Bandscheibenprobleme: Trainieren statt operieren

Bandscheibenprobleme: Trainieren statt operieren
Neue Studien lassen es als sinnvoll erscheinen, Bandscheibenprobleme besser mit Krankengymnastik und entzündungshemmenden Medikamenten als mit Operationen zu behandeln. Foto: obx-medizindirekt
Regensburg (obx-medizindirekt - internet-zeitung) – Warten statt operieren – diese Empfehlung geben Ärzte immer öfter, seit auch eine amerikanische Studie mit 500 Bandscheibenpatienten gezeigt hat, dass eine konservative Behandlung im Vergleich zur Operation die gleichen Ergebnisse bringt. Da sich häufig nach einer Operation Narbengewebe bildet, das auf den schon empfindlichen Nerv drückt und die Schmerzen wiederkehren lässt, hier einige Ratschläge in welchen Fällen eine konservative Behandlung mit Training, Schmerzmitteln und Hemmung der Entzündung besser ist als eine Operation.
Die Ergebnisse der US-Studie, die im „Journal of the American Medical Association“ (JAMA) erschien, decken sich mit ähnlichen Beobachtungen in Deutschland. Fakt ist:
Beim Volksleiden Rückenschmerz liegen in vielen Fällen trotz heftiger Schmerzen gar keine Bandscheibenvorfälle vor, sondern es handelt sich um Abnutzungserscheinungen an den kleinen Wirbelgelenken, um Muskelverspannungen oder Verengungen an den Austrittsstellen der Nerven aus der Wirbelsäule. Jedenfalls finden Ärzte in vielen Fällen, in denen Patienten über Rückenschmerzen klagen, überhaupt keinen Auslöser – zumindest keinen, der sich auf Röntgenbildern oder in Blutwerten zeigen würde. Andererseits wurden bei Patienten, die keinerlei Rückenschmerzen spürten, im Rahmen von Röntgenuntersuchungen schwerwiegende Bandscheibenvorfälle festgestellt.

Die neue US-Studie deutet auch darauf hin, dass die Psyche bei der Entstehung von Rückenschmerzen eine wichtige Rolle spielt. Danach senken negative Gefühle und psychischer Druck die Schwelle der Schmerzempfindung. Leichte Beschwerden werden erheblich stärker empfunden. „Schmerz entsteht nicht immer dort, wo er wahrgenommen wird“, sagt der Psychosomatiker Ulrich Egle.

Auch bei deutschen Orthopäden verfestigt sich zunehmend der Grundsatz: Eine Operation sollte bei Bandscheibenvorfällen immer nur das letzte Mittel sein. Nach Ansicht vieler Experten ist eine Operation nur dann erforderlich, wenn die Funktionen von Blase oder Darm gestört sind oder wenn Lähmungen an den Beinen auftreten. „Bestehen Lähmungen allerdings schon eine Woche, dann werden mit operativer und konservativer Behandlung gleich gute Ergebnisse erzielt.“

Die längere Zeitdauer bis zur Besserung ist der einzige Nachteil der konservativen Behandlung mit Schmerz lindernden Spritzen, Krankengymnastik, Bewegung, Muskelentspannung und Entzündungshemmung: Es dauert ein bis eineinhalb Jahre, bis sich der Nerv wieder beruhigt hat. Andererseits zeigen Langzeitbeobachtungen, dass Komplikationen aufgrund von Operationen oft erst viele Jahre nach dem Eingriff auftreten. Auch dies spricht für eine Behandlung von Bandscheibenproblemen ohne Skalpell.

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