Bankkartenzoff

Der eheliche Frieden ist ein fragiles Ding. Manchmal braucht es nichts weiter als eine Bankkarte, um ihn ins Wanken zu bringen. Eine Bankkarte, die eigentlich in mein Portemonnaie gehörte, aber wieder mal bei “Meinem” gelandet ist, weil der den Code für seine Karte noch immer nicht aktiviert hat. Weil “Meiner” gerade in einer ganz anderen Ecke der Schweiz unterwegs ist, kann ich dieser Karte nicht habhaft werden, weshalb ich dann bei Eiseskälte mit vier unternehmungslustigen Kindern am Bahnhof stehe, den geplanten Ausflug abblasen muss und mir irgendwie vorkomme, wie eine unterdrückte Frau, der man Auto und Bankkarte wegnimmt, damit sie nicht zu weit von zu Hause weggeht. 

Wie um alles in der Welt soll ich da die eiserne Regel einhalten, nicht bei den Kindern über den Papa zu schimpfen, wie nicht zum Handy greifen, um ihm gehörig die Meinung zu sagen, wie nicht noch lauter zetern, weil er mal wieder nicht rangeht? Aber “Meiner” kennt mich inzwischen gut, er weiss, dass ein Rückruf, ein “Stimmt, ich habe Mist gebaut”und ein paar nette Mitbringsel ausreichen, um mich zu besänftigen.

Nun ja, eigentlich würde das “Stimmt, ich habe Mist gebaut” vollends reichen, aber sagt ihm das bitte nicht, die Mitbringsel sind nämlich auch ganz nett. 

prettyvenditti.jetzt

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