Bandscheibenvorfall – Diskushernie

by Roland Späht | 15.06.2018

Bandscheibenvorfall: Wenn der Faserring bricht

Jeder hat schon mal vom Bandscheibenvorfall gehört. Und wenn es einem mal so richtig in den Rücken fährt ist das meist die erste Vermutung die man hat. In 98% der Fälle ereignet er sich im Bereich der Lendenwirbelsäule da dort die Belastung der Bandscheiben auch am höchsten ist. Allerdings hat nur jeder zwanzigste Deutsche im Laufe seines Lebens wirklich eine Diskushernie. Lerne die Ursachen kennen und was Du dagegen tun kannst.

Was erfährst du in diesem Artikel?

1. Zuerst lesen!

Wie ist dieser Artikel zu lesen? Du hast von einem Bandscheibenvorfall schon mal gehört und möchtest Dir einen kurzen Überblick über die Erkrankungen verschaffen? Du hast bereits Rückenbeschwerden und versuchst Dich über mögliche Ursachen aufzuschlauen?
    Lies Dir als erstes die durch, wenn sie teilweise oder gänzlich auf Dich zutreffen ist es sinnvoll den kompletten Artikel zu lesen.
Du leidest bereits an einem Bandscheibenvorfall und bist auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten, die Dir eine Linderung verschaffen?

Wir möchten Dich an dieser Stelle über Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und therapeutische Maßnahmen bei einem Bandscheibenvorfallinformieren. Darüber hinaus werden alternative Behandlungsmethoden beschrieben, die Dir eine Linderung verschaffen sollen.

2. Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Aufbau und Funktionsweise der Bandscheibe

Die Bandscheiben sind die "Stoßdämpfer" der Wirbelsäule, die Stöße z.B. beim Hüpfen abfedert. Außerdem sorgen sie für eine gleichmäßige Druckverteilung auf die Wirbel und schränken die Bewegungsfreiheit der Wirbelsäule ein. Das ist mit einer Schutzfunktion vor dem überstrecken gleichzustellen.

Sie bestehen aus einem gallertartigen Kern (Nucleus pulposus) und einem Faserring (Anulus Fibrosus) aus knorpeligem Bindegewebe. Sie werden von oben und unten durch von den Deckplatten der Wirbelkörper umgeben. Die Elastizität der Bandscheiben wird maßgeblich von deren Wassergehalt beeinflusst.

Im Laufe des Tages nimmt dieser unter Belastung in Form von Sitzen, Stehen oder sonstiger körperlicher Anstrengung, unter Abgabe von Flüssigkeit an das umliegende Gewebe ab. Durch die Entlastung während des Schlafens oder Liegens regenerieren sich die Bandscheiben wieder und der Wassergehalt nimmt zu. Außerdem werden sie währenddessen zusätzlich mit Nährstoffen versorgt.

Im Alter oder durch starke Belastungen sinkt der Wassergehalt in den Bandscheiben. Nun kann es passieren, dass der Faserring kleine Risse bekommt und sich der Gallertkern nach vorne wölbt (Protrusion). Bricht der Faserring und die gallertartige Flüssigkeit tritt aus spricht man von einem Bandscheibenvorfall, auch Diskushernie genannt.

Der Bandscheibenvorfall

Neben den Muskelschmerzen, die den Hauptgrund für Rückenschmerzen darstellen ist der Bandscheibenvorfall die nächst häufigste Ursache. Ca. 5,1% der männlichen und 3,7% der weiblichen Bevölkerung erleiden im Laufe Ihres Lebens eine Diskushernie. Beim klassischen Diskusprolabs bricht der äußere Faserring. Dabei tritt gallertartige Flüssigkeit innerhalb der Bandscheibe aus und übt Druck auf die umgebenden Strukturen aus.

  • Protrusion: Vorwölbung des Faserrings
  • Prolaps: Bruch des Faserrings und Austritt von Bandscheibenflüssigkeit (Bandscheibenvorfall)
  • Sequester: Bruch des Faserrings und Teile der Bandscheibenflüssigkeit verlieren die Verbindung zur ursprünglichen Bandscheibe

Am häufigsten tritt ein Bandscheibenvorfall und zwar zu 90% in der Lendenwirbelsäule auf, darüber hinaus kommt er auch im Bereich der Halswirbel vor, jedoch nur zu annähernd 10%. Ein Vorfall im Bereich der Brustwirbelsäule ist äußerst selten (kleiner 1%). Dabei unterscheidet man drei Fälle:

Oftmals ist ein Bandscheibenvorfall mit neurologischen Ausfallerscheinungen verbunden. Der Grund ist die Kompression nervaler Strukturen im Bereich der Wirbelsäule. Das kann das Rückenmark selbst sein, die Spinalnerven oder die weiter unten im Lendenwirbelbereich verlaufende Cauda-Equina.

