Bär, Maas und Spahn – Prototypen der Windschlüpfrigkeit

Von Klaus Ahrens

Der Typ Politker, den beispielsweise Dorothee Bär (CSU), Heiko Maas (SPD) und Jens Spahn (CDU) verkörpern, hat etwas zum Prinzip erhoben, das man früher „sein Mäntelchen nach dem Wind hängen“ nannte.

Obwohl sich so schnell, wie diese Berufspolitiker ihre Meinung der persönlichen Opportunität opfern, eigentlich keine Wetterfahne drehen kann.

Deshalb liegt es nahe zu vermuten, dass keiner dieser drei beispielhaften Opportunisten jemals eine echte Überzeugung hatte. Und wenn doch, hat er oder sie die wohl beim Eintritt ins erste hoch dotierte politische Amt an der Tür abgegeben.

Heiko Maas – ein Jurist ohne Rückgrat und Überzeugungen

NetzDG und Vorratsdaten

Nehmen Sie beispielsweise Heiko Maas (SPD), in diesem Blog mangels Rückgrat gelegentlich als „der Mann mit dem Stock im Hintern“ bezeichnet:

Im Dezember 2014  twittert Maas, er lehne die Vorratsdatenspeicherung heftig ab
Anfang 2015 stellt ihn Sigmar Gabriel vor die Wahl: Vorratsdatenspeicherung oder Tschüß
Im Sommer 2015 legt Maas dann einen Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung vor…

Wenn ich da an Frau Leutheusser-Schnarrenberger (genannt: die Schnarre) von der FDP denke, die lieber ging, als ihre Ideale zu verraten, wird mir wehmütig ums Bürgerherz. Sein „betreutes Umfallen“ erklärt Heiko Maas damit, dass er „früher anders über das Thema gedacht“ hat.

Früher – das waren mal gerade 5 Monate zuvor. Er habe sich aber schon damals gefragt, ob er seine „skeptische Position im Falle eines Terroranschlages wie in Frankreich“ hätte halten können.

Dorothee Bär – bekannt für Visionen und Flugtaxis

#Flugtaxi

Die Pseudo-Ministerin ohne Ministerium und Mitarbeiter Dorothee Bär (CSU) ist als Digitalminisaterin gesprungen und als Staatssekretärin und (einzige) Quotenfrau der bayrischen CSU im Bundeskanzleramt gelandet.

Über Breitbandversorgung spricht die Lady nicht mehr so gerne, denn dafür war sie ja bisher im Verkehrsministerium als Staatssekretärin zuständig – und dabei war die Berufspolitikerin aus Bayern extrem erfolglos.

Ein Interview mit Marietta Slomka in der Nachrichtensendung „Heute“, bei dem Frau Bär sich zu dem Vortrag verstieg, dass man die Frage der Digitalisierung nicht auf die Breitbandfrage „verengen“ dürfe, gipfelte dann in der Feststellung, dass man weiter denken müsse und Bär sagte wörtlich:

„Kann ich mit dieser Infrastruktur, die wir dann haben, auch mal autonom fahren? Habe ich die Möglichkeit zum Beispiel auch mit einem Flugtaxi durch die Gegend zu können?“

In einem Quiz-Duell gegen einen Sack Bohnenstroh hätte die Frau vermutlich einen schweren Stand…

„Wir brauchen versponnene Ideen“

Durch diesen traurigen Versuch einer völlig inkompetenten und überforderten Pseudo-Ministerin für Digitales sorgte Frau Bär dafür, dass der Hashtag #Flugtaxi die Trend-Themen auf Twitter tagelang beherrschte.

Mit dem Breitbandausbau allein werden wir unser Wachstum und unseren Wohlstand nicht erhalten können – mit Flugtaxis aber schon? Die Frau sollte dringend mal einen Realitätscheck machen!

Jetzt will dies vor Sachverstand nicht wirklich triefende bayrische Trachtengirl sich fachlich von Jugendlichen im Teenager-Alter beraten lassen.

„Ich stelle mir vor, dass wir einen externen Thinktank von Jugendlichen aufbauen, der uns berät und nicht in die Mühlen der Bürokratie eingebunden ist. Jugendliche sehen in der Digitalisierung das Kommende tatsächlich oft früher als Erwachsene“sagte eine sehr von sich selbst überzeugte Dorothee Bär der „Welt“.

In der Regel bin ich ja nicht um einen Kommentar verlegen, aber da fehlen mir einfach die Worte…

Jens Spahn – der Rechteste der Rechten in der CDU

The Dark Menace

Jens Spahn (CDU) ist die Hoffnung der Konservativen und Erzkonservativen in der CDU – und so gibt er sich auch. Zum Wochenende widersprach der designierte Gesundheitsminister seiner Chefin und „Mutti“ Merkel schon in Sachen Aufnahmestopp für Ausländer bei der Essener Tafel – obwohl das wahrlich nicht zu seinem Bereich als kommender Gesundheitsminister der werdenden GroKo gehört.

Niemand brauche in Deutschland hungern, wenn es die Tafeln nicht gebe, versteigt sich der Gesundheitsminister in spe in extreme Fake News.

Dabei gibt es sogar sehr viele Menschen in Deutschland, die trotz Hunger nicht zur Tafel gehen – und zwar nicht, weil sie Angst haben, von Türken oder Syrern geschubst oder gar verhauen zu werden…

Aber bevor so ein extrem rechter CDU-Mann zugibt, dass die Sätze für Hartz4 und Rentner in Grundsicherung einfach zu niedrig sind, verbiegt er lieber die Wirklichkeit.

Hier geht es wohl wie bei der bayrischen CSU darum, rechter als die AfD aufzutreten – in der Hoffnung, dann statt der AfD gewählt zu werden.

Nach einem Hintergrundbericht zur Bundestagswahl vor 5 Monaten im Stern mit dem Aufreißer „Jens Spahn—jung—schwul—konservativ“ ist der Rechteste in der CDU aus Ahaus im Kreis Borken ja schon als der kommende Bundeskanzler nach Angela Merkel gesetzt. Ich kann nur hoffen, dass es so nicht kommt.

Schlechte Aussichten für eine gute Zukunft mit solchen Politikern

Wer diesen Typ Politiker für die Zukunft hält, braucht doch eine neue Kneifzange, wenn seine Hose mal wieder nicht zugehen sollte. Für mich sind sie durch die Bank eine dunkle Bedrohung der Zukunft unseres Landes und der ganzen Welt.

Alle diejenigen, die die heutigen Politiker inzwischen nur noch als verlogene und machtgeile Pöstchenjäger sehen, wählen dann bei nächster Gelegenheit entweder die AfD oder gehen erst gar nicht mehr zur Wahl.

Dank an Dorothee Bär, Heiko Maas und Jens Spahn stellvertretend für die vielen ungenannten Gesinnungsgenossen!

Bilder:
Heiko Maas, Sandro Halank, CC BY-SA 3.0
Dorothee Bär, Gerd Seidel, CC BY-SA 3.0
Jens Spahn, Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.o