Bambule auf dem Bauernhof

Eine historische Niederlage kassiert nicht jeder mit der Gelassenheit eines Barack Obama. In Magdeburg, der Stadt des einmaligen Europapokalsiegers und mehrfachen Derbyverlierers, feiert das Fanvolk einen 1-6-Untergang wie früher die Kapelle auf der "Titanic": Die nach eigener Ansicht "Besten der Welt", von Steuerzahler und Landesregierung schon vor Jahren unter Verwendung illegaler Finanzierungsmethoden mit einem friedensstiftenden Stadion beschenkt, zogen aus ihrer eigenen Kurve aus, die der Gästefans aus Sachsen zu stürmen.
Aber wie das so ist in einer Stadt, gelegen an der Straße der Gewalt und bevölkert von einem ungesunden Gemisch aus Verwaltungsbeamten und bäuerlichem Nachwuchs. Erst läuft es auf dem Platz nicht und dann klappt auch auf der Tribüne nichts mehr. Der gewalttätige Ausfall des blau-weißen Mob über die wegen des traditionell großen Zuschauerandrangs völlig unbesetzten Gegengerade bleibt in einer dünnen Ordnerkette hängen. Jetzt fehlen den gefürchteten blau-weißen Ultras, einer Art Koranschüler des Viertligafussballs, sichtlich Kraft und Mut, die Offensive weiter vorzutragen. Unten auf dem Rasen, wo eine holländische Weltauswahl für die seit Jahr und Tag sieglose Börde um den Aufstieg in die erste Bundesliga spielt, ist von Offensive ohnehin nicht mehr die Rede. Ohnmächtig sehen Legenden des Kleinstadtfußballs wie Streich, Seguin und Sparwasser, wie sich ihre Erben von einer Chemnitzer Mannschaft vorführen lassen, die drei Tage zuvor noch eine Verlängerung im DFB-Pokal absolvieren musste.
Das lässt der härteste Hool die hohle Birne hängen, da vergisst der schärfste Schläger, dass eine Stadt wie Magdeburg, gelegen an der über Jahre mit viel Fördermitteleinsatz etablierten "Straße der Gewalt", einen grottenschlechten Ruf zu verlieren hat. Ungeschlagen, aber vor aller Augen besiegt, zieht der Haufen Hirnloser wieder ab. Später vor dem Stadion wird noch eine Straßenbahn voller Chemnitzer attakiert - das macht es dem Fußballverband diesmal schwer, nichts bemerkt zu haben. Doch in Magdeburg weiß man: Keine Strafe wird je so hoch ausfallen wie die, die Halle für dasselbe Vergehen bekommen hätte.
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Pack raubt die Punkte


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