Bei der Diagnose ist die das Mittel der Wahl und ist anderen bildgebenden Verfahren überlegen. Heutzutage wird ein Diskusprolabs im Normalfall konservativ behandelt, eine Ausnahme stellt das Cauda-Equina-Syndrom dar. Hier kann ein operativer Eingriff notwendig sein.

Im Laufe der Jahre, speziell ab dem mittleren Lebensalter wird die Bandscheibe zum schwächsten Punkt des Bewegungsapparats. Der Druck den die Bandscheiben aushalten wird immer geringer und somit anfälliger.

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls unterscheiden sich von der Lokalisation. Eine Diskushernie in der Brustwirbelsäule ist extrem selten, kann aber Gefahren für das Rückenmark mit sich bringen (thorakale Myelopathie). Deshalb wird nachfolgend ausschließlich auf die Besonderheiten in den Bereichen der Hals- und Lendenwirbelsäule eingegangen.

Vorab eine kurze Unterscheidung der auftretenden Symptomatik in Abhängigkeit der Art des Vorfalls.

Halswirbelsäule (HWS)

  • Zervikalsyndrom:
    Charakteristisch ist eine verhärtete Muskulatur bzw. Nackensteife. Meist reine Nackenschmerzen, die unter Umständen in den Hinterkopf, die Schultern und evtl. in die Arme ausstrahlen. Eine neurologische Symptomatik liegt nicht vor. Verursacht wird es durch ein Facettensyndrom, einem Schleudertrauma oder wie in diesem Fall den Bandscheiben.
  • Zervikozephales Syndrom (Barré-Liéou-Syndrom):
    Typisch sind Schwindel, Sehstörungen oder Ohrensausen. Auffällig ist, dass die Symptome bei Bewegungen des Halses und Kopfes aussetzen. Verursacht wird es durch Nervenreizungen. Ein chronischer Verlauf wird durch psychosomatische Faktoren der Betroffenen begünstigt.
  • Zervikobrachiales Syndrom:
    hier treten neben den Symptomen eines Zervikalsyndroms auch noch ausstrahlende Schmerzen in die Arme ein. Ergänzt werden diese oftmals durch neurologische Ausfallerscheinungen in den Armen und Händen. Der Auslöser sind gereizte oder geschädigte Nervenwurzel an den Wirbelkörpern C6, C7, C8.
    Die eigentliche Ursache ist eine Kompression der Nerven Plexus brachialis oder cervicalis. Anzeichen sind eine Schwäche in den Muskeln der Schulter, des Oberarms (Bizeps, Trizeps) und den Händen. Begleitet wird diese durch Reflexstörungen an der Bizeps- bzw. Trizpessehne sowie Taubheitsgefühlen.

Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule sind nicht selten. Am häufigsten sind Bandscheiben ober- und unterhalb des betroffen. Darüber hinaus bilden sich Osteophyten die ebenfalls zu Beschwerden führen können. Man unterscheidet in der Medizin drei Arten von Syndromen im Bereich der HWS:

Lendenwirbelsäule (LWS)

Am häufigsten und zwar zu 98% sind die Bandscheiben zwischen den Wirbeln S1/L5 und L5/L4 betroffen. Am häufigsten betroffen sind Männer im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Seltener Frauen, jüngere oder ältere Menschen.

Die Symptome sind dann zumeist länger bestehende Kreuzschmerzen die evtl. Schubweise ähnlich wie bei einem Hexenschuss auftreten. Dieser äußert sich dann bei unkontrollierten Bewegungen heftig und einschießend.

Falls es dann noch zu einem ausstrahlenden Schmerz bis in die Füße kommt (Rückseite des Oberschenkels, über das Knie) spricht man von einer Ischialgie.

Für den Fall, dass aufgrund der Diskushernie der Wirbelkanal verengt wird (Spinalkanalstenose) kann es zu einem Cauda-Equina-Syndrom kommen.

