Lösung den Löffel auf die Bar zu legen, was aus diversen Gründen auch nicht so toll ist. Wer auf Gläser ohne Henkel setzt, dem seien an dieser Stelle zum Beispiel die doppelwandigen Gläser eines gewissen dänischen Herstellers mit globaler Bekanntheit empfohlen, denn diese bleiben innen heiss und aussen kühl. Zubereitet wurde der Kaffee mit der nötigen Sorgfalt, Verwendung eines Handtamper inklusive. Der Espresso schmeckt kräftig mit einer leichten Bitternote im Hintergrund, aber ganz anständig. Wer es kräftig und süditalienisch mag, kommt hier auf seine Kosten. Die italienischen Baristi scheinen zwar noch nicht 100% eingespielt und wissen leider auch nicht viel über den Kaffee, auf die Maschine sind sie jedoch sehr stolz, was man ihnen auch nicht wirklich übelnehmen kann. 4 Zürich-Bohnen für einen guten Kaffee und etwas misslungene, wen auch hübsche Innovationen.