Zumindest mental. Bangkok ist eine dieser Städte, die man nie wieder vergisst. Die Metropole gehört nicht zu den Städten, die man, zum Beispiel weil sie gerade nicht so in die Reiseroute passen, problemlos durch eine andere, praktischer gelegene Stadt ersetzen oder einfach weglassen kann. Oft habe ich vor unserem Besuch gehört: „Bangkok liebt man, oder hasst man. Dazwischen gibt es nichts.“ Jetzt weiß ich, dass diese Aussage wahr ist.
Bangkok ist laut. Es ist dreckig. Es riecht gelegentlich streng. Es hat kein leicht verständliches Straßensystem. Es ist oft unfair zu Touristen. Es ist chaotisch. Es ist unerträglich heiß. Und ich habe es von der ersten Sekunde an geliebt. Eine rationale Erklärung für diese Liebe gibt es sicherlich nicht. Aber so ist die Liebe nunmal: manchmal unberechenbar und völlig irrational. Als wir mit dem Taxi in die Stadt hineinfuhren, hatte ich sofort Schmetterlinge im Bauch. Sie wurden mehr, als ich zum ersten Mal den Lumphini Park mit der atemberaubenden Skyline im Hintergrund aus unserem Hotelzimmer im 26. Stock des Sofitel So Bangkok gesehen habe. Und sie verdoppelten sich mit jedem Schritt, den ich hinein in das bunte, laute Treiben setzte.
Seit der ersten Sekunde in der Stadt kann ich nachvollziehen, warum Bangkok polarisiert. Entweder man spürt die Magie der Stadt sofort, oder eben nicht. Das bunte Chaos haut einen gleich um, oder gar nicht. Ich habe in den letzten Tagen ein paarmal versucht, zu erklären, was genau mir an Bangkok so gefallen hat. Vergeblich. Klar, die verschiedenen Tempelanlagen, der Königspalast, oder auch der Lumphini Park sind toll. Aber sie sind nicht der Grund, warum ich mich in die Stadt verliebt habe. Es ist das große Ganze, das mich begeistert hat.
Normalerweise sind mein Mann und ich relativ vorsichtige Reisende. In Bangkok war davon nichts mehr zu spüren. Einfach irgendwo aus dem Taxi oder vom Boot steigen, ohne wirklich zu wissen, wo man ist, und dann völlig plan- und orientierungslos durch die Straßen ziehen? Normalerweise fast undenkbar für uns, aber in Bangkok haben wir es wie selbstverständlich getan. Nachts im Dunkeln zu Fuß los, ohne vorher online oder beim Hotel-Concierge abgecheckt zu haben, wie sicher die Gegend ist? Ja, in Bangkok gerne. Obwohl Bangkok irgendwie chaotisch ist und von Menschen nur so wimmelt, habe ich mich dort keine Sekunde unsicher gefühlt. Egal wohin wir uns verlaufen hatten, und durch welche sonderbaren Straßen wir liefen, es war immer toll und spannend.
Mit Sicherheit wird es in den nächsten Wochen noch einiges über Bangkok hier im Blog zu lesen geben. Und ich nehme stark an, dass wir die Stadt irgendwann wieder besuchen werden.