Treten starke Schmerzen im Kreuz länger als eine Woche auf und strahlen diese zudem noch in Bein oder Arm aus sollte ein Arzt aufgesucht werden. Je früher ein angehender oder bereits vorhandener Vorfall erkannt wird und Maßnahmen eingeleitet werden können, desto besser sind die Genesungschancen.

Zusammengefasst sind die möglichen auftretenden Symptome unabhängig davon ob der Bandscheibenvorfall sich im Bereich der Hals- oder Lendenwirbelsäule ereignet hat.

Die häufigste Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist genetisch bedingt. Es gibt viele ältere Menschen über 90 Jahre, die niemals Probleme mit Ihren Bandscheiben hatten. Auf der anderen Seite gibt es bereits Kinder, die eine Diskushernie erlitten haben. Das hat häufig mit der Stabilität des Bindegewebes zu tun.

  • mangelnde Bewegung und dadurch eine schwache Rücken-, Bauch und Gesäßmuskulatur
  • ständiges und unergonomisches Sitzen
  • schwere körperliche Arbeit in gebückter Haltung
  • falsches Heben und Tragen - durch eine gebückte Haltung kann sich der Druck um das 12-fache des gehobenen Gewichtes auf die Bandscheibe übertragen
  • Übergewicht - 2-fach erhöhtes Risiko bei einem von > 27,5
  • ruckartige Bewegungen
  • Reiten oder Mountainbiking (häufig Stoßbelastungen)
  • häufige Drehbewegungen (Tennis oder Squash)
  • Schwangerschaft - das Hormon Progesteron wirkt lockernd auf die Strukturen im Bereich des Beckens (Bänder, Muskeln, Schambeinfuge) und somit auch auf das Bindegewebe des Faserrings. Dadurch kann es auch bei geringen Belastungen zu einem Vorfall kommen.
  • verkürzte Muskulatur und Faszien - langes Sitzen lässt die Beckenmuskulatur kürzer werden (Hüftbeuger). Durch die entstehenden Kräfte, die einen nach vorne ziehen und die Rückenmuskulatur, die dagegenwirkt entsteht ein Kräftedreieck. Die resultierende Kraft drückt auf die Bandscheiben und lässt diese dann schneller verschleißen.

Vielmehr gibt es Risikofaktoren, die einen Bandscheibenvorfall begünstigen:

Bei der Diagnose geht es in erster Linie um die Erfassung der Krankheitsgeschichte (Anamnese). Vor allem die Beschreibung der Situation die die Symptome ausgelöst hat ist für den behandelnden Arzt hilfreich sich eine erste Meinung zu bilden. Wichtig für den Arzt sind Vorerkrankungen oder vorausgegangen Verletzungen vorliegen.

Bei der körperlichen Untersuchung wird der Untersuchende die Beweglichkeit der Wirbelsäule und die damit auftretenden Schmerzen testen. Dazu beugt sich der Patient nach vorne (Flexion) und nach hinten (Extension). Ebenso sind die Beweglichkeit zur Seite und die Drehbarkeit zu überprüfen.

Ebenso kann auf das sogenannte Lasègue-Zeichen untersucht werden. Dabei liegt der Patient auf dem Rücken und der Untersuchende hebt die gestreckten Beine an. Treten Schmerzen auf bevor die Beine im 90°-Winkel zum Körper stehen ist davon auszugehen, dass der Ischias oder Spinalnerven im Bereich der Lendenwirbelsäule komprimiert werden. Dies lässt Rückschlüsse auf einen Bandscheibenvorfall zu.

Ebenso tastet der Untersuchende den Rücken nach Muskelverhärtungen ab und testet die Reflexe der Arme und Beine um neurologische Probleme auszuschließen. Durch bildgebende Verfahren kann die Untersuchung bei Verdacht auf schwerwiegendere Erkrankungen vervollständigt werden.

Dabei ist eine das Mittel der Wahl, damit kann ein sehr detailreiches Abbild der Strukturen des betroffenen Bereiches erstellt werden. Zudem erfolgt keine Strahlenbelastung und der Zustand des Gallertkerns (nucleus pulposus) und des Faserrings (anulus fibrosus) ist genau zu erkennen. Anhand dieser Aufnahmen ist schnell feststellbar ob eine Nervenkompression aufgrund eines Bandscheibenvorfalls vorhanden ist.

Zusätzlich kann eine Myelografie Aufschluss geben. Sie gleicht einer normalen Röntgenuntersuchung jedoch wird dabei Kontrastmittel gespritzt. Auf den Aufnahmen erscheint das Mittel heller und somit kann eine Unterbrechung oder Verengung der Nerven erkannt werden und macht bei neurologischen Ausfallerscheinungen Sinn.

