Wenn ich die abgefahrenste, geilste und krasseste Stadt der Welt benennen müsste, dann wäre das noch vor Köln. Krung Thep Maha Nakhon – Die Stadt der Engel – Bangkok! Ich bin das siebente Mal hier und jedesmal wieder flasht diese Metropole voller Gegensätze mich wie keine andere. Der Trubel, die Gerüche, die Hochhausschluchten, der Verkehrsinfarkt, der Lärm, die unzähligen Menschen, Geschäfte und Garküchen, aber egal wie laut und chaotisch diese Stadt ist, die Bewohner strahlen immer eine tiefe buddhistische Ruhe und Gelassenheit aus. Niemand ist gestresst oder genervt, keiner hupt aggressiv andere Verkehrsteilnehmer an oder schimpft in der Warteschlange. Es würde auch nicht helfen – im Gegenteil. Man kann sich gegen diese Megacity nicht auflehnen, man muss einfach in ihrem Strom mitschwimmen. Das geht erstaunlich leicht.
Wir landen pünktlich zum Sonnenaufgang. Für Danni ist es der allererste Kontakt überhaupt mit asiatischem Boden. Sie ist mega aufgeregt auf diesen Exkurs. Ich musste in der Vergangenheit viel Überzeugungsarbeit leisten, weil sie unsicher war, ob sie mit der Kultur klar kommt, und weil sie als leichte Aviophobikerin Angst vor dem langen Flug hatte. Ich bin daher noch viel aufgeregter als sie, weil ich noch nicht weiß, wie sie das alles finden wird. In den nächsten Tagen wird sie entweder genauso geflasht von diesem Land sein wie ich, oder alles ganz schrecklich finden und ganz schnell wieder nach Hause wollen. Bangkok gibt einem Newbie da natürlich direkt und völlig unverblümt einen mitten auf die Zwölf. Ich kenne noch genau meine ersten Gedanken bei meinem Erstkontakt mit Bangkok: „Ach du scheisssse, was geht den hier ab?!?“ Sie wirkt erstmal leicht müde und berauscht. Es bleibt spannend…
Unsere 5 Lieblingsorte in Bangkok
2 // Zoom Sky Bar: über den Wolken schweben
3 // Secret Pedestrian Highway
4 // Großstadtoase Lumpini Park
5 // Streetfood macht glücklich!
Anreise & Unterkunft
Karte
Fazit
1. Thaimassage im Wat Pho
Am ersten Tag fahren wir erstmal mit dem Boot von Saphan Taksin flussabwärts zu den üblichen Verdächtigen. Königspalast, Wat Pho, Amulettmarket, Khao San und Rambuttri. Danni ist begeistert, ich freue mich. Da der ehrwürdige König Bhumibol erst vor wenigen Monaten verstorben war, ist um den Königspalast herum eine Menge los. Massen von Trauergruppen allesamt in schwarz gekleidet, Stände an denen es Essen und Getränke für alle gibt, Zelte für medizinische Versorgung, alles ist perfekt organisiert und kostenlos, damit die Thais ohne Sorge um ihren König trauern können. Die Stimmung wirkt trotz des Anlasses nicht bedrückend, sondern viel mehr fröhlich und leicht, die Menschen feiern und freuen sich miteinander. Der beliebte König genoß großes Ansehen beim Volk.
Wenn man vor hat sich eine Thaimassage zu gönnen, dann HIER! Denn auf dem Gelände des Wat Pho befindet sich auch die renommierte Thai Traditional Medical and Massage School. Hier kann man sich über verschiedene Kurse aus- und weiterbilden lassen, und sich (so wie Danni) einfach nur massieren lassen. Nach einem langen Tag zu Fuß eine wahre Wohltat! Die Preise für eine Massage starten bei 260 Baht.
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2. Zoom Sky Bar: über den Wolken schweben
Natürlich möchte ich wie jedes Mal auch neue tolle Spots entdecken. Einen dieser neuen Orte besuchen wir am Abend pünktlich zum Sonnenuntergang. Wir fahren mit einem bangkoktypisch verrückten Taxifahrer zum Anantara Hotel und sind ein bisschen spät dran, denn die Sonne geht in einer halben Stunde unter. Wir fahren mit dem Aufzug hinauf in die 38. Etage, denn dort ist die Zoom Bar. In edel entspanntem Ambiente kann man hier an einem der Balkonplätze mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt leckere Cocktails schlürfen. Das ist aber noch nicht alles. Von hier geht es noch zwei Etagen über eine Treppe hinauf zur Rooftop-Bar auf dem Dach des Gebäudes. Hier hat man dann auch nur noch Luft über seinem Kopf. Die Aussicht ist umwerfend. Egal in welche Richtung man schaut, man sieht nur ein Häuser-, Straßen- und Wolkenkratzermeer, soweit das Auge reicht. Wen das noch nicht beeindruckt hat, der wird spätestens nach dem Sonnenuntergang ins Staunen verfallen, wenn alle Gebäude und Straßen in tausenden Farben und Lichtern blinken und leuchten, während eine kleine Jazzband „Girl from Ipanema“ spielt.
Die Vorstellung, dass wir die Stadt aus einer Perspektive sehen können, die die meisten Einwohner der Stadt niemals erleben werden, trifft uns tief in der Brust, und es muss erstmal ein Taschentuch her. Wenn meine Informationen richtig sind, ist die Zoom Sky Bar die einzige Rooftop-Bar in Bangkok, die legere Kleidung akzeptiert. Man sollte aber trotzdem nicht unbedingt Dresscode „Ballermann“ wählen. Die Preise für Cocktails und andere Getränke sind absolut fair. Ich hatte den Besuch einer Rooftop-Bar bislang unterschätzt und daher auch erst dieses Mal unternommen, aber im Nachhinein war das einer der stärksten Eindrücke, die ich in meinen Thailandreisen insgesamt erlebt habe.
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3. Secret Pedestrian Highway
Danni entdeckte bei ihren Vorrecherchen im Internet, dass es wohl einen recht unentdeckten Hochweg mitten durch die Stadt gibt, dessen Einstieg auch nicht einfach zu finden ist. Ich hatte auch noch nie davon gehört. Viele Informationen dazu findet man nicht, und so verlassen wir uns auf unsere Pfadfinderqualitäten und machen uns auf die Suche.
Von der Skytrain Haltestelle Asok sind es etwa 500 Meter bis zum Einstieg oberhalb des Weihers vom Benjakitti Park nahe des CTI Towers. Hier muss man dem Khlong auf der linken Seite Richtung Westen folgen. Nach ein paar hundert Metern kann man den grünen Fuß- und Radweg kaum übersehen. Nachdem es anfangs ebenerdig neben dem Wasser entlang geht, führt es uns Treppen hinauf, und der Weg wird zu einem Skywalk. Von der erhöhten Position aus hat man einen guten Einblick in die kleinen Seitengassen, in denen ganz einfache und ursprüngliche Holzhäuser stehen, während sich im Hintergrund riesige moderne Wolkenkratzer aufbäumen.
Man fühlt sich auf dem ca. 1,5 Kilometer langen Weg wie in einer Blase der Ruhe. Man überquert zwar ein paar Mal ein paar große mehrspurige Straßen, aber weitestgehend läuft man über ruhigen Gässchen. Wären nicht die Hochhausriesen im Hintergrund, könnte man sich auch in einem kleinen Dorf wähnen. Der Pedestrian Highway endet an der nordöstlichen Ecke des Lumphini Parks.
Unsere Tour haben wir übrigens als GPS Track bei komoot aufgezeichnet.
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4. Großstadtoase Lumpini Park
Wenn man nicht über den Pedestrian Highway zum Lumphini Park laufen will, kann auch auch mit dem Skytrain bis Sala Daeng fahren oder mit der Metro bis Lumphini. Der etwa 58 Hektar große Park im Stadtteil Pathum Wan ist ein beliebter Rückzugsort für die Bewohner der Stadt, die hier allmorgendlich auf den großen Wiesen Tai Chi praktizieren. In den zwei künstlich angelegten Seen und dem Flusssystem leben viele bis zu zwei Meter lange Warane und Silberreiher. Der beinahe rechteckige Park wurde vor ca. 100 Jahren von König Rama VI auf königlichem Gebiet angelegt und erinnert mich mit den modernen Hochhäusern drum herum ein wenig an den Central Park in New York in asiatisch.
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5. Streetfood macht glücklich!
Eins kann man sicher über die Thais sagen: entweder sie kochen, oder sie essen, oder sie transportieren Essen. Ein Leichtes sich davon anstecken zu lassen. Ein wahrer Luxus ohne Plan einfach auf die Strasse zu gehen und immer (so unsere Erfahrung) etwas Leckeres und frisch Zubereitetes zu bekommen. Während unser gesamten Thailandreise buchen wir nichts im Voraus, lassen uns nur von unserem Hunger leiten. Dabei haben wir am Besten auf der Straße gegessen und nie Probleme gehabt in Sachen Frische.
Mit einer kleinen feinen Shoppingtour lässt sich eine Erkundung der pittoresken Cafés und Restaurants auf der Rambuttri verbinden. Aber auch mitten in dem Thaiviertel, in dem wir wohnen, werden wir fündig. Vor dem nahe der Haltestelle Saphan Taksin gelegenen Robinson Department Einkaufszentrum wird am späten Nachmittag ein kleiner Foodmarkt aufgebaut. Pad Tai für 10 baht, Sushi 5 Baht und vieles mehr. Hier wird man für kleines Geld lecker satt, wenn man von seiner Stadtabenteuertour zurück kommt. Auch in den kleinen Gassen drum herum sind überall Essenstände aufgebaut.
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Anreise & Unterkunft
Aussicht von unserer Unterkunft über Saphan Taksin
Wir residieren geostrategisch sinnvoll in einem Apartment im Station Building 2 unweit von Saphan Taksin. Hier hat man unzählige Straßenrestaurants, Garküchen, 7-Elevens, Einkaufszentren und direkte Anbindung zum Skytrain und zu den Wassertaxis auf dem Chao Phraya. Man gelangt von hier aus schnell überall hin (Anbindung zum Skytrain und Fähre Saphan Taksin), und das Leben ist sehr authentisch und kaum touristisch.