Ohne mobiles Internet zur Wahlurne
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation in Bangladesch hatte die Mobilfunkbetreiber des Landes angewiesen, wegen der am gestrigen 30. Dezember stattfindenden landesweiten Parlamentswahl die schnelleren mobilen Datennetze 3G und 4G komplett abzuschalten. Die Abschaltung dauerte bis Beginn Mitternacht an, teilte dazu Al Jazeera mit.
Internetsperre soll Wahlbeeinflussung verhindern
Ein Sprecher der Behörde sagte nach Informationen von Al Jazeera, diese Entscheidung sei gefällt worden, um Gerüchte und Beeinflussungen rund um die Wahl zu unterbinden.
Es gebe aber auch Befürchtungen, dass Wähler durch Gewalt oder Einschüchterungen von der Stimmabgabe abgehalten werden könnten. So hätten beispielsweise Sicherheitskräfte des Landes am Samstag acht Personen festgenommen, die zwei Tage vor der Wahl in den Sozialen Medien entsprechende Gerüchte verbreitet haben sollen, schreibt Al Jazeera.
Am Wahltag ist es etwas zu spät, um Fake News zu verhindern
Ähnlich drastische Maßnahme gab es in Bangladesch schon einmal im August dieses Jahres. Dabei ging es darum, die schon mehrere Tage andauernden Proteste von Schülern einzudämmen.
Zur Verhinderung von Wahlbeeinflussung kommt eine solche Aktion erst am Wahltag aber ganz eindeutig viel zu spät.
Fake News brauchen zur Entfaltung hrer desinformativen Wirkung schon einige Tage, einige Wochen oder sogar Monate, um ihr Potential zu entfalten – darüber müssen die Bangladeshis wohl noch einmal nachdenken…