Ein Sonderfall bei der Diagnose stellt das sogenannte Kaudasyndrom dar. Es wird meist durch die oben genannten Erkrankungen ausgelöst und zählt zu den roten Flaggen. Es muss schnellstmöglich behandelt werden um bleibende Schäden zu vermeiden.

Entscheidend für die Art der Therapie sind die Ergebnisse aus dem Patientengespräch, der körperlichen Untersuchung und den bildgebenden Verfahren. Unterschieden wird grundsätzlich nach konservativen und operativen therapeutischen Maßnahmen.

Konservative Therapie

  • manuelle Therapie
  • Physiotherapie
  • Schmerztherapie
  • Naturheilverfahren
  • psychologische Therapie

Heutzutage wird vorwiegend, in ca. 90% der Fälle ein Bandscheibenvorfall konservativ behandelt. Ausnahmen bilden Symptome wie Lähmungserscheinungen (Paresen) oder das Kaudasyndrom. Die konservative Therapie besteht aus einer multimodalen Behandlung. dazu gehören:

Studien zeigen, dass einwurzelige radikuläre Syndrome eine bessere Schmerzreduktion aufweisen als eine zweiwurzelige. Der gleiche Effekt wurde bei der Lokalisation festgestellt, je höher die Nervenreizung liegt. Bei Nervenwurzelreizungen im Lendenwirbelbereich (lumbal) wird die Prognose durch eine stationäre Frühreha verbessert.

Wichtigstes Ziel bei der Therapie ist es eine Chronifizierung zu vermeiden. Die wichtigsten Einflussfaktoren sind psychosomatischer Natur und sollten vom behandelnden Arzt berücksichtigt werden. Stress und Ängste, Depressionen, Somatisierung sowie soziale Faktoren spielen eine Rolle.

Medikamentöse Therapie

Eine Schmerztherapie mittels der Einnahme von Medikamenten dient dazu den Betroffenen wieder aktiv werden zu lassen damit wieder der Alltag bestritten und eine Physiotherapie begonnen werden kann. Außerdem soll eine Schonhaltung vermieden werden, die wiederum zu Überlastungen der Muskulatur führt und somit zu Verspannungen.

Zudem zielt sie darauf ab einen Entzündungszustand zu durchbrechen. In erster Linie werden sogenannte NSAR (nicht sterodiale Antirheutmatika) eingesetzt. Zu diesen gehören Wirkstoffe wie Diclofenac oder

Bei einer längeren notwendigen Anwendung solcher Arzneien sollte zusätzlich ein Protonenpumpenhemmer wie z.B. Pantoprazol verschrieben werden. Bei verspannter bzw. verhärteter Muskulatur können zusätzlich noch Muskelrelaxanzien genommen werden.

Bei starken Schmerzen stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einem kann auf Wirkstoffe wie zurückgegriffen werden oder ein lang wirkendes Lokalanästhetikum in Kombination mit aus der Gruppe der Glukokortikoidein die betroffen Stelle gespritzt werden.

Bei einer medikamentösen Therapie ist darauf zu achten diese so kurz wie möglich zu halten. Dies gelingt nur, wenn weitere Therapien verschrieben werden wie Physiotherapie und alternative Behandlungsmethoden.

Physiotherapie

Eine schnelle Hilfe zur Entlastung der Wirbelsäule und eine damit verbundene Schmerzlinderung liefert die Stufenlagerung. Dabei wird der Druck auf die Bandscheiben im Lendenwirbelbereich reduziert und somit eine Nervenkompression. Unterstützen kann dabei ein Bandscheibenwürfel.

Im Gegensatz zu früher wird Bettruhe nur selten verordnet. Ganz im Gegenteil der Betroffene soll so früh wie möglich in physiotherapeutische Maßnahmen einsteigen.

Das Feld der Physiotherapie kommt bei einem Bandscheibenvorfall durch Krankengymnastik und manuelle Therapie zum Einsatz. Ziel ist es dabei die Rumpfmuskulatur, sprich Bauch, Becken und den unteren Rücken, zu stärken um so die Wirbelsäule zu entlasten. Dies beinhaltet

Auch Massagen, Wassergymnastik und anderer rückenschonender Sport, wie Nordic Walking und Schwimmen können helfen. Die Art des Sports sollte allerdings vorher mit dem behandelndem Arzt abgesprochen werden.

Alternative Behandlungsmethoden

Alternative Behandlungsmethoden helfen im speziellen muskuläre Probleme bei einem Bandscheibenvorfall in den Griff zu bekommen. Verhärtungen können sich negativ auf den Heilungsprozess auswirken.

Zu empfehlen ist eine Wärmetherapie mit Moorpackungen oder Wärmepflastern. Wärme wirkt ebenfalls durchblutungsfördernd und entspannt die Muskeln. Alternativ ist ein heißes Bad oder eine heiße Dusche hilfreich.

Eine weitere schnelle Hilfe sind Kühlpackungen, wie man sie in jedem Supermarkt für Kühltaschen findet. Einfach in ein Küchentuch einrollen und auf die schmerzende Stelle legen.

Eine Akupressurmatte zu verwenden ist heilungsfördernd, sie regt die Durchblutung an und wirkt muskelentkrampfend. Zusätzlich hilft noch progressive Muskelentspannung um das Lösen der Verspannungen zu beschleunigen.

Heilkräuter und Heilpflanzen

Die Naturheilkunde liefert ebenfalls Möglichkeiten durch spezielle Salben und die Einnahme von homöopathischen Kügelchen die Muskulatur und sich geistig zu entspannen. Empfohlen werden an dieser Stelle Arnika und Bryonia.

Den Einsatz von für eine ätherischen Ölen Aromatherapie wirkt entspannend, belebend und schmerzlindernd. Speziell

sind eine wirksame Möglichkeit bei Neuralgien zu behandeln.

Schüssler Salze

Schüssler Salze wie das Schüssler Salz Nr. 7 - Magnesium Phosphoricum wirkt schmerzlindernd und entspannend. Es ist darauf zu achten, dass eine Übersäuerung im Körper nicht vorhanden ist, da dies zu einer Demineralisierung der Knochensubstanz führen kann. Um dem entgegen zu wirken sollte zusätzlich das Schüssler Salz Nr. 9 Natrium Phosphoricum eingenommen werden.

Wer während der Einnahme sicher gehen will, dass der im Körper nicht fällt kann dies mittels Urinproben selbst ermitteln. In der Apotheke gibt es dafür Teststreifen. Es ist allerdings darauf zu achten, dass man den Wert über mehrer Tage zur gleichen Uhrzeit feststellen sollte, da dieser nach Tageszeit und Trinkmenge schwankt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Psyche der Betroffenen. Dies soll eine chronischeRadikulopathie vermeiden. An dieser Stelle sollen Ängste und eine negative Erwartungshaltung bzgl. der Genesung anhand der Vermittlung von Wissen und einer evtl. notwendigen psychologischen Betreuung ausgeräumt werden.

  • aus der Einnahme von Schmerzmitteln,
  • Bewegung,
  • alternativen Behandlungsformen und
  • die Berücksichtigung psychosomatischer Einflussfaktoren

Zusammenfassend macht es die Kombination

aus um die Beschwerden spätestens innerhalb von sechs bis acht Wochen zu beseitigen.

Operative Therapie

Die Meinungen, wann eine Operation notwendig ist, gehen auseinander. Ein nur sehr geringer Anteil der Bandscheibenvorfälle wird heute noch operativ behandelt. Wie bereits erwähnt sind Symptome wie Lähmungserscheinungen bei einem z.B. Cauda-Equina-Syndrom und ein entsprechender bildgebender Befund Gründe einen operativen Eingriff durchzuführen.

In allen anderen Fällen gilt es die Erfolge einer konservativen Therapie abzuwarten. Tritt keine Besserung innerhalb von acht Wochen unter systematischer Ausschöpfung konservativer Maßnahmen ein kann eine Operation in Erwägung gezogen werden um eine Chronifizierung zu vermeiden.

Viele der Fachexperten geben keinen Zeitraum an, wann darüber nachgedacht werden sollte einen Eingriff durchzuführen.

  • sind noch Lähmungen (Paresen) an wichtigen Muskelpartien (z.B. dem Fußheber bzw. vorderer Schienbeinmuskel),
  • abgeschwächte Reflexe oder
  • starke Taubheitsgefühle

Ausschlaggebend bei der Entscheidung ist, neben den vorhandenen Symptomen des Patienten, der neurologische Befund entscheidend. D.h.

vorhanden.

Falls keine Lähmungen vorliegen kann trotzdem bei stark anhaltenden Schmerzen und erheblichen Alltagseinschränkungen in Zusammenhang mit einem eindeutigen Ergebnis der Bildgebung (CT, MRT) eine OP notwendig sein.

  • chemisch - der Gallertkern wird mittels eines Enzyms aufgelöst und abgesaugt,
  • mechanisch - der Gallertkern wird durch kleine Schneidwerkzeuge zerstört und abgesaugt oder
  • per Lasertechnologie - der Gallertkern wird durch einen Infrarotlaser verdampft.

Das Standardverfahren ist die sogenannte lumbale Diskotomie. In Deutschland werden ca. 22.000 solcher Eingriffe jährlich durchgeführt. Dabei werden Teile der geschädigten Bandscheibe, meist der gallertartige Kern (Nucleus pulposus) entfernt. Hierfür stehen heutzutage viele minimal-invasive Eingriffe zur Verfügung wodurch offene Operationen vermieden werden. Folgende Verfahren sind möglich:

Nach ca. 3 - 5 Tagen stationären Aufenthalts kann der Patient das Krankenhaus wieder verlassen. Im Anschluss wird dann eine mehrwöchige ambulante oder stationäre Reha durchgeführt.

Auch wenn die modernen Operationsmethoden sehr ausgereift sind besteht das Risiko eines Postdiskotomiesyndroms bei ca. 15% der Eingriffe und ist somit nicht allzu gering. D.h. es treten trotz Operation Belastungsschmerzen, Ruheschmerzen oder gar ein starker Dauerschmerz auf. Diese können durch Instabilität des operierten Bereichs oder durch starke Verwachsungen hervorgerufen werden.

Aus diesem Grund sollte eine Operation wohl überlegt sein und nur bei einer wirklich eindeutigen Diagnose durch den Arzt veranlasst werden.

7. Einem Bandscheibenvorfall vorbeugen

Man kann auch einem Bandscheibenvorfall vorbeugen. Wichtige Faktoren sind die eigene Körperhaltung und Bewegung. Ein starkes und stützendes Muskelkorsett hilft um Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule vorzubeugen.

Körperhaltung

Richtig sitzen ist schon die halbe Miete, versuche aufrecht zu sitzen und die natürliche Lordose (Wirbelsäulenkrümmung) im unteren Rücken beizubehalten. Dies ist nicht immer ganz leicht, vor allem wenn man beruflich viel Zeit am Schreibtisch verbringt und sich ständig darauf konzentrieren muss.

Lordosenstützen oder Keilkissen bieten den nötigen "Rückhalt" um eine natürliche Sitzhaltung auch dauerhaft beizubehalten. Dies entstresst die Muskulatur und vermeidet eine Überbeanspruchung.

Ebenso gehört das richtige Heben von schweren Gegenständen zu einem wichtigen Verhalten um den unteren Rücken zu schonen. Langfristig führt das vor allem bei körperlich anstrengenden Berufen zu einem überbeanspruchten Bandappart und Muskulatur.

  • Das Gewicht vor dem Anheben prüfen
  • Halte die Last so nahe wie möglich am Körper
  • Hebe die Last mit einem geradem Rücken und aus der breitbeinigen Hocke vom Boden
  • Immer den ganzen Körper mit der Last drehen und niemals nur den Oberkörper

Hierbei gelten folgende Grundsätze:

Bewegung und Sport

Allerdings ist auch die beste Haltung über Stunden hinweg nicht ausreichend, ändere gelegentlich die Sitzhaltung, versuche wenn möglich auch im Stehen zu arbeiten und etwas zu gehen. Eine Faustregel (50/25/25) besagt 50% der Zeit sitzen, 25% stehen, 25% gehen.

Um die Muskulatur generell vor einer Überbeanspruchung zu schützen ist Sport sehr wichtig. Er stärkt die Muskeln was dazu führt, dass diese erst gar nicht überbeansprucht werden bzw. es länger dauert. Eine zusätzliche Maßnahme ist die Dehnung der Beckenmuskulatur, denn durch das heutzutage viele Sitzen verkürzt sich diese was zwei Aspekte mit sich bringt.

Speziell der verkürzte Hüftbeuger zieht beim Stehen nach vorne und die untere Rückenmuskulatur muss dann dagegen halten und mehr Kraft aufwenden. Dabei entsteht ein sogenanntes Kräftedreieck welches die Belastung auf die Bandscheiben erhöht und somit einen Verschleiß oder einen Bandscheibenvorfall begünstigt